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02.09.2024

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Die Ideenphase von Science4Life

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Problemkind Vertriebskonzept: Wichtige Tipps von Science4Life-Experte Christian Rees

30.10.2020

Viele Start-ups scheitern nicht an ihrer Geschäftsidee, sondern am Vertrieb – sagt Christian Rees. Er ist Experte für Performancesteigerung und Coach beim Science4Life Businessplan-Wettbewerb. Im Interview erklärt er, warum Entscheidungen eine besonders große Stolperfalle für Start-ups sind und was einen guten Leader auszeichnet. Herr Rees, was sind Ihre Aufgaben als Science4Life-Experte? Ich bin als Gutachter beim Science4Life Businessplan-Wettbewerb tätig und bewerte Geschäftskonzepte, -ideen oder Businesspläne der Gründerteams. Außerdem berate ich die Start-ups in persönlichen Coachings. Oft sieht diese Beratung auf den ersten Blick anders aus, als es sich junge Unternehmer vielleicht vorab vorstellen, denn wir setzen dabei einen starken Fokus auf den Vertrieb. Das hat seinen Grund: Die drei Hauptgründe für das Scheitern von Start-ups sind fehlende Vertriebskonzepte, mangelnde Finanzierung der Vertriebskonzepte und Auseinandersetzungen innerhalb des Gründerteams. Wenn Sie ein Gründerteam unterstützen, wie gehen Sie dann genau vor? Mir geht es vor allem darum, zu vermitteln, dass hinter der ganzen Arbeit eine Vision steht. Man kann auch Geld verdienen ohne eine Vision zu haben, aber dann mangelt es vermutlich auch an Spaß und Motivation. Das Problem ist, dass wir als Menschen Pläne und eine gewisse Sicherheit lieben und gar nicht merken, wie wir in eine Routine rutschen, die uns bremst. Viele Gründer sind verwundert, weil sie denken sie bekommen in unserem Coaching ein Rezept zum erfolgreichen Gründen. Eine solche Geheimformel gibt es aber eben nicht – man muss sich sein Konzept ein Stück weit selbst erarbeiten. Wenn wir Start-ups coachen, unterstützen wir genau dabei: Wir besprechen konkrete Probleme der Start-ups und finden gemeinsam Lösungsansätze. Ein großes Thema ist fast immer der Vertrieb. Viele Unternehmen kommen aus der Wissenschaft und sind eher unerfahren im Bereich Vertrieb und Marketing. Meist wird die Bedeutung dieser beiden Aspekte und auch die zum Teil jahrelange Vorlaufzeit völlig unterschätzt. Das nötige Wissen zu vermitteln dauert zwei Tage, aber die Umsetzung – das ist die Herausforderung. Es braucht Training, Bewusstsein und Disziplin und ab und zu – und das ist dann mein Job – einen zielgerichteten Hinweis von außen. Sie sind unter anderem Experte für Leadership. Was macht für Sie einen guten Leader aus? Leadership bedeutet im Endeffekt, dass man gemeinsam Ziele erreicht und mit seinem Team Spaß und Freude an dem Prozess hinter dem Gründen hat - zwar nicht immer, aber im Kern schon. Denn manchmal muss man Aufgaben angehen, die nicht unbedingt im eigenen Spezialgebiet liegen. Ich zum Beispiel muss mich auch mal um die Buchführung kümmern. Als Unternehmer macht mir das nicht immer Spaß, aber es gehört zu dem Ziel Unternehmer zu sein. Ein guter Leader zeichnet sich letztendlich dadurch aus, dass er das Unternehmen am Laufen hält, Klarheit über die Ziele schafft und auf die einzelnen Menschen eingeht. Woran scheitern denn Ihrer Meinung nach die meisten Unternehmen? Wenn es ums Scheitern geht, gibt es zwei zentrale Punkte. Zum einen werden Entscheidungen oft hinausgezögert und zum anderen werden falsche Entscheidungen nicht revidiert. Auch auf der Performance Seite kann es zu Schwierigkeiten kommen, denn hier ist vor allem der Mensch ein wichtiger Schlüsselfaktor. Viele Menschen wissen allerdings nicht, wie sie selbst und andere Menschen funktionieren. Daraus entstehen Fehlkommunikationen, Reibungsverluste und Unklarheiten, was wiederum zu einer mittelmäßigen Performance führt. Welche Tipps haben Sie speziell für Start-ups? Rechtzeitig mit dem Vertrieb anfangen! Wenn Sie mich fragen, was ich als Unternehmer falsch gemacht habe und auch immer noch nicht ausreichend mache, ist es der Vertrieb. Deshalb mein Tipp: Ein Vertriebskonzept erstellen und im Zweifel auch Knowhow einkaufen. Viele denken sie könnten verkaufen, aber das ist gar nicht so einfach. Auf der anderen Seite ist es sicherlich wichtig Dinge einfach mal auszuprobieren, schnell zu sein und wenn es nicht funktioniert die Entscheidungen zu revidieren ganz nach dem Motto: Trial and Error. Einen groben Plan zu machen ist sicher nützlich, aber dann heißt es auch Ausprobieren. Die Optimierungsschleifen kann man dann anschließend drehen. Über Christian Rees: Christian Rees studierte in Hamburg und war jahrelang als CEO und CFO in Handels- und Dienstleistungsfirmen tätig. Als Coach legt er die Schwerpunkte seiner Arbeit auf das Leadership und in die Entwicklung von Teams. Heute ist Christian Rees Geschäftsführer der Menovia GmbH und Managing Partner der Christian Rees & associates. Seit 2012 ist er Mitglied des Science4Life Experten-Netzwerks und unterstützt als Gutachter und Coach beim Science4Life Businessplan-Wettbewerb.

Interview mit dem Team der greenventory GmbH

29.10.2020

In drei Sätzen: Was ist das Besondere an Euch und Eurer Geschäftsidee? greenventory ist ein 2019 als Spin-Off des Fraunhofer ISE und des KIT gegründetes High-Tech Start-Up, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Energiewende in die Städte zu bringen. Unsere Expertise ist die gebäudescharfe Abbildung, Analyse und Optimierung des Energiesystems für Energieversorger, Stadtwerke und Städte. Hierfür bieten wir unseren Kunden die notwendige Daten- und Entscheidungsgrundlage zu ihrem Energiesystem. Nach dem morgendlichen Kaffee, wie sieht momentan der Arbeitsalltag in Eurem Start-up aus? Unser Kaffee kommt aus der heißgeliebten Siebträgermaschine. Schon beim Zubereiten tauschen wir die erste Dinge aus, die an diesem Tag so anstehen oder uns Kopfschmerzen bereiten. Danach geht’s fleißig ans Werk: Vom Code schreiben, evaluieren über die Anwendung davon in unseren Projekten bis zur Weiterentwicklung unserer Marketing und Sales-Aktivitäten ist in unserem interdisziplinären Team alles dabei. Im Kundenkontakt ist uns eine Beziehung auf Augenhöhe besonders wichtig. Enge technische Beratung sowie partnerschaftliche Dialoge dienen der konsequenten Verfolgung der vorher gemeinsam definierten Ziele. Da kommt schon mal so einiges zusammen. Und damit nicht jeder einfach vor sich hin arbeitet, haben wir jeden Tag unser Standup-Meeting, in dem jeder kurz berichtet, an was er oder sie gerade dran ist. Dadurch behält man nicht nur den Überblick, was um einen herum so passiert, sondern kann sich auch sicher sein, immer hilfreiches Feedback von seinen Kolleg*innen zu bekommen. Das muss man natürlich erstmal sacken lassen, deshalb geht’s danach direkt in die Mittagspause ;-) Meistens haben wir hier ein großes Picknick, bei dem jeder sein Essen mitbringt. Wem die Ideen für das Meal Prepping ausgegangen sind, der kommt beim Food Truck in der Nähe oder der Pizzeria um die Ecke auf seine Kosten. Worauf legt Ihr als Team besonderen Wert und welche Rolle spielt für Euch die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt? Uns ist es wichtig in unserem Tun und Wirken einen nachhaltigen Impact zu erzeugen! Gemeinschaftliches Arbeiten und New Work sind für uns keine Fremdwörter, im Gegenteil. Peer review wird nicht nur im Coden sondern auch in unserer täglichen Arbeiten groß geschrieben. Unser tägliches kurzes Stand-Up und der monatliche Wissensaustausch tragen dazu bei, dass jedes Thema Gehör findet. Im Alltag versuchen wir so gut es geht auf nachhaltige Alternativen zurückzugreifen, wie z.B. Plastik einzusparen, auf nachhaltige Transportwege im Privaten wie auch im Berufs-Alltag zu achten und tauschen auch mal gerne unsere neuen Pflanz-Setzlinge aus, sofern sie denn mal wieder neue Besitzer*innen suchen. Die Gründer sind immer ansprechbar und haben ein offenes Ohr für Wünsche, Sorgen und Anregungen des Teams. So hoffen wir, eine positive Grundstimmung zu erzeugen. Darüber hinaus übergeben wir zügig Verantwortung und damit auch Freiheit an die Mitarbeiter*innen und lassen sie mit ihren Aufgaben wachsen. Und natürlich ist es ist immer wichtig, dass man Erfolge auch teilt und diese gebührend feiert. Viele Start-ups leiden unter den Folgen der aktuellen Corona-Krise. Welche Auswirkung hat/hatte die Krise auf Euch und wie motiviert Ihr Euch optimistisch zu bleiben? In der Bekämpfung der Folgen des Klimawandels und der Stärkung der Energiewende haben wir unsere Frustrationstoleranz bereits ganz schön gestärkt! Das kommt uns in der derzeitigen Situation zugute. Ein innovatives und kreatives Team, das voll und ganz hinter der Sache steht, die es tut, motiviert sich gegenseitig. Dafür sind wir sehr dankbar. Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen? Netzwerken, netzwerken, netzwerken! Das ist zwar in Corona-Zeiten etwas digitaler geworden, dafür aber nicht weniger wichtig. Und wir geben uns große Mühe exzellente Arbeit abzuliefern, denn zufriedene Kunden sind natürlich die besten Botschafter. Wie habt Ihr von Science4Life erfahren und was hat Euch schließlich überzeugt am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen? Von Science4Life erfahren haben wir durch den Pitch eines bekannten Start-ups (cytena) bei Badencampus. Da wollten wir unsere Chance nicht verpassen und haben uns direkt beworben. Wie habt Ihr die Atmosphäre während der Academy-Days der Businessplanphase und die Konkurrenz untereinander wahrgenommen? Die Stimmung war sehr offen, alle waren super interessiert und äußerst kollaborativ. Die Atmosphäre war unglaublich inspirierend und hat uns darin unterstützt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wie habt Ihr reagiert, als Ihr von Eurem Sieg erfahren habt und wie habt Ihr ihn gefeiert? Wir haben uns natürlich riesig gefreut! Danach standen erst mal einige Anrufe auf dem Programm. Glückwünsche von Freunden, Kunden und Investoren und natürlich ein wenig Pressearbeit. Die gute Kunde will ja weiter verbreitet werden! Was wird Eure größte Herausforderung im nächsten Jahr sein? Habt Ihr schon einen Ansatz, diese zu lösen? Im nächsten Jahr fokussieren wir vor allem auf die Skalierung von wenigen sehr zufriedenen Kunden auf sehr sehr viele. Was ist Euer Erfolgsgeheimnis und welche drei Tipps könnt Ihr anderen GründerInnen und JungunternehmerInnen ans Herz legen? 1. Als Allererstes: Netzwerken! Auch Kontakte, die im ersten Moment uninteressant erscheinen, können sich mit der Zeit bezahlt machen. 2. Nicht verzagen, Vertraute fragen! Immer wieder Andere um Rat fragen, Expertise austauschen. Gerade diejenigen, die bereits Erfahrung in dem Bereich haben, in dem man selbst tätig ist. Andere Startups um Rat fragen, die bereits einen Schritt weiter sind, aber auch die, die gescheitert sind. Auch aus Fehlern Anderer lernt man und kann sie vielleicht vermeiden. 3. Happy Team, happy Life! Den Fokus nicht nur auf Investoren, sondern auch auf Kunden, Partner und vor allem das Team richten.

Interview mit Tobias Seidl, Co-Founder & CEO der Nia Health GmbH

09.10.2020

In drei Sätzen: Was ist das Besondere an euch und Eurer Geschäftsidee? Wir sind im deutschsprachigen Digital Health Markt der einzige Medizinprodukthersteller, der im Bereich der Dermatologie sowohl über tiefe klinische Expertise verfügt, als auch in der Lage ist, State-of- the-Art-Technologie auf Basis künstlicher Intelligenz zu entwickeln. Das Beispiel unseres ersten Medizinproduktes, der preisgekrönten Neurodermitis App namens Nia zeigt, dass wir uns von Beginn an klar medizinisch positionieren. So distanzieren wir uns von Lifestyle- und Wellness- Applikationen, ohne dabei eine an den tatsächlichen Nutzerbedürfnissen ausgerichtete User Experience zu vernachlässigen: Wir sind die einzige Neurodermitis App weltweit, die als Medizinprodukt zugelassen ist. Nach dem morgendlichen Kaffee, wie sieht momentan der Arbeitsalltag in Eurem Start-up aus? Wir haben jeden Morgen als kleine Routine ein kurzes Stand-up-Meeting. Hier stellt jeder in wenigen Sätzen dem Team seine wichtigsten Ziele des Tages vor. Ansonsten muss ich ehrlich sagen, dass meine Tasks zum Großteil aktuell jeden Tag anders aussehen und extrem dynamisch sind. Worauf legt ihr als Team besonderen Wert und welche Rolle spielt für euch die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt? Starker Teamspirit ist uns wichtig. Jeder soll sich voll für das gemeinsame Ziel comitten. Wir leben eine sehr offene Feedback-Kultur: Es soll immer die beste Idee gewinnen – egal ob sie vom Praktikanten oder vom CEO kommt. Viele Start-ups leiden unter den Folgen der aktuellen Corona-Krise. Welche Auswirkung hat/hatte die Krise auf euch und wie motiviert ihr euch optimistisch zu bleiben? Kurzfristig hat uns die Krise tatsächlich sehr weh getan. Einige unserer Kooperationen mit gesetzlichen Krankenkassen wurden komplett ausgesetzt oder verschoben. Das sind verlorene Umsätze, die wir natürlich nie wieder zurückbekommen, da es hier keinen Rebound-Effekt gibt. Jedoch wurde unser Business Case durch die Krise sogar nachhaltig gestärkt. Digital Health Lösungen finden über alle Stakeholder hinweg (besonders bei Ärzten, GKV u. Patienten) nun deutlich mehr Beachtung und werden schneller verstanden. Was macht ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen? Aktuell investieren wir noch keinen einzigen Euro in Marketing. Wir setzen eher auf organische Berichterstattung und Word-of-Mouth. Gerade die Nennung in relevanten medizinischen Fachzeitschriften oder erste Publikationen bringen unsere Lösung in das Bewusstsein relevanter Stakeholder. Wie habt ihr von Science4Life erfahren und was hat euch schließlich überzeugt am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen? Wir haben aus unserem universitären Netzwerk der Charité Berlin den Hinweis bekommen. Wie habt ihr die Atmosphäre während der Academy-Days der Businessplanphase und die Konkurrenz untereinander wahrgenommen? Die Atmosphäre im schönen Rheingau und in diesem netten Hotel war großartig. Der Austausch mit den anderen Gründern war durchweg bereichernd. Es sind einige gute Kontakte entstanden, die mit Sicherheit weit über den Wettbewerb hinaus sehr wertig sind. Konkurrenz unter den fünf Gewinnerteams haben wir überhaupt nicht gespürt. Wie habt ihr reagiert, als ihr von Eurem Sieg erfahren habt und wie habt ihr ihn gefeiert?   Ehrlicherweise blieb nicht viel Zeit, um sich große Gedanken über den Sieg zu machen. Wir sind aktuell sehr stark eingespannt. Auf der einen Seite in der Produktentwicklung, wo wir uns sehr ambitionierte Ziele gesetzt haben und andererseits in der Schließung von Kooperationsverträgen mit Krankenkassen, Versicherungen und Industrie-Partnern. Hier werden neben unserer ersten großen Partnerschaft mit der DAK-Gesundheit sehr zeitnah weitere große Kooperationen entstehen. Trotzdem haben wir natürlich mit unserem Team bei einem guten Essen auf den Erfolg im Wettbewerb angestoßen. Was wird Eure größte Herausforderung im nächsten Jahr sein? Habt ihr schon einen Ansatz, diese zu lösen? Wir bringen gerade unser nächstes Produkt auf den Markt. Die Psoriasis App namens Sorea hilft Menschen, die unter Schuppenflechten leiden: www.sorea-health.de. Wir wollen im nächsten Jahr unsere gut skalierbare Technologie, die wir über zweieinhalb Jahre für Neurodermitis entwickelt haben, für noch mehr dermatologische Indikationen öffnen. Was ist euer Erfolgsgeheimnis und welche drei Tipps könnt ihr anderen Gründern und Jungunternehmern ans Herz legen? Wir haben gemeinsam mit unseren Klinikern unser Produkt von Anfang an immer sehr nah am Patienten, also am Nutzer, entwickelt. Nutzer sehr früh in den iterativen Entwicklungsprozess mit einzubinden, ist sicherlich für viele Startups ratsam. Ansonsten wissen wir, dass man besonders in der digitalen Gesundheitsbranche einen sehr langen Atem braucht. Also ist es ein echtes Asset, Ausdauer zu zeigen. Die Krise hat den Punkt nochmals verdeutlicht: Resilienz steht aktuell mit Sicherheit jedem Startup ganz gut…

Interview mit Nicolas Schwaab, Co-Founder & CEO der Pionierkraft GmbH

08.10.2020

In drei Sätzen: Was ist das Besondere an euch und Eurer Geschäftsidee? Wir machen es möglich, dass Betreiber von Photovoltaik-Anlagen eigenerzeugte Energie, anstelle sie für wenig Geld ins Netz einzuspeisen, gewinnbringend an ihre Nachbarn verkaufen können. Mit unser Lösung lässt sich somit Peer-2-Peer-Energy-Sharing erstmalig ab der ersten Partei profitabel umsetzen. Das bietet eine echte Alternative zu heutigen Mieterstromkonzepten, die in der Regel erst ab 10 bis 15 Parteien wirtschaftlich umsetzbar sind. Nach dem morgendlichen Kaffee, wie sieht momentan der Arbeitsalltag in Eurem Start-up aus? Der Morgen fängt in der Regel mit einer kurzen Abstimmung mit meinem Mitgründer Andi und meinem Team an. Die Entwickler arbeiten im Labor gerade an der Fertigstellung unserer Hardware für das nächste Referenzprojekt. Wir im Business Development-Team suchen Partner für weitere Projekte, kümmern uns um PR-Arbeit, präsentieren unsere Lösungen auf virtuellen Veranstaltungen und entwickeln unser Geschäftsmodell weiter. Worauf legt ihr als Team besonderen Wert und welche Rolle spielt für euch die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt? Andi und mir ist es besonders wichtig, dass unsere Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiten, offen kommunizieren und alle gemeinsam daran arbeiten, dass wir unsere Unternehmensziele erreichen. Da unsere Energy-Sharing-Lösung nicht nur ökologische, sondern auch gesellschaftliche Probleme löst, sind dies auch Werte, die wir als Gründer Vorleben und die auch für unser Team von großer Bedeutung sind. Viele Start-ups leiden unter den Folgen der aktuellen Corona-Krise. Welche Auswirkung hat/hatte die Krise auf euch und wie motiviert ihr euch optimistisch zu bleiben? Uns trifft es besonders, dass viele Veranstaltungen und Messen, auf denen wir schon vor unserem Markteinstieg Vertriebs- oder Investorenkontakte schließen wollten, nicht oder nur virtuell umgesetzt wurden. Erfolgserlebnisse, wie der Gewinn des Science4Life Energy Cups oder die erfolgreiche Umsetzung erster Referenzprojekte zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und stimmen uns optimistisch. Was macht ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen? Neben der erfolgreichen Teilnahme an Innovationswettbewerben berichten wir über eigene Kanäle, Partnerkanäle (z.B. AXEL-Energieaccelerator, Bestandsinvestor EIT InnoEnergy) und in Branchenmedien (z.B. pv-magazine), gerade sehr aktiv über unser erfolgreiches Referenzprojekt und die Fortschritte, die wir in der Weiterentwicklung unserer Lösung erzielen. Wie habt ihr von Science4Life erfahren und was hat euch schließlich überzeugt am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen? Wir haben im Frühjahr bereits die Konzeptphase des Science4Life Energy Cup gewonnen. Da war es uns natürlich wichtig zu zeigen, dass wir uns unternehmerisch und in dem Aufbau unseres Geschäftskonzepts weiterentwickelt haben und damit auch unser Businessplan eine Auszeichnung verdient hat. Wie habt ihr die Atmosphäre während der Academy-Days der Businessplanphase und die Konkurrenz untereinander wahrgenommen? Die Atmosphäre war großartig. Die Coaches und Experten waren echt super und haben uns viele gute Impulse mitgegeben, die wir jetzt umsetzen müssen. Genauso haben wir von dem Austausch mit den anderen Finalteams profitiert. Dieser war sehr wertschätzend und produktiv, eine Wettbewerbssituation war nicht spürbar. Wie habt ihr reagiert, als ihr von eurem Sieg erfahren habt und wie habt ihr ihn gefeiert? Nachdem wir uns die Academy-Days sehr intensiv auf den Final-Pitch vorbereitet haben, waren wir natürlich sehr erfreut über den Sieg. Da wir leider direkt im Anschluss an die Siegerehrung den letzten Zug nach München bekommen mussten, haben wir zusammen mit dem 3. Sieger Greenventory im Zug unsere erfolgreichen Academy-Days gefeiert. Was wird Eure größte Herausforderung im nächsten Jahr sein? Habt ihr schon einen Ansatz, diese zu lösen? Wir wollen nächstes Jahr weiter wachsen und suchen dafür hochqualifizierte Entwickler und branchenerfahrene Fachkräfte im Business Development. Neben den üblichen Karriereportalen wollen natürlich auch unser Netzwerk nutzen. Also, falls sich jemand hier angesprochen fühlt und gemeinsam mit Pionierkraft mehr Menschen mit bezahlbarer und sauberer Energie versorgen möchte, kann er sich gerne bei unter karriere@pionierkraft.de melden. Was ist euer Erfolgsgeheimnis und welche drei Tipps könnt ihr anderen Gründern und Jungunternehmern ans Herz legen? Unser Erfolgsgeheimnis ist, dass wir uns im Team sehr gut ergänzen und regelmäßig hinterfragen. So werden wir kontinuierlich besser und wachsen als Team. Dies möchte ich jedem Startup weitergeben: Seid nie zufrieden mit dem Erreichten, sprecht offen über eure Schwachstellen und arbeitetet kontinuierlich daran, diese zu beheben.

Interview mit Stefanie Brandl, Gründerin der CellUnite GmbH

07.10.2020

In drei Sätzen: Was ist das Besondere an euch und Eurer Geschäftsidee? CellUnite entwickelt den ersten automatisierten Zellextraktor weltweit, der eine Personalisierung und Skalierung von Stammzelltherapie ermöglicht. Damit kann die Therapielücke  von Arthrose, der häufigsten Gelenkerkrankung weltweit, geschlossen werden. Im Team haben wir einen Stammzellpionier, der als einer der ersten Orthopäden Stammzelltherapie in Deutschland angeboten hat, einen Ingenieur, der seit 10 Jahren frühphasige Produktentwicklungen macht und eine Finanzexpertin mit 7 Jahren Startup- und Investmenterfahrung. Nach dem morgendlichen Kaffee, wie sieht momentan der Arbeitsalltag in Eurem Start-up aus? Momentan findet ein großer Teil der Arbeit am Telefon und Laptop statt, wo wir uns mit Finanzplanung, Marketingstrategie, Partnerauswahl und vielem mehr beschäftigen. Darüber hinaus liegt der Fokus aktuell auf Investorengesprächen und Besuchen von potenziellen Produktentwicklungspartner. Unser Ingenieur ist darüber hinaus mit der Optimierung unseres Extraktionsprozesses beschäftigt, unser Mediziner mit dem Ausbau unseres potenziellen Kundennetzwerks. Worauf legt ihr als Team besonderen Wert und welche Rolle spielt für euch die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt? Für uns ist es wichtig, dass Stammzelltherapie für Jedermann zugänglich wird und nicht nur für Wohlhabende in einzelnen Städten. Wir möchten Fortschritt in die Orthopädie bringen und unseren Beitrag mit regenerativer Medizin für die Gesellschaft leisten. Viele Start-ups leiden unter den Folgen der aktuellen Corona-Krise. Welche Auswirkung hat/hatte die Krise auf euch und wie motiviert ihr euch optimistisch zu bleiben? Bei uns wurde durch die Corona Krise die Finanzierungsrunde verzögert. Jedoch ergeben sich auch Vorteile, unter anderem durch die vielen Kongresse, die jetzt online stattfinden. Wir sind optimistisch, da unser Produkt unabhängig von der Corona-Krise auch weiterhin benötigt wird, denn die Bevölkerung wird immer älter und die Zahlen der Betroffenen mit Arthrose steigt stark an. Was macht ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen? Wir werden nach Abschluss der Produktentwicklung mit einem renommierten Distributor aus dem Orthopädiebereich zusammenarbeiten und zusätzlich Vorträge auf Kongressen halten, Schulungen durchführen, Artikel in Fachzeitschriften veröffentlichen sowie Flyer in Arztpraxen auslegen. Wie habt ihr von Science4Life erfahren und was hat euch schließlich überzeugt am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen? Wir haben über ein befreundetes Startup von dem Wettbewerb erfahren. Spannend am Science4Life Businessplanwettbewerb finden wir, dass man selbst beim Schreiben des Businessplans sein Projekt aus anderen Perspektiven betrachten und so neue Fragestellungen beantworten kann. Insbesondere der Fokus auf Medizintechnik und Life Science hat uns gefallen, da man so mit seinesgleichen verglichen wird und nicht verschiedenste Branchen gegeneinander antreten, die eigentlich nicht vergleichbar sind. Es ist darüber hinaus spannend, den Wettbewerb als Marketinginstrument zu nutzen und von Experten aus der Branche wertvolles Feedback zu erhalten. Wie habt ihr die Konkurrenz untereinander wahrgenommen? Konkurrenz untereinander haben wir gar keine verspürt. Wie habt ihr reagiert, als ihr von eurem Sieg erfahren habt und wie habt ihr ihn gefeiert? Wir haben uns sehr gefreut und unseren Freunden und Investoren davon berichtet. Das Siegersiegel ist nun in unserem Pitch Deck verewigt. Was wird Eure größte Herausforderung im nächsten Jahr sein? Habt ihr schon einen Ansatz, diese zu lösen? Die größte Herausforderung im nächsten Jahr wird sein, in diesen unsicheren Zeiten, in denen viele abwartend und vorsichtig reagieren, genug Geld für die kostenintensive Medizingeräteentwicklung einzusammeln. Dafür sind wir bereits jetzt mit zahlreichen Investoren in Kontakt. Einige begleiten uns bereits seit über einem Jahr. Was ist Euer Erfolgsgeheimnis und welche drei Tipps könnt ihr anderen Gründern und Jungunternehmern ans Herz legen? Das Geheimnis zum Erfolg ist Durchhaltevermögen, offene Kommunikation im Team, die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen und die Bereitschaft, sein Geschäftsmodell immer wieder zu überdenken und anzupassen.

Neuer Projektleiter von Science4Life: Interview mit Dr. Lutz Müller

05.10.2020

Mit der neuen Wettbewerbsrunde des Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup ist Dr. Lutz Müller als neuer Projektleiter mit an Bord. Wir haben ihn zu seinem Hintergrund, seiner Motivation und seinen Einschätzungen zur Start-up-Szene gefragt: Herr Dr. Müller, Sie sind neuer Projektleiter bei Science4Life. Stellen Sie sich doch kurz vor. Ich freue mich über die Chance, bei Science4Life mit Gründern und innovativen Köpfen zusammenzuarbeiten. Ich selbst habe Tiermedizin an der Uni Gießen studiert und anschließend in der Mikrobiologie der Uni Mainz promoviert. Danach war ich mehrere Jahre selbständig im Bereich Ergänzungsfuttermittel für Heimtiere tätig. Anschließend arbeitete ich bei der Firma Nutrinova im Bereich Lebensmittelzusatzstoffe, bevor ich 2006 zu Sanofi wechselte. Hier arbeitete ich als Projektmanager und -leiter für verschiedene Medizinprodukte von der Entwicklung bis zur Markteinführung. Zuletzt war ich bei R&D für das Outsourcing von präklinischen und toxikologischen Studien verantwortlich. Was begeistert Sie an der Gründerinitiative? Es ist toll zu sehen, mit wieviel Elan und Ideenreichtum so viele junge WissenschaftlerInnen und TechnikerInnen an zukunftsweisenden Projekten arbeiten. Es macht unheimlich Spaß, sie hierbei zu unterstützen und zu begleiten. Science4Life existiert bereits seit 22 Jahren und hat in der Zeit vielen jungen Teams und Gründern mit seinem großen Netzwerk und Know-how zu einem erfolgreichen Start verhelfen können. Viele der ehemaligen Teilnehmer sind mittlerweile große Unternehmen und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Sie kommen ja von Sanofi, einem der Hauptsponsoren von Science4Life. Wie wichtig sind Innovationen für die Medizin- und Pharmabranche? Sehr wichtig! Für viele Erkrankungen gibt es immer noch keine befriedigenden Therapiemöglichkeiten. Das heißt, wir brauchen auch neue Konzepte und Herangehensweisen, um hier Fortschritte machen zu können. Gleichzeitig müssen wir uns auch auf unbekannte neue gesundheitliche Herausforderungen einstellen - Stichwort COVID-19. Ein aktuell prominentes Beispiel ist die Firma CureVac, ein ehemaliger Science4Life-Teilnehmer, die an einem der vielversprechendsten Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus arbeitet. Wie schätzen Sie aktuell die Innovationskraft in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie in Deutschland ein? Wir brauchen Innovationen in Deutschland, insbesondere in diesen Bereichen, da sie höchst relevant für das Gesundheitssystem und die Energiewende sind. Ich konnte die Endphase des diesjährigen Businessplan-Wettbewerbs begleiten und war sehr beeindruckt von den jungen Teams und ihren ausgereiften Ideen und Konzepten. Alle zeigen ein hohes Maß an Kompetenz in ihren jeweiligen Fachgebieten und eine unglaubliche Motivation, ihre Ideen unternehmerisch umzusetzen. Deutschland und sein wissenschaftlicher Nachwuchs brauchen sich hier keinesfalls hinter anderen Ländern verstecken, aber es ist wichtig, dass Wirtschaft und Politik junge Unternehmer aktiv unterstützen. Denn gerade Gründungen in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie sind aufgrund von Zulassungen, Patenten und Studien mit sehr hohen Kosten und Beratungsintensität verbunden. Was sollten Gründer mitbringen, die sich bei Science4Life bewerben? Zuallererst eine gute Idee. Diese Idee sollte in jedem Fall realistisch und überzeugend sein und eine unternehmerische Erfolgsaussicht beinhalten. Ausdauer und Motivation am Projekt sind ebenfalls unerlässlich. Bei allen weiteren Punkten unterstützen wir gerne mit dem Science4Life Netzwerk, unseren Online-Seminaren und den Academy Days.

Das sind die Gewinner der Businessplanphase

21.09.2020

Neuer Rekord: 86 eingereichte Businesspläne! Science4Life zeichnet smarte elektrische Antriebe, neue Technologien für die Diagnose von Krebs- und Herzerkrankungen sowie gezielte Impfstoffentwicklung aus. Dieses Jahr fand die Preisverleihung am 21. September 2020 im kleinen Kreis statt. Doch dafür waren die Ideen umso größer. Innovative Biotechnologie in der Schwerelosigkeit der Raumstation ISS, schnelle und gezielte Entwicklung von neuen Impfstoffen nach dem Baukastenprinzip sowie praxisorientierte Lösungen für die gemeinsame Nutzung erneuerbarer Energien innerhalb von Wohn- und Siedlungsgebieten überzeugten nicht nur die Expertenjury, sondern zeigen auch, wie die Zukunft in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie aussehen wird. Ausgezeichnet wurden die besten Businesspläne in Wiesbaden vom Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Dr. Philipp Nimmermann und Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung von Sanofi in Deutschland. Der Science4Life Energy Cup zeichnete sich dieses Jahr durch Nachhaltigkeit aus – neue Technologien für die Gewinnung und Speicherung von erneuerbaren Energien wurden in diesem Jahr von Dr. Philipp Nimmermann und Prof. Dr. Markus Pfuhl, Chief Digital Officer (CDO) bei der Viessmann Group prämiert. Innovative Ideen räumen beim Science4Life Venture Cup ab YURI GmbH aus Meckenbeuren ermöglicht es u.a. Biotechnologie- und Pharmafirmen biowissenschaftliche Forschung in der Schwerelosigkeit – auf der ISS oder auf Parabelflügen – durchzuführen. Die Prime Vector Technologies GmbH aus Tübingen entwickelt eine Virus-basierte Plattformtechnologie mit deren Hilfe prophylaktische und therapeutische Impfstoffe konzipiert und hergestellt werden können. So kann die Entwicklungszeit für neue Impfstoffe um rund 80 Prozent reduziert werden. DEOXY aus München arbeitet an einem vollautomatisierten System zur quantitativen Analyse der Genexpression von Einzelzellen in Gewebe- oder Blutproben. Damit lassen sich verlässliche Daten für die Diagnostik und zur Entwicklung neuer Therapieansätze erheben. Nia Health GmbH aus Berlin entwickelt und vermarktet eine Service-Plattform für Neurodermitiker. Kernprodukt ist die Smartphone-App „Nia“, die Patienten und deren Angehörige im täglichen Umgang mit der größten chronischen Hautkrankheit unterstützt. Der Druckmesskatheter der Fibragg Diagnostics GmbH ermöglicht es Kardiologen, die Verengung von Blutgefäßen wesentlich genauer, schneller und für den Patienten weniger belastend durchzuführen. Auch die Plätze 6 bis 10 zeichneten sich durch ihre besonderen Ideen aus: CellUnite GmbH aus München entwickelt eine personalisierte Zelltherapie für Jedermann, DERMAGNOSTIX aus München arbeitet an einem molekulardiagnostischem Point-of-Care Gerät für die sichere und sofortige Diagnose von Hautkrankheiten und InnoSurge AC aus Aachen an medizinischer Software zur automatisierten Chirurgieplanung. Green Elephant Biotech aus Giessen ersetzt Einweg-Kunststoff-Laborartikel durch Produkte aus nachhaltigen und kohlenstoffneutralen Materialien. Senodis Technologies GmbH aus Dresden ermöglicht mit der Ceracode-Kennzeichnungslösung eine lückenlose Produktkennzeichnung, Bauteilverfolgung und Prozessdatenerfassung. Gründer mit viel Energie: Die Gewinner des Science4Life Energy Cup Bisher gab es für Mieter, Eigenheimbesitzer und Wohnungsbaugesellschaften keine technische und regulatorische Möglichkeit, eigenerzeugte Energie zu teilen. Die Pionierkraft GmbH aus München löst dieses Problem und ermöglicht mehr Menschen den Zugang zu bezahlbarer und sauberer Energie. Smela aus Magdeburg entwickelt einen neuartigen Linearantrieb, der elektrische und mechanische Komponenten intelligent vereint. Damit bildet er die kompakteste Plug & Play-Alternative zu pneumatischen Zylindern. Die greenventory GmbH aus Freiburg im Breisgau bietet Energieversorgern und Netzbetreibern eine datengetriebene Unterstützung zur Identifizierung, Planung und Umsetzung von Energieprojekten in Kommunen, Städten und Quartieren. Jetzt für die Ideenphase bewerben – Einsendeschluss: 23. Oktober 2020 Gründungsinteressierte können sich ab sofort für die Ideenphase des Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup bewerben. Neben Preisgeldern von insgesamt 85.000 Euro profitieren die Teilnehmer von exklusiven Academy-Days, Zugang zu einem Netzwerk aus über 300 Branchen-Experten sowie Online-Seminaren, digitalen Events und vielem mehr. Die Registrierung und Bewerbung erfolgt online bis 23. Oktober 2020. Die Teilnahme ist einfach und schnell: Gründerteams reichen ihre dreiseitige Ideenskizze online ein und bekommen ausführliches schriftliches Feedback. Die Teilnehmer haben in dieser Phase die Möglichkeit, ihre Ideen frühzeitig von Experten checken zu lassen und daraufhin feinzujustieren.

Checkliste Unternehmensgründung: Das sind die 10 Erfolgsfaktoren

27.08.2020

Die Idee für das eigene Unternehmen steht fest. Wie geht es jetzt weiter? Damit der Start in die Selbstständigkeit gelingt und ihr euer Start-up zum Erfolg führt, gibt es 10 wesentliche Faktoren, die beachtet werden sollten. Einige dieser Punkte sind zugleich die wichtigsten Bewertungskriterien bei Investoren – darum ist es sinnvoll, sie gleich im Businessplan bzw. Pitchdeck aufzuführen. 1. Die Geschäftsidee Starten wir doch gleich mal beim Fundament: der Geschäftsidee. Viele erfolgreiche Unternehmer beweisen, dass die Grundidee nicht neu sein muss. Aber euer Vorhaben muss einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zum bestehenden Wettbewerb liefern. Wer eine neue, innovative Idee hat sollte sich überlegen, welchen Nutzen sie bringt und welche Zielgruppen ein Kaufinteresse haben könnten. Tipp: Um sich später bei Vertrieb und Marketing leicht zu tun, solltet ihr die Geschäftsidee in einem Satz auf den Punkt bringen können. 2. Geschäftsmodell Fast genauso wichtig wie die Idee selbst ist das Geschäftsmodell dazu. Schließlich möchtet ihr ein Unternehmen gründen und das setzt voraus, mit dem Vorhaben Geld zu verdienen. Mit dem Geschäftsmodell erklärt ihr, wie euer Unternehmen funktioniert, wie ihr Gewinne erwirtschaften möchtet und welches Preismodell ihr dafür ansetzt. 3. Zusammensetzung des Teams Das Gründerteam ist das Herzstück des Unternehmens. Die Qualifikation und die Dynamik entscheiden, wie weit ihr das Unternehmen voranbringt. Darum ist es zum einen wichtig, dass die Chemie stimmt, zum anderen solltet ihr verschiedene Kompetenzen abdecken können.  Das Team sollte sich aus Persönlichkeiten mit verschiedenen Kenntnissen u.a. in Business Development, Marketing und Vertrieb sowie Produktentwicklung zusammensetzen. 4. Ziele und Vision Wenn ihr euch als Gründer-Team zusammengefunden habt, ist es wichtig, gemeinsam die Vision und die Unternehmensziele zu definieren. Empfehlenswert sind die Entwicklungen in einem, drei und fünf Jahren ab der Gründung. So habt ihr einen Fahrplan, wo der Weg hingeht. Die Ziele sollten so konkret wie möglich definiert, zeitlich terminiert sowie klar messbar sein. 5. Rechtsform Die Wahl der Rechtsform hängt von verschiedenen Faktoren wie Anzahl der Gesellschafter, Startkapital oder Haftung ab. Man kann als Einzelunternehmer, Personen- oder Kapitalgesellschaft in die Selbstständigkeit starten. Solltet ihr Haftungsrisiken minimieren sowie einen Investor mit an Bord holen wollen, ist die Gründung einer Kapitalgesellschaft empfehlenswert. Tipp: Mit dem Rechtsformtest von für-gründer.de könnt ihr herausfinden, was die beste Rechtsform für euer Start-up ist. 6. Standortwahl Für Gründer ist die Standortwahl aus verschiedenen Aspekten entscheidend. Denn einige Bundesländer und Regionen bieten spezielle Förderungen für Start-ups an. Außerdem solltet ihr den Standort so wählen, dass ihr Zugang zu den wichtigen Entscheidern bekommt und euch ein Netzwerk aufbauen könnt. Ein gutes Ökosystem ist bei der Gründung und später auch für den Vertrieb das A-und-O. Start-ups, die auf ein Labor oder Ähnliches angewiesen sind, sollten unbedingt vorab die Infrastruktur prüfen. Habt ihr ein paar passende Standorte zur Auswahl, kann auch der Gewerbesteuer-Hebesatz entscheidend sein – der variiert nämlich je nach Stadt. 7. Finanzplanung Ihr werdet feststellen: Egal wie super eure Idee ist, spätestens die dritte Frage im Gespräch mit dem Bankberater oder mit dem Investor ist die nach den Finanzen. Darum solltet ihr darauf gut vorbereitet sein und eine Liquiditäts- sowie Rentabilitätsplanung kalkulieren. Vorlagen gibt es bei den Gründungszentren von Banken sowie auf diversen Start-up-Portalen. Hier solltet ihr großzügig planen und einen entsprechenden Puffer einrechnen, um nicht gleich ins Schwitzen zu geraten, wenn das erste Quartal anders verläuft wie geplant. 8. Vertrieb und Marketing Kommt das nicht erst später? Nein, im Idealfall überlegt ihr euch das schon sehr früh. Denn nur mit einer guten Vertriebs- und Marketingstrategie könnt ihr das Unternehmen zum Erfolg führen und Investoren und Partner überzeugen. Überlegt euch, auf welche Kundengruppen ihr euch fokussiert, wie ihr die Ansprechpartner erreichen könnt und was ihr euren ersten Interessenten anbieten könnt, um möglichst früh Referenzen zu sammeln und Umsatz zu generieren. 9. Marke und Patent Wer ein innovatives Produkt entwickelt hat, sollte die Möglichkeit auf einen Patentschutz prüfen. Denn wenn ihr ein Patent angemeldet habt, sichert ihr euch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und schützt euch vor Copy Cats. Neben der Patentanmeldung gibt es auch Markenschutzrechte, die ihr prüfen solltet. Eine Marke ist relativ schnell angemeldet und schützt euren Firmen- sowie Produktnamen. Weitere Informationen dazu findet ihr beim Deutschen Patent- und Markenamt. Tipp: Sichert euch auch gleich die Internet-Domain, sobald der Name feststeht. 10. Businessplan aka Pitchdeck Wenn ihr alle oben genannten Punkte geklärt habt, habt ihr alle grundlegenden Informationen, die ihr für den Businessplan bzw. das Pitchdeck braucht. Darum sind diese beiden Dokumente für euch als Gründer, für Bankberater, Investoren und viele mehr so entscheidend. Sie zeigen, dass ihr euer Unternehmen gut durchdacht und alle wesentlichen Faktoren in eure Überlegungen miteinbezogen habt.

Mit Schallwellen zu neuen Therapien – Interview mit Zellekt

28.07.2020

Wer seid Ihr und was macht Ihr? Wir sind Zellekt, ein 4-köpfiges Gründerteam aus Dresden. Wir entwickeln eine Technologie zur Gewinnung von Exosomen, Zellen und anderen biologischen Partikeln aus komplexen Medien. Diese sollen zukünftig die allseits bekannten Laborzentrifugen, insbesondere die aufwendige Ultrazentrifugation, ersetzen. Welches Problem löst Euer Start-up? Das Sortieren von Zellen und Zellbestandteilen aus komplexen biologischen Flüssigkeiten ist ein wesentlicher Schritt für viele moderne biomedizinische Anwendungen. Die dafür benötigten Zellabtrennungsmethoden sind meist sehr komplex und kostenintensiv. Wir ermöglichen eine effiziente, automatisierte und kostengünstige Zellabtrennung. Diese erfolgt in industriell gefertigten, akustischen Mikrochips, welche ohne Vorbehandlung der Ausgangsflüssigkeit direkt angewendet werden können. Dabei lassen wir hochfrequente Schallwellen im Mikromaßstab auf Zellsuspensionen einwirken.  Jedes Partikel, jede Zelle bzw. jedes Biomolekül reagiert dabei aufgrund seiner individuellen Größe, Dichte und Flexibilität anders auf das Schallfeld. Dies wird gezielt für das Zellsortieren bzw. zur Selektion einzelner Zelltypen ausgenutzt. Unsere akustische Technologie ermöglicht damit eine effiziente Zellabtrennung, bei der im Vergleich zu herkömmlichen Zellseparationsmethoden keine Marker oder spezielle Medien benötigt und die Zellen durch die Schallwellen nicht beschädigt werden. Unsere Zielgruppen sind forschungsnahe Biotech- und Pharmaunternehmen sowie F&E-Labore an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Was waren bislang die größten Herausforderungen für Euch? Eine Produktentwicklung an der Schnittstelle von Lebenswissenschaften und Mikrotechnik erfordert immer eine hohe Anschubfinanzierung. Wir befinden uns derzeit noch mitten in der Phase der Akquirierung für unsere Technologie. Auch der Aufbau eines großen Netzwerkes zu Anwendern und unseren zukünftigen Kunden, um deren konkrete Anforderungen an unser Produkt in Erfahrung zu bringen, ist eine wichtige Aufgabe. Auf welche erreichten Meilensteine seid Ihr besonders stolz? Das waren wohl zum einen der erste Proof of Principle – der Beweis dafür, dass die Zellsortierung mit der Zellekt-Technologie wirklich problemlos funktioniert. Zum anderen die Weiterentwicklung unserer Technologie, sodass uns nun eine deutlich einfachere und zuverlässigere Herstellungstechnologie zur Verfügung steht. Außerdem sind wir auf das Zusammenwachsen in unserem komplementär aufgestellten Team sehr stolz. Wer oder was hat Euch bisher einen echten Erfolgsschub gegeben? Die Teilnahme am Businessplan-Workshop „LifeTechLab“ von Dresden|Exists im letzten Jahr markierte für uns den Startpunkt als „richtiges“ Gründerteam, in dem wir uns zum ersten Mal intensiv mit unserem Geschäftsmodell auseinandergesetzt haben. Die diesjährige Teilnahme am Science4Life Venture Cup und das sehr positive und konstruktive Feedback der Juroren hat uns noch fester in unserer Idee bestärkt. Wo möchtet Ihr in einem Jahr sein und was wollt Ihr in drei Jahren erreicht haben? Wir streben die erste Pre-Seed-Finanzierung mittels Exist Forschungstransfer im laufenden Jahr an. Das erste marktfähige Produkt – der C. Sorter – soll in 3 Jahren am Markt eingeführt worden sein. Dabei wünschen wir uns eine enge Beziehung zu unseren Kunden, um unsere Produkte auch zukünftig kontinuierlich im Sinne der Kunden verbessern zu können. Welche drei Tipps habt Ihr für andere Start-ups? Gut vernetzen – konkret werden – durchhalten.