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02.09.2024

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Die Ideenphase von Science4Life

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8 Finanzierungsmethoden im Check – So finden Start-ups die passende Finanzierung

25.01.2021

Mangelnde Finanzplanungen sind nach wie vor einer der häufigsten Gründe für das Scheitern von Start-ups. Kosten für die Gründung, Räumlichkeiten, Personal und Ausstattung fallen in der Regel ab dem ersten Tag an. Um diesen Finanzierungsbedarf zu decken, können Start-ups verschiedene Wege einschlagen. In der zweiten Folge des Science4Life Podcast erzählt Co-Founder Timur Sirman von MagnoTherm Solutions von seinen Erfahrungen auf der Suche nach einer passenden Start-up Finanzierung. Erfahrungsbericht unseres Alumni – Diese Finanzierungstipps helfen Dir weiter Finanzierungsfragen sind für fast jedes Start-up zu Beginn eine Hürde – anfangs auch für unseren Alumni MagnoTherm Solutions. Ist ein Bankkredit die passende Lösung für mein Start-up? Oder suche ich mir doch lieber einen Investor – und wie erreiche ich die passenden Investoren überhaupt? Timurs Tipp: Nicht davor zurückschrecken, Fehler zu machen. Ganz nach dem Motto „Trial and Error“ - einfach mal anfangen und aus Fehlern lernen. Außerdem setzten Timur und sein Team auf persönlichen Kontakt bei der Investorensuche – keine anonyme Massenabfertigung und kein planloses Einreichen von Pitch Decks! Um Investoren überhaupt erst persönlich kennenzulernen, empfiehlt Timur sämtliche Networking Angebote für Start-ups zu nutzen. 8 gängige Finanzierungsmethoden für Start-ups im Check Timur und sein Team haben gute Erfahrungen mit der persönlichen Investorensuche gemacht – natürlich gibt es aber noch weitere Finanzierungsmethoden. Doch welche Methode eignet sich nun für dein Start-up? Wir haben acht Finanzierungen auf die Probe gestellt und hinterfragt: Welche Vor- und Nachteile verstecken sich hinter den Kapitalquellen? Bevor Du Dich auf die Suche begibst solltest Du allerdings immer beachten: Es gibt nicht die eine ultimative Finanzierungsmethode. Jedes Start-up muss sich selbst die Frage stellen, welche Finanzierung zu ihnen passt und ob bestimmte Voraussetzungen, beispielsweise zur Eigenfinanzierung, überhaupt gegeben sind. Gleichzeitig sollten sich Gründer im Voraus darüber bewusst werden, wie viel Kontrolle über ihr Start-up sie bereit sind abzugeben. 1. Einen Bankkredit aufnehmen – Diese Hürden gibt es Darlehen und Kredite von Banken sind eine häufige Methode der Start-up Finanzierung. Dabei wird nach Vorlage eines aussagekräftigen Businessplans ein Darlehen über einen gewissen Zeitraum aufgesetzt. Der Vorteil: Die Bank ist nicht an Unternehmensanteilen interessiert. Als Gründer behält man also die volle Kontrolle über sein Start-up. Der Nachteil: Banken wollen Sicherheiten in Form von Rücklagen, Gewinnausschüttungen etc. Häufig haftet der Gründer mit seinem Privatvermögen. Zusätzlich kann kaum ein Gründer zu Beginn diese Art von Sicherheiten aufweisen, weshalb es oft zu Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme kommt. Timur verrät uns im Podcast, dass auch er und sein Team nicht auf einen Bankkredit zurückgegriffen haben. Gerade Start-ups im Energie- und Healthcare-Bereich benötigen ein hohes Risikokapital, das eine Bank häufig nicht bereit ist zu zahlen. 2. Bootstrapping – Die Finanzierung aus eigener Tasche Heutzutage ist die Selbstfinanzierung einer der beliebtesten Varianten der Finanzierung. Doch auch diese Finanzierungsart hat ihre Vor- und Nachteile. Gründer behalten die volle Kontrolle über ihr Unternehmen und sind gleichzeitig zu 100 Prozent am Gewinn beteiligt. Bei einer Finanzierung mit viel Eigenkapital herrscht außerdem eine gesteigerte Motivation: Wer viel selbst investiert, möchte natürlich das Beste herausholen und ist anschließend stolz, es mit eigenen Mitteln geschafft zu haben. Allerdings entsteht so häufig auch ein großer Druck, die knappen Ressourcen optimal zu nutzen. Die hohe unternehmerische Freiheit birgt außerdem das Risiko von Fehlentscheidungen, denn Gründer sind hier ausschließlich selbst verantwortlich und müssen sich das Know-how eigenständig über ein zusätzliches Netzwerk aneignen. 3. Venture-Capital – Das müssen Start-ups beachten Venture-Capital-Geber sind professionelle Investoren – auch aufgrund ihrer Expertise arbeiten Gründer sehr gerne mit ihnen zusammen. Sie kennen den Finanzierungsprozess in und auswendig und haben meist einen sehr genauen strategischen Fokus. Daher ist es wichtig, dass Gründer vor der Kontaktaufnahme den Investmentfokus des VC-Gebers recherchieren und prüfen, ob das eigene Start-up den Kriterien entspricht. Gleichzeitig sollte man sich als Start-up auch die umgekehrte Frage stellen: Passt der VC-Geber auch zu mir? VC-Geber unterstützen junge Unternehmen nicht nur bei der Start-up-Finanzierung, sondern bieten auch wichtiges Branchen-Know-how und sind ein Aushängeschild für Start-ups. Allerdings verlangen sie im Gegenzug oftmals einen großen Prozentsatz der Geschäftsanteile und wollen diese Anteile oft später möglichst gewinnbringend weiterverkaufen. Gründer sollten sich also im Voraus Gedanken machen, ob sie dazu bereit sind, Anteile - und damit Teile der Kontrolle ihres Start-ups - abzugeben. 4. Business Angels – Private Investoren mit Know-how Business Angels sind meist erfolgreiche Unternehmensgründer, die durch den Verkauf oder Börsengang ihres eigenen Start-ups über ein hohes Eigenkapital verfügen. Durch jahrelange Erfahrung besitzen sie exzellentes Know-how und gut ausgebaute Netzwerke, die sie den Gründern zur Verfügung stellen. Business Angels werden oft bereits in der ersten Phase der Unternehmensgründung aktiv und sind voll in den Gründungsprozess involviert. In Deutschland gibt es ca. 40 Business-Angel-Netzwerke. Als Voraussetzung für einen Erstkontakt sollten Start-ups sich und ihre Idee einwandfrei präsentieren können und über einen Businessplan verfügen. Nachteilig an dieser Art der Finanzierungsform ist - wie beim Venture-Capital auch - dass man künftig nicht mehr die volle Kontrolle über das eigene Unternehmen hat. 5. Acceleratoren – Das Mentorenprogramm Möglich ist es auch, sich von einem Inkubator oder einem Accelerator unter die Arme greifen zu lassen. Beide werden häufig synonym verwendet, unterscheiden sich aber voneinander. Ein Inkubator unterstützt ein Startup mit Venture Capital, stellt aber in der Regel vor allem eine Büroinfrastruktur und Räumlichkeiten zur Verfügung. Außerdem stehen Inkubatoren auch beratend zur Seite und helfen bei der Analyse und Entwicklung der Geschäftsidee. Accelerator-Programme werden von verschiedensten Stellen wie Universitäten, Venture Capital-Gesellschaften oder der Industrie angeboten. Hier wird dem Start-up ein Mentor zur Verfügung gestellt und das kapitalgebende Unternehmen erwirbt im Gegenzug Anteile am Start-up. 6. Crowdfunding – Eine neue Chance für Start-ups Die neuste Variante der Geldbeschaffung ist das Crowdfunding. Der große Unterschied zu den traditionellen Finanzierungsmöglichkeiten ist, dass sich die Anzahl der Geldgeber erheblich erhöht. Denn hier investiert nicht ein einzelnes Unternehmen oder ein einzelner Business Angel, sondern eine Vielzahl von privaten Personen. Beim Crowdfunding wird eine Mindestkapitalmenge festgelegt, bevor eine Crowdfunding-Aktion startet. Um dahin zu gelangen, müssen Gründer viel Zeit und Arbeit in das Marketing der Kampagne investieren - einer der häufig unterschätzten Faktoren im Crowdfunding. Ein weiterer Nachteil: Nicht alle Produkte und Ideen sind für Crowdfunding geeignet – gerade in der Wissenschaftsbranche ist es schwierig, komplizierte Modelle so zu vermarkten, dass Privatpersonen investieren. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Finanzierungsmethoden jedoch: Die Entscheidungsgewalt liegt weiterhin bei den Gründern des Unternehmens. Darüber hinaus ist bei einem gelingenden Projekt ein gewisser Bekanntheitsgrad des Start-ups bereits garantiert. 7. Die Teilnahme an Gründerwettbewerben – So können Start-ups ihr Netzwerk ausbauen Wer ein Startup gründet, wünscht sich ein großes Netzwerk und möglichst viel Aufmerksamkeit für das eigene Unternehmen. Wer bei Gründerwettbewerben gewinnt, erhält nicht nur ein hohes Preisgeld, sondern sichert sich gleichzeitig auch schon eine gewisse Medienpräsenz. Doch auch ohne den Hauptpreis lohnt sich die Teilnahme an einem Gründerwettbewerb. Einer der vermutlich größten Vorteile ist ganz klar: Networking. Vielfältige und leicht zugängliche Netzwerke sind Grundstein jedes Wettbewerbes. Durch den Austausch mit anderen Start-ups und Experten in der eigenen Branche können sich Gründer wertvolle Kritik und Tipps einholen. Welche Vorteile der Science4Life Businessplan-Wettbewerb Dir bietet, kannst Du im Blog Beitrag „Jeder große Erfolg entsteht durch eine kleine Idee – Warum der Science4Life Businessplan-Wettbewerb das Richtige für Dich ist“ nachlesen. 8. Staatliche Förderungen – Ein Überblick Wer gründet, kann häufig auf staatliche Förderung zurückgreifen. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Krediten liegt dabei vor allem darin, dass neben einem finanziellen Zuschuss auch mit Know-how und Branchenkenntnissen unterstützt wird. Gerade Bund und Länder engagieren sich immer stärker für die Förderung von Start-ups und stellen spezielle Programme bereit. So hat jedes Bundesland eigene Förderprogramme für Unternehmensgründer. Oftmals sind hier allerdings Fristen zu beachten; entsprechend sollten sich Gründungswillige schon vor der Gründung über entsprechende Angebote informieren. Einen guten Überblick über die Förderprogramme 2021 bietet das Portal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.  

Von Pilotexperimenten zu skalierbarer Forschung im All – Interview mit Yuri

25.01.2021

Das Start-up Yuri ermöglicht Biotechnologie- oder Pharmafirmen biowissenschaftliche Forschung in der Schwerelosigkeit – also zum Beispiel auf der ISS oder auf Parabelflügen. Mit ihrem Businessplan überzeugte das Team zuletzt beim Science4Life Venture Cup 2020 und sicherte sich den Sieg. Wie der Alltag der Gründer aussieht, welche Auswirkungen die Corona-Krise mit sich bringt und welche Herausforderungen 2021 warten, erzählt Mitgründer und CCO Mark Kugel im Interview. In drei Sätzen: Was ist das Besondere an Euch und Eurer Geschäftsidee? Wir ermöglichen biowissenschaftliche Forschung im Zustand der Schwerelosigkeit, d.h. wir schicken Experimente zur Internationalen Raumstation oder auf Parabelflüge. In der Schwerelosigkeit können z.B. Proteinkristalle oder 3D Zellkulturen in besserer Qualität wachsen. Mithilfe modularer Bioreaktoren und einem Rund-um-Sorglos Service machen wir diese Forschung allen zugänglich. Nach dem morgendlichen Kaffee, wie sieht momentan der Arbeitsalltag in Eurem Start-up aus? Extrem vielfältig. Da unsere Kunden und Partner auf der ganzen Welt sitzen, haben wir meist schon vor dem ersten Kaffee virtuelle Meetings mit Australien und Asien. Unser Tech Team arbeitet tagsüber meist an der Weiterentwicklung unserer Bioreaktoren oder bereitet diese für die nächste ISS Mission vor. Die Virtuellen Meetings mit unseren Partner setzten sich dann häufig noch bis in den Abend fort. Worauf legt Ihr als Team besonderen Wert und welche Rolle spielt für Euch die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt? Wir legen starken Wert auf Diversität in allen Dimensionen und leben eine transparente und pragmatische Kultur. Uns ist natürlich bewusst, dass Raketenstarts einen negativen Einfluss auf die Umwelt haben. Wir glauben dennoch, dass die Vorteile für die Menschheit durch neue potentielle Forschungsdurchbrüche z.B. in der Medizin die negativen Effekte überwiegen. Wir kompensieren zudem alle unsere Firmenemissionen mit unserem Partner Planetly - auch die Emissionen der Raketenstarts. Viele Start-ups leiden unter den Folgen der aktuellen Corona-Krise. Welche Auswirkung hat/hatte die Krise auf Euch? Die Raumfahrt und auch die Life Science Branche sind zum Glück langfristig stabile Märkte, d.h. wir sind nicht direkt betroffen. Die Herausforderung liegt jedoch in unserer Durchführung der ISS Missionen, für die wir normalerweise zum Kennedy Space Center in Florida müssen. Auch persönliche Kundentreffen sind derzeit natürlich schwierig. Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen? Wir sind auf sehr vielen relevanten Konferenzen vertreten. Hier zeigen sich auch die positiven Seiten der Abstandsbeschränkung – wir können zeitgleich auf verschiedenen virtuellen Konferenzen auf der ganzen Welt vertreten sein. Wie habt Ihr von Science4Life erfahren und was hat Euch schließlich überzeugt am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen? Wir sind durch Zufall online über Science4Life gestoßen. Für uns war es klar, dass wir teilnehmen, da wir als Raumfahrtfirma in den kommerziellen Life Science Märkten bekannt werden und diese verstehen wollen. Wie habt Ihr die Atmosphäre während der Academy-Days der Businessplanphase wahrgenommen? Die Academy-Days haben uns enorm geholfen, unsere Strategie, unser Geschäftsmodell und vor allem unsere Darstellung nach außen zu optimieren. Die hochkarätigen Coaches haben uns sehr viel schmerzhaftes, aber wertvolles Feedback gegeben. Wie habt Ihr reagiert, als Ihr von Eurem Sieg erfahren habt und wie habt Ihr ihn gefeiert? Natürlich waren wir überwältigt. Bei der Qualität der anderen Teams haben wir ehrlich gesagt nicht erwartet, soweit zu kommen. Feiern war wegen Covid-19 leider nur beschränkt möglich, wurde im Büro aber dann in kleiner Runde nachgeholt. Was wird Eure größte Herausforderung in diesem Jahr sein? Die größte Herausforderung wird sein, von explorativen Pilotexperimenten zu skalierbarer Forschung im All zu kommen. Was ist Euer Erfolgsgeheimnis und welche Tipps könnt Ihr anderen Gründern und Jungunternehmern ans Herz legen? Gründen ist ein Marathon, kein Sprint – es ist also viel Durchhaltevermögen notwendig und ihr müsst viele Rückschläge einstecken. Kein Businessplan überlebt den ersten Kontakt mit Kunden – Geht so früh wie möglich in den Kontakt eurer potentiellen Kunden und versteht deren Probleme und Zahlungsbereitschaft.

Das perfekte Read-Deck für Start-ups: So strukturierst Du Deinen Business Pitch

21.12.2020

Das Pitch-Deck ist vielen Start-ups ein Begriff. Darunter versteht man die Präsentation der Geschäftsidee, am besten in eine gute Story verpackt. Denn das Pitch-Deck ist für die Präsentation vor einem Publikum gedacht. Das Read-Deck hingegen muss etwas anders gestaltet sein, denn es wird nicht präsentiert, sondern gelesen. Darum ist es umso wichtiger, dass die Struktur und Inhalte auf den Leser zugeschnitten sind. Je besser Dein Read-Deck gestaltet ist, desto leichter lässt es sich auch im Nachgang in ein Pitch-Deck übertragen. Was ist ein Read-Deck? Ein Read-Deck umfasst alle Inhalte eines Businessplans und wird Investoren, Jury-Mitgliedern bei Wettbewerben oder auch dem Bankberater vorgelegt. Darum ist es besonders wichtig, dass alle relevanten Informationen so dargestellt werden, dass sie sich beim Lesen selbst erklären. Die Erstellung eines Read-Decks dauert meist genauso lang wie die eines klassischen Businessplans und umfasst etwa 30 bis 40 Folien.  Struktur des Read-Decks: Von der Summary bis zur Abschlussfolie Unsere Experten haben schon sehr viele Businesspläne, Pitch-Decks und Read-Decks gesehen. Es gibt eine bestimmte Struktur, die die besten Unterlagen alle gemeinsam haben und die wir Dir hier vorstellen möchten. Sie hilft Dir bei der Erstellung und sorgt dafür, dass Du alle wichtigen Punkte integrierst, die für die Bewertung des Geschäftsvorhabens relevant sind: Summary: Kurze Zusammenfassung der nachfolgenden Folien auf etwa 1 bis 2 Seiten. Problemstellung und Geschäftsidee: Die besten Geschäftsideen lösen ein konkretes Problem. Starte am besten damit und erkläre die Ausgangssituation und den Status Quo. Davon leistest Du die Geschäftsidee ab und stellst den Kundennutzen heraus. Dieser Part nimmt in der Regel 5 bis 10 Seiten ein. Geschäftsmodell: Das Geschäftsmodell ist zwar auf 2 bis 3 Seiten erklärt. Aber es ist eines der wichtigsten Punkte im Read-Deck. Denn es geht darum, wie Du Geld verdienst und ob das Start-up im Markt eine Chance hat. Darum solltest Du das Erlösmodell, die Wertschöpfungskette, die wichtigsten Geschäftspartner und – falls vorhanden – den Proof of Concept darstellen. Unternehmerteam: Für Investoren ist dieser Teil mindestens genauso wichtig wie das Geschäftsmodell. Darum erkläre hier, wer zum Team gehört und wer welche Erfahrung, Expertise und Ausbildung mitbringt. Hier kannst Du auch schon kurz erläutern, welche Positionen Du als erstes besetzen wirst. Investoren schätzen eine Gap-Analyse der Skills und Fähigkeiten des Teams. Plane dafür 2 bis 3 Folien ein. Marktanalyse: Wie sieht der Markt aktuell aus? Bei der Analyse ist es wichtig, eine reflektierte Einschätzung zum Markt zu geben – Stichwort Marktdefinition und -segmentierung. Am besten stellst Du grafisch das Marktvolumen, Trends und Preisentwicklung dar. Du solltest auch einen Blick auf die Konkurrenz werfen und Dein Standing in einer Positionierungsmatrix einordnen. Die Analyse kann zwischen 3 und 5 Folien in Anspruch nehmen. Marketing: Dieser Punkt dreht sich um den Vertrieb des Produkts. Auf etwa 2 Seiten solltest Du Deine Verkaufs- und Marketingstrategie darstellen. Halte Dich dafür am besten an den Marketingmix mit den 4P: Product, Price, Promotion und Placement: Markteintrittsbarrieren: Insbesondere für Unternehmen in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie sind Patente eine wichtige Komponente, um sich vor vergleichbaren Produkten und Nachahmern zu schützen. Wenn ein Patent nicht für Dein Start-up in Frage kommt, dann solltest Du klar darstellen, wie sich Dein Unternehmen von der Konkurrenz abgrenzt und mit welcher IP-Strategie Du in den Markt eintreten möchtest. Organisation: Wie strukturierst Du Dein Unternehmen? Erkläre auf etwa 2 Seiten, wie  die Arbeitsaufteilung, Verantwortlichkeiten, Personalplanung, Führung und Unternehmenskultur geplant sind. Stichwort: Organigramm! Finanzplanung: Plane den Umsatz und Cashflow für die nächsten 5 Jahre und stelle das am besten als Diagramm und als detaillierte Tabelle vor. Hier gehört natürlich auch der Kapitalbedarf und eine Exit-Strategie dazu. Plane dafür 2 bis 3 Seiten ein. Realisierung: Planen ist nicht einfach. Trotzdem ist es wichtig, einen Fahrplan mit Meilensteinen zu haben und das Ganze in eine Timeline zu setzen. Achte darauf, auch Risiken und Verzögerungen einzuplanen. Den Realisierungsplan stellst Du am besten mit einem Gantt-Diagramm dar: Chancen und Risiken: Die SWOT-Analyse ist eine Aufstellung von Stärken und Schwächen innerhalb des Unternehmens sowie Chancen und Risiken, die sich stärker auf äußere Einflüsse beziehen. Im Anschluss an die analysierten Punkte solltest Du darauf eingehen, wie Du mit den Schwächen und Risiken umgehst und diese minimierst. Erkläre auch, wie Du Stärken und Chancen nutzen wirst.  Abschlussfolie und Kontaktdaten: Das erklärt sich von selbst. Natürlich solltest Du am Ende die Kontaktdaten einbinden. Am besten stellst Du einen Hauptansprechpartner vor. Vorlage: Der Leitfaden zur Erstellung eines professionellen Read-Decks Wir haben einen Leitfaden erstellt, in dem wir die Struktur, Hinweise und Beispiele zur Erstellung eines Read-Decks geben. Du kannst ihn hier herunterladen: https://science4life.de/wp-content/uploads/2020/12/ReadDeck2021-1.pdf    

Science4Life-Weihnachtsquiz: Das sind die Spielregeln

21.12.2020

Zum Abschluss eines besonders spannenden Jahres stellen wir Start-ups, Experten und solche, die es werden wollen, auf die Probe: Wer kennt sich am Besten in Life Sciences, Chemie und Energie aus? Das testen wir beim Science4Life-Weihnachtsquiz! Neben fachlichen Fragen dreht es sich um aktuelle Trends und Allgemeinwissen. Das sind die Spielregeln: Wer kann teilnehmen? Jeder! Über den Link kommst Du direkt zum Science4Life-Weihnachtsquiz, gibst Deinen Nutzernamen ein, der anschließend beim Ranking veröffentlicht werden soll und kannst loslegen. Wie funktioniert das Science4Life Quiz? Das Weihnachtsquiz geht nach Zeit. Das bedeutet: Je schneller Du die richtige Antwort eingibst, desto mehr Punkte bekommst Du. Es gibt verschiedene Frage-Antwort-Typen: Single Choice: Von 4 Fragen ist nur eine Antwort richtig. Multiple Choice: Von 4 Fragen sind mehrere Antworten richtig. Richtig oder falsch: Bestätige oder verneine die Aussage. Richtige Reihenfolge: Bringe die Antworten in die richtige Reihenfolge. Selbst antworten: Hier sind keine Antworten vorgegeben. Schreibe die Antwort in das freie Feld. Was bekommt der Gewinner? Als kleines Weihnachtsgeschenk erhält der Gewinner des Science4Life-Weihnachtsquiz ein Jahresabo der Fitness-App Sworkit. Außerdem veröffentlichen wir den Gewinner im Januar auf den Social Media Profilen von Science4Life. Zum Science4Life-Weihnachtsquiz Game-Pin: 06644713 Jetzt bis zum 31.12. teilnehmen!

Das sind die besten Ideen in Life Sciences, Chemie und Energie

20.11.2020

EpiBlock, Klavant, MentalStark, Nephrolytix und RecTech gewinnen in der Ideenphase des  Science4Life Venture Cup und DieEnergiekoppler, innocept und PV2plus beim Science4Life Energy Cup. 97 innovative Ideen wurden dieses Jahr in der Ideenphase beim Businessplan-Wettbewerb von Science4Life eingereicht. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr! Ausgezeichnet wurden unter anderem neue Ansätze für die Therapie von Epilepsie, eine digitale Lösung für das Nierenfunktionsmanagement sowie eine Community-Plattform für das Teilen von Ladesäulen für E-Autos. Digitale Lösungen waren dieses Jahr besonders stark beim Science4Life Businessplan-Wettbewerb vertreten. Die diesjährigen Innovationen in Life Sciences und Chemie Zu den Gewinnern der Ideenphase des Science4Life Venture Cup gehört EpiBlock aus Berlin. Das Team entwickelt einen Neuropeptid-produzierenden Genvektor, um fokale epileptische Anfälle nach einmaliger, minimalinvasiver Applikation dauerhaft zu verhindern. Aortenklappen-Insuffizienzen werden durch OPs am offenen Herzen behandelt. Fehler werden oft zu spät erkannt, weil die Kontrolle in der OP nur manuell erfolgt. Mit IDA, der Intraoperativen Digitalen Aortografien von Klavant aus Minden wird bei stehendem Herz die Dichtigkeit der Aortenklappe erstmals sicher ermit­telt. Das Team von MentalStark aus Frankfurt am Main hat eine Online-Plattform für die psychologische Unterstützung bei Kinderwunsch entwickelt. MentalStark bildet eine Brücke zwischen Kinderwunschzentrum und Betroffenen und hilft die Behandlung emotional besser zu bewältigen. Nephrolytix aus Berlin entwickelt eine digitale Plattform für das Nierenfunktionsmanagement. Mit unterschiedlichen Produktmodulen sollen akute, mittel- und langfristige Veränderungen der Nierenfunktion erkannt, vorhergesagt und verhindert werden. RecTech aus Dresden entwickelt Designer-Rekombinasen, die als Miniaturwerkzeuge Gendefekte hochpräzise korrigieren und somit genetisch-bedingte Erkrankungen heilbar machen können. Die Gewinner der Ideenphase des Science4Life Energy Cup DieEnergiekoppler aus Dresden entwickeln eine neue Generation virtueller Kraftwerke, sogenannte Flexibilitätswerke, für die kostengünstige Vernetzung von kleinsten Energieerzeugern, Speichern und Verbrauchern auf Basis von künstlicher Intelligenz. Die Community-Plattform von innocept aus Frankfurt am Main vereint sowohl konventionelle öffentliche Ladestationen für E-Autos, als auch Ladestationen von Unternehmen und Privathaushalten in einem öffentlich zugänglichen Ladenetz. Der Durchbruch der neuesten Generation von Siliziumsolarzellen wird durch die Kosten der verbauten Silberkontakte gebremst. Das Team von PV2plus aus Freiburg im Breisgau löst dieses Problem, indem es die Silberkontakte mit Kupferkontakten substituiert. Die 2. Phase - die Konzeptphase läuft: Bewerbt Euch bis zum 15. Januar 2021! Ihr möchtet Euer Geschäftsmodell auf den Prüfstand stellen? Dann bewerbt Euch für die nächste Phase des Science4Life Businessplan-Wettbewerbs. Der Science4Life Venture Cup für Life Sciences und Chemie und der Science4Life Energy Cup für Energie bestehen aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Ihr könnt entscheiden, ob ihr am gesamten Wettbewerb oder nur an einzelnen Phasen teilnehmen möchtet. Für die Konzeptphase könnt ihr Euch jetzt online registrieren und das Geschäftskonzept zusammen mit einer Markteinschätzung und Vorstellung des Gründerteams einreichen. Die Besten Teams werden zu den zweitägigen Academy-Days eingeladen, um das Geschäftsmodell zusammen mit einem persönlichen Coach weiterzuentwickeln. Einsendeschluss für diese Phase ist der 15. Januar 2021.

Networking für Startups – Schritt für Schritt zum Erfolg

10.11.2020

Wer ein Start-up gründet, steht meistens gerade am Anfang seiner Entwicklung als Unternehmer. Selbst mit einer innovativen Geschäftsidee und einem klugen, motivierten Team im Rücken, ist der Weg als Einzelkämpfer wenig erfolgversprechend. Das liegt daran, dass Gründer rein intern oft keinen Zugriff auf bestimmte Ressourcen haben – also zum Beispiel auf Kapital oder langjährige Erfahrungswerte. Um dieses Problem zu lösen, hilft vor allem ein gut ausgebautes Netzwerk. Der neue Science4Life Podcast – Folge 1: Networking für Start-ups Dieses Netzwerk müssen sich Start-ups aber meistens zunächst einmal aufbauen. Aber wo fängt man als Gründer am besten an? Dieser Frage widmet sich die erste Folge des neuen Science4Life-Podcasts. Networking-Experte Dr. Holger Bengs erklärt, warum auch Start-ups im Networking viel zu geben haben und wie man sein Netzwerk Schritt für Schritt aufbauen und erweitern kann. Reinhören lohnt sich! Fest steht jedenfalls: Auch Gründer, die noch nicht sonderlich gut vernetzt sind, können in kleinen Schritten loslegen und das kann sich richtig lohnen! Folgende vier Erfolgsfaktoren können sich Start-ups durch ein gepflegtes Netzwerk sichern: 1. Networking erleichtert Start-ups das Marketing Wie kann man immer mehr Kunden für seine Lösung gewinnen? Durch teure Marketingmaßnahmen. Oder durch gezieltes Networking. Denn Netzwerke verbreiten die eigene Marke quasi im Alleingang, sobald die richtigen Kontakte von der Idee überzeugt sind. Diese ganz persönliche Mund-zu-Mund Propaganda hat oft viel weniger Streuverlust als klassisches Marketing. Außerdem ist das Vertrauen in eine Lösung oder ein Produkt automatisch höher, wenn die Empfehlung von einem 2. Start-ups profitieren beim Networking von den Erfahrungen anderer Start-ups bringen eine Menge fachliches Wissen mit – was oft fehlt, ist die unternehmerische Erfahrung. Schon beim Businessplan, der Wahl der Rechtsform oder branchenspezifischen strategischen Entscheidungen, können die Erfahrungswerte von Personen aus dem eigenen Netzwerk weiterhelfen. Andere Start-ups oder Grown-ups kennen die spezifischen Herausforderungen junger Gründer und können wertvollen Input liefern. Experten kennen die Branche und ihre Entwicklung bereits seit Jahren und können ihrerseits mit einem weit verzweigten Netzwerk wichtige neue Kontakte vermitteln. 3. Start-ups sparen Zeit und Geld im Recruiting Der klassische Recruiting-Prozess funktioniert für Start-ups nur eingeschränkt. Gründer wollen häufig mit Menschen arbeiten, denen sie vertrauen. Vertrauen entsteht durch eine persönliche Beziehung bzw. Empfehlung. Hat man sein Netzwerk – persönlich oder auf Plattformen wie LinkedIn – gut gepflegt, kann man dort ganz einfach um Empfehlungen bitten und entsprechende Mitarbeiter finden. Häufig sind die daraus resultierende Bewerbungen sogar besser, als teure und zeitaufwändige Recruiting-Prozesse. 4. Networking hilft Start-ups bei der Investorensuche Jede Idee benötigt Kapital, damit sie sich umsetzen lässt. Die Investorensuche ist für viele Start-ups aber eine große Herausforderung. Es gilt, zunächst das Interesse von potenziellen Geldgebern zu gewinnen und sie dann vom eigenen Geschäftsmodell zu überzeugen. Hat man sich innerhalb seines Netzwerks aber schon früher über die eigene Geschäftsidee ausgetauscht, ist bereits ein Anknüpfungspunkt zu vielen Personen vorhanden. Das kann potenzielle Investoren betreffen, aber auch Menschen, die gute Ansprechpartner vermitteln können. Geballtes Expertenwissen To-Go – der Science4Life Podcast Science4Life gibt es jetzt auch für Zuhause oder unterwegs – als Podcast. Hier erfahren Gründer und Start-ups alles über relevanten Themen rund ums Gründen, Marketing, Vertrieb und vieles mehr. Dafür wird zu jeder Folge einen Interviewpartner eingeladen, der als Experte in einem bestimmten Fachgebiet hilfreiche Tipps und Ratschläge gibt.

Problemkind Vertriebskonzept: Wichtige Tipps von Science4Life-Experte Christian Rees

30.10.2020

Viele Start-ups scheitern nicht an ihrer Geschäftsidee, sondern am Vertrieb – sagt Christian Rees. Er ist Experte für Performancesteigerung und Coach beim Science4Life Businessplan-Wettbewerb. Im Interview erklärt er, warum Entscheidungen eine besonders große Stolperfalle für Start-ups sind und was einen guten Leader auszeichnet. Herr Rees, was sind Ihre Aufgaben als Science4Life-Experte? Ich bin als Gutachter beim Science4Life Businessplan-Wettbewerb tätig und bewerte Geschäftskonzepte, -ideen oder Businesspläne der Gründerteams. Außerdem berate ich die Start-ups in persönlichen Coachings. Oft sieht diese Beratung auf den ersten Blick anders aus, als es sich junge Unternehmer vielleicht vorab vorstellen, denn wir setzen dabei einen starken Fokus auf den Vertrieb. Das hat seinen Grund: Die drei Hauptgründe für das Scheitern von Start-ups sind fehlende Vertriebskonzepte, mangelnde Finanzierung der Vertriebskonzepte und Auseinandersetzungen innerhalb des Gründerteams. Wenn Sie ein Gründerteam unterstützen, wie gehen Sie dann genau vor? Mir geht es vor allem darum, zu vermitteln, dass hinter der ganzen Arbeit eine Vision steht. Man kann auch Geld verdienen ohne eine Vision zu haben, aber dann mangelt es vermutlich auch an Spaß und Motivation. Das Problem ist, dass wir als Menschen Pläne und eine gewisse Sicherheit lieben und gar nicht merken, wie wir in eine Routine rutschen, die uns bremst. Viele Gründer sind verwundert, weil sie denken sie bekommen in unserem Coaching ein Rezept zum erfolgreichen Gründen. Eine solche Geheimformel gibt es aber eben nicht – man muss sich sein Konzept ein Stück weit selbst erarbeiten. Wenn wir Start-ups coachen, unterstützen wir genau dabei: Wir besprechen konkrete Probleme der Start-ups und finden gemeinsam Lösungsansätze. Ein großes Thema ist fast immer der Vertrieb. Viele Unternehmen kommen aus der Wissenschaft und sind eher unerfahren im Bereich Vertrieb und Marketing. Meist wird die Bedeutung dieser beiden Aspekte und auch die zum Teil jahrelange Vorlaufzeit völlig unterschätzt. Das nötige Wissen zu vermitteln dauert zwei Tage, aber die Umsetzung – das ist die Herausforderung. Es braucht Training, Bewusstsein und Disziplin und ab und zu – und das ist dann mein Job – einen zielgerichteten Hinweis von außen. Sie sind unter anderem Experte für Leadership. Was macht für Sie einen guten Leader aus? Leadership bedeutet im Endeffekt, dass man gemeinsam Ziele erreicht und mit seinem Team Spaß und Freude an dem Prozess hinter dem Gründen hat - zwar nicht immer, aber im Kern schon. Denn manchmal muss man Aufgaben angehen, die nicht unbedingt im eigenen Spezialgebiet liegen. Ich zum Beispiel muss mich auch mal um die Buchführung kümmern. Als Unternehmer macht mir das nicht immer Spaß, aber es gehört zu dem Ziel Unternehmer zu sein. Ein guter Leader zeichnet sich letztendlich dadurch aus, dass er das Unternehmen am Laufen hält, Klarheit über die Ziele schafft und auf die einzelnen Menschen eingeht. Woran scheitern denn Ihrer Meinung nach die meisten Unternehmen? Wenn es ums Scheitern geht, gibt es zwei zentrale Punkte. Zum einen werden Entscheidungen oft hinausgezögert und zum anderen werden falsche Entscheidungen nicht revidiert. Auch auf der Performance Seite kann es zu Schwierigkeiten kommen, denn hier ist vor allem der Mensch ein wichtiger Schlüsselfaktor. Viele Menschen wissen allerdings nicht, wie sie selbst und andere Menschen funktionieren. Daraus entstehen Fehlkommunikationen, Reibungsverluste und Unklarheiten, was wiederum zu einer mittelmäßigen Performance führt. Welche Tipps haben Sie speziell für Start-ups? Rechtzeitig mit dem Vertrieb anfangen! Wenn Sie mich fragen, was ich als Unternehmer falsch gemacht habe und auch immer noch nicht ausreichend mache, ist es der Vertrieb. Deshalb mein Tipp: Ein Vertriebskonzept erstellen und im Zweifel auch Knowhow einkaufen. Viele denken sie könnten verkaufen, aber das ist gar nicht so einfach. Auf der anderen Seite ist es sicherlich wichtig Dinge einfach mal auszuprobieren, schnell zu sein und wenn es nicht funktioniert die Entscheidungen zu revidieren ganz nach dem Motto: Trial and Error. Einen groben Plan zu machen ist sicher nützlich, aber dann heißt es auch Ausprobieren. Die Optimierungsschleifen kann man dann anschließend drehen. Über Christian Rees: Christian Rees studierte in Hamburg und war jahrelang als CEO und CFO in Handels- und Dienstleistungsfirmen tätig. Als Coach legt er die Schwerpunkte seiner Arbeit auf das Leadership und in die Entwicklung von Teams. Heute ist Christian Rees Geschäftsführer der Menovia GmbH und Managing Partner der Christian Rees & associates. Seit 2012 ist er Mitglied des Science4Life Experten-Netzwerks und unterstützt als Gutachter und Coach beim Science4Life Businessplan-Wettbewerb.

Interview mit dem Team der greenventory GmbH

29.10.2020

In drei Sätzen: Was ist das Besondere an Euch und Eurer Geschäftsidee? greenventory ist ein 2019 als Spin-Off des Fraunhofer ISE und des KIT gegründetes High-Tech Start-Up, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Energiewende in die Städte zu bringen. Unsere Expertise ist die gebäudescharfe Abbildung, Analyse und Optimierung des Energiesystems für Energieversorger, Stadtwerke und Städte. Hierfür bieten wir unseren Kunden die notwendige Daten- und Entscheidungsgrundlage zu ihrem Energiesystem. Nach dem morgendlichen Kaffee, wie sieht momentan der Arbeitsalltag in Eurem Start-up aus? Unser Kaffee kommt aus der heißgeliebten Siebträgermaschine. Schon beim Zubereiten tauschen wir die erste Dinge aus, die an diesem Tag so anstehen oder uns Kopfschmerzen bereiten. Danach geht’s fleißig ans Werk: Vom Code schreiben, evaluieren über die Anwendung davon in unseren Projekten bis zur Weiterentwicklung unserer Marketing und Sales-Aktivitäten ist in unserem interdisziplinären Team alles dabei. Im Kundenkontakt ist uns eine Beziehung auf Augenhöhe besonders wichtig. Enge technische Beratung sowie partnerschaftliche Dialoge dienen der konsequenten Verfolgung der vorher gemeinsam definierten Ziele. Da kommt schon mal so einiges zusammen. Und damit nicht jeder einfach vor sich hin arbeitet, haben wir jeden Tag unser Standup-Meeting, in dem jeder kurz berichtet, an was er oder sie gerade dran ist. Dadurch behält man nicht nur den Überblick, was um einen herum so passiert, sondern kann sich auch sicher sein, immer hilfreiches Feedback von seinen Kolleg*innen zu bekommen. Das muss man natürlich erstmal sacken lassen, deshalb geht’s danach direkt in die Mittagspause ;-) Meistens haben wir hier ein großes Picknick, bei dem jeder sein Essen mitbringt. Wem die Ideen für das Meal Prepping ausgegangen sind, der kommt beim Food Truck in der Nähe oder der Pizzeria um die Ecke auf seine Kosten. Worauf legt Ihr als Team besonderen Wert und welche Rolle spielt für Euch die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt? Uns ist es wichtig in unserem Tun und Wirken einen nachhaltigen Impact zu erzeugen! Gemeinschaftliches Arbeiten und New Work sind für uns keine Fremdwörter, im Gegenteil. Peer review wird nicht nur im Coden sondern auch in unserer täglichen Arbeiten groß geschrieben. Unser tägliches kurzes Stand-Up und der monatliche Wissensaustausch tragen dazu bei, dass jedes Thema Gehör findet. Im Alltag versuchen wir so gut es geht auf nachhaltige Alternativen zurückzugreifen, wie z.B. Plastik einzusparen, auf nachhaltige Transportwege im Privaten wie auch im Berufs-Alltag zu achten und tauschen auch mal gerne unsere neuen Pflanz-Setzlinge aus, sofern sie denn mal wieder neue Besitzer*innen suchen. Die Gründer sind immer ansprechbar und haben ein offenes Ohr für Wünsche, Sorgen und Anregungen des Teams. So hoffen wir, eine positive Grundstimmung zu erzeugen. Darüber hinaus übergeben wir zügig Verantwortung und damit auch Freiheit an die Mitarbeiter*innen und lassen sie mit ihren Aufgaben wachsen. Und natürlich ist es ist immer wichtig, dass man Erfolge auch teilt und diese gebührend feiert. Viele Start-ups leiden unter den Folgen der aktuellen Corona-Krise. Welche Auswirkung hat/hatte die Krise auf Euch und wie motiviert Ihr Euch optimistisch zu bleiben? In der Bekämpfung der Folgen des Klimawandels und der Stärkung der Energiewende haben wir unsere Frustrationstoleranz bereits ganz schön gestärkt! Das kommt uns in der derzeitigen Situation zugute. Ein innovatives und kreatives Team, das voll und ganz hinter der Sache steht, die es tut, motiviert sich gegenseitig. Dafür sind wir sehr dankbar. Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen? Netzwerken, netzwerken, netzwerken! Das ist zwar in Corona-Zeiten etwas digitaler geworden, dafür aber nicht weniger wichtig. Und wir geben uns große Mühe exzellente Arbeit abzuliefern, denn zufriedene Kunden sind natürlich die besten Botschafter. Wie habt Ihr von Science4Life erfahren und was hat Euch schließlich überzeugt am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen? Von Science4Life erfahren haben wir durch den Pitch eines bekannten Start-ups (cytena) bei Badencampus. Da wollten wir unsere Chance nicht verpassen und haben uns direkt beworben. Wie habt Ihr die Atmosphäre während der Academy-Days der Businessplanphase und die Konkurrenz untereinander wahrgenommen? Die Stimmung war sehr offen, alle waren super interessiert und äußerst kollaborativ. Die Atmosphäre war unglaublich inspirierend und hat uns darin unterstützt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wie habt Ihr reagiert, als Ihr von Eurem Sieg erfahren habt und wie habt Ihr ihn gefeiert? Wir haben uns natürlich riesig gefreut! Danach standen erst mal einige Anrufe auf dem Programm. Glückwünsche von Freunden, Kunden und Investoren und natürlich ein wenig Pressearbeit. Die gute Kunde will ja weiter verbreitet werden! Was wird Eure größte Herausforderung im nächsten Jahr sein? Habt Ihr schon einen Ansatz, diese zu lösen? Im nächsten Jahr fokussieren wir vor allem auf die Skalierung von wenigen sehr zufriedenen Kunden auf sehr sehr viele. Was ist Euer Erfolgsgeheimnis und welche drei Tipps könnt Ihr anderen GründerInnen und JungunternehmerInnen ans Herz legen? 1. Als Allererstes: Netzwerken! Auch Kontakte, die im ersten Moment uninteressant erscheinen, können sich mit der Zeit bezahlt machen. 2. Nicht verzagen, Vertraute fragen! Immer wieder Andere um Rat fragen, Expertise austauschen. Gerade diejenigen, die bereits Erfahrung in dem Bereich haben, in dem man selbst tätig ist. Andere Startups um Rat fragen, die bereits einen Schritt weiter sind, aber auch die, die gescheitert sind. Auch aus Fehlern Anderer lernt man und kann sie vielleicht vermeiden. 3. Happy Team, happy Life! Den Fokus nicht nur auf Investoren, sondern auch auf Kunden, Partner und vor allem das Team richten.

Interview mit Tobias Seidl, Co-Founder & CEO der Nia Health GmbH

09.10.2020

In drei Sätzen: Was ist das Besondere an euch und Eurer Geschäftsidee? Wir sind im deutschsprachigen Digital Health Markt der einzige Medizinprodukthersteller, der im Bereich der Dermatologie sowohl über tiefe klinische Expertise verfügt, als auch in der Lage ist, State-of- the-Art-Technologie auf Basis künstlicher Intelligenz zu entwickeln. Das Beispiel unseres ersten Medizinproduktes, der preisgekrönten Neurodermitis App namens Nia zeigt, dass wir uns von Beginn an klar medizinisch positionieren. So distanzieren wir uns von Lifestyle- und Wellness- Applikationen, ohne dabei eine an den tatsächlichen Nutzerbedürfnissen ausgerichtete User Experience zu vernachlässigen: Wir sind die einzige Neurodermitis App weltweit, die als Medizinprodukt zugelassen ist. Nach dem morgendlichen Kaffee, wie sieht momentan der Arbeitsalltag in Eurem Start-up aus? Wir haben jeden Morgen als kleine Routine ein kurzes Stand-up-Meeting. Hier stellt jeder in wenigen Sätzen dem Team seine wichtigsten Ziele des Tages vor. Ansonsten muss ich ehrlich sagen, dass meine Tasks zum Großteil aktuell jeden Tag anders aussehen und extrem dynamisch sind. Worauf legt ihr als Team besonderen Wert und welche Rolle spielt für euch die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt? Starker Teamspirit ist uns wichtig. Jeder soll sich voll für das gemeinsame Ziel comitten. Wir leben eine sehr offene Feedback-Kultur: Es soll immer die beste Idee gewinnen – egal ob sie vom Praktikanten oder vom CEO kommt. Viele Start-ups leiden unter den Folgen der aktuellen Corona-Krise. Welche Auswirkung hat/hatte die Krise auf euch und wie motiviert ihr euch optimistisch zu bleiben? Kurzfristig hat uns die Krise tatsächlich sehr weh getan. Einige unserer Kooperationen mit gesetzlichen Krankenkassen wurden komplett ausgesetzt oder verschoben. Das sind verlorene Umsätze, die wir natürlich nie wieder zurückbekommen, da es hier keinen Rebound-Effekt gibt. Jedoch wurde unser Business Case durch die Krise sogar nachhaltig gestärkt. Digital Health Lösungen finden über alle Stakeholder hinweg (besonders bei Ärzten, GKV u. Patienten) nun deutlich mehr Beachtung und werden schneller verstanden. Was macht ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen? Aktuell investieren wir noch keinen einzigen Euro in Marketing. Wir setzen eher auf organische Berichterstattung und Word-of-Mouth. Gerade die Nennung in relevanten medizinischen Fachzeitschriften oder erste Publikationen bringen unsere Lösung in das Bewusstsein relevanter Stakeholder. Wie habt ihr von Science4Life erfahren und was hat euch schließlich überzeugt am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen? Wir haben aus unserem universitären Netzwerk der Charité Berlin den Hinweis bekommen. Wie habt ihr die Atmosphäre während der Academy-Days der Businessplanphase und die Konkurrenz untereinander wahrgenommen? Die Atmosphäre im schönen Rheingau und in diesem netten Hotel war großartig. Der Austausch mit den anderen Gründern war durchweg bereichernd. Es sind einige gute Kontakte entstanden, die mit Sicherheit weit über den Wettbewerb hinaus sehr wertig sind. Konkurrenz unter den fünf Gewinnerteams haben wir überhaupt nicht gespürt. Wie habt ihr reagiert, als ihr von Eurem Sieg erfahren habt und wie habt ihr ihn gefeiert?   Ehrlicherweise blieb nicht viel Zeit, um sich große Gedanken über den Sieg zu machen. Wir sind aktuell sehr stark eingespannt. Auf der einen Seite in der Produktentwicklung, wo wir uns sehr ambitionierte Ziele gesetzt haben und andererseits in der Schließung von Kooperationsverträgen mit Krankenkassen, Versicherungen und Industrie-Partnern. Hier werden neben unserer ersten großen Partnerschaft mit der DAK-Gesundheit sehr zeitnah weitere große Kooperationen entstehen. Trotzdem haben wir natürlich mit unserem Team bei einem guten Essen auf den Erfolg im Wettbewerb angestoßen. Was wird Eure größte Herausforderung im nächsten Jahr sein? Habt ihr schon einen Ansatz, diese zu lösen? Wir bringen gerade unser nächstes Produkt auf den Markt. Die Psoriasis App namens Sorea hilft Menschen, die unter Schuppenflechten leiden: www.sorea-health.de. Wir wollen im nächsten Jahr unsere gut skalierbare Technologie, die wir über zweieinhalb Jahre für Neurodermitis entwickelt haben, für noch mehr dermatologische Indikationen öffnen. Was ist euer Erfolgsgeheimnis und welche drei Tipps könnt ihr anderen Gründern und Jungunternehmern ans Herz legen? Wir haben gemeinsam mit unseren Klinikern unser Produkt von Anfang an immer sehr nah am Patienten, also am Nutzer, entwickelt. Nutzer sehr früh in den iterativen Entwicklungsprozess mit einzubinden, ist sicherlich für viele Startups ratsam. Ansonsten wissen wir, dass man besonders in der digitalen Gesundheitsbranche einen sehr langen Atem braucht. Also ist es ein echtes Asset, Ausdauer zu zeigen. Die Krise hat den Punkt nochmals verdeutlicht: Resilienz steht aktuell mit Sicherheit jedem Startup ganz gut…