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02.09.2024

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Die Ideenphase von Science4Life

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Das sind die Gewinner der Businessplanphase

27.06.2023

In der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup gewinnen Sedivention, Akribion Genomics, Octo Germany, MAKROPHAGEN 2.0, DeepEn, ArtifiCell, FLIPoQ, LigniLabs, MYTRA und SAFIA Technologies. Die Start-ups xemX, retoflow und ÖkoVision gewinnen beim Science4Life Energy Cup.  Wenn die zehn besten Teams des Science4Life Venture Cup und die drei besten Teams des Science4Life Energy Cup auf die Förderer und das Netzwerk des Science4Life e.V. treffen, ist es wieder soweit: Die Abschlussprämierung des Businessplan-Wettbewerbs findet statt. Zu diesem besonderen Abend wurde am 26. Juni 2023 in die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Frankfurt eingeladen. Gemeinsam wurde gespannt mitgefiebert, genetzwerkt und gefeiert. Den ersten Platz des Science4Life Venture Cup und damit 25.000 Euro sicherte sich das Team von Sedivention. Beim Science4Life Energy Cup gewinnt xemX und erhält 10.000 Euro.  Fit für Markt und Investoren: Die Science4Life Academy-Days  Für die zehn bestplatzierten Teams aus Life Sciences und Chemie und die drei bestplatzierten Energie-Teams wurde es schon im Vorfeld der Prämierung spannend und lehrreich. Auf den dreitägigen Academy-Days wurde der Businessplan noch einmal von Grund auf geprüft und durch erfahrene Branchenexperten, Rechtsanwälte und Investoren mit den Teams diskutiert. In individuellen Coachings und Medien-Trainings wurden alle Teammitglieder auch auf die Präsentation der eigenen Unternehmensidee vor der Experten-Jury vorbereitet.  Lösungen gegen Krebs, MedTech-Weltrekorde und spannende Ansätze für Nachhaltigkeit: Die Gewinner des Science4Life Venture Cup  Platz 1 des Science4Life Venture Cup geht an Sedivention aus Straßlach. Fettleibigkeit nimmt weltweit zu und führt zu Diabetes, Bluthochdruck und Krebs. Sedivention entwickelt ein medizinisches Gerät für eine einmalige, ambulante Behandlung: Ähnlich einer Magenspiegelung werden die Nerven, die das Hungergefühl vom Magen zum Hirn leiten, verödet. So wird ein verstärktes Hungergefühl gelindert und das Abnehmen erleichtert. Ohne Implantat, Operation oder Medikamente. Platz 2 sicherte sich Akribion Genomics aus Zwingenberg – das Start-up entwickelt neue CRISPR/Cas-Technologien mit unabhängiger IP-Basis zur Anwendung in Genomeditierung und Medizin. Die Systeme von Akribion Genomics sind bereits jetzt in verschiedenen Organismen anwendbar. Die völlig neuartige G-dase E Plattform ermöglicht gezielte Zelldepletion basierend auf RNA-Biomarkern und somit neuartige Behandlungsmöglichkeiten u.a. in der Krebstherapie. Octo Germany aus Mönchengladbach gewinnt Platz 3 und will ein zentrales Problem bei der Herstellung wasserabweisender Textilien lösen: hier werden PFAS eingesetzt, welche in der Umwelt nicht abgebaut werden können und potenziell toxisch sind. Alternativen sind bisher nicht leistungsstark genug. Das von Octo Germany entwickelte Octogarn löst dieses Problem, indem es „unbenetzbar“ ist. Ein Textil aus Ocotgarn bleibt selbst unter Wasser trocken. Platz 4 belegt MAKROPHAGEN 2.0 aus Dresden. Das Team entwickelt vermehrbare Makrophagen – Fresszellen des Immunsystems – als Zelltherapie gegen solide Tumore. Ein zentrales Problem für die Tumor-Zelltherapie mit Makrophagen war bisher, dass die Makrophagen von den Tumorzellen zu willigen Helfern „umgepolt“ wurden. Im Gegensatz dazu können die patentgeschützten Makrophagen von MAKROPHAGEN 2.0 nicht mehr von Tumorzellen für ihre Zwecke ausgenutzt werden und befinden sich deshalb in einem stabilen Anti-Tumor-Zustand, in dem sie Tumorzellen töten. Im Mausmodell hat das Team damit bereits beeindruckende Ergebnisse erhalten.Platz 5 geht an DeepEn aus Jena. Das Start-up entwickelt und vermarktet die dünnsten Endoskope der Welt. Durch minimalinvasive Bildgebung in empfindlichen Körperregionen, wie dem Gehirn, eröffnet das Team so neue Möglichkeiten für die Neurowissenschaften, medizinische Forschung und Pharmakologie.  Die Plätze 6 bis 10 belegten die folgenden Start-ups: ArtifiCell aus Göttingen hat ein modulares System entwickelt, in dem sich funktionierendes menschliches 3D-Gewebe züchten lässt. Zusätzlich können die mechanischen und subzellulären Eigenschaften des Gewebes automatisiert gemessen werden. Dies ermöglicht Hochdurchsatz-Tests von Therapeutika an echtem menschlichen Gewebe, um die Wirkung und Toxizität von Kandidatenwirkstoffen früher, präziser und vor allem tierversuchsfreier zu identifizieren. Mit dem innovativen mehrachsigen 3D-Druck-Verfahren von FLIPoQ wird eine ressourcenschonende Fertigung von klein- und großvolumigen Bauteilen im Prototypen- und Kleinserienbereich ermöglicht. Im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren kann dabei die Materialvielfalt der verarbeitbaren Kunststoffe erweitert und die Zykluszeiten reduziert werden. Durch den effizienten Material- und Energieverbrauch erweist sich das Verfahren als besonders nachhaltig und wirtschaftlich. LigniLabs aus Wiesbaden ist ein Spin-Off des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung in Mainz. Das Team entwickelt und produziert mit seiner neuartigen Building-Brick-Technologie, der Lignin-Microcarrier, biobasierte Lösungen zur Verkapselung von Wirkstoffen. Die Technologie ermöglicht es beispielsweise im Pflanzenschutz bislang als unheilbar geltende Pflanzenkrankheiten erstmals heilbar zu machen. MYTRA aus Bayreuth hat das Ziel, die Auswirkungen von Mikroplastik zu bekämpfen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Dazu bietet das Start-up präzise Messungen und Erkenntnisse auf Basis innovativer Sensorlösungen und Datenanalytik. Damit bietet das Team als erstes Unternehmen Sensoren zur kontinuierlichen Detektion von Mikroplastik mit Ergebnissen in Echtzeit. Lebensmittelkontamination durch hochtoxische Schimmelpilzgifte ist ein großes Gesundheitsrisiko für Verbraucher. Lebensmittel werden allerdings oft unzureichend getestet, da bestehende Methoden zu teuer und aufwendig sind. Mit dem System von SAFIA Technologies aus Berlin ist es möglich, die Lebensmittelsicherheit zu garantieren, indem schnell, einfach und kostengünstig Toxine in Lebensmitteln identifiziert werden können.  Bessere Energieeffizienz, digitalisierte Energiesysteme und maßgeschneiderte Katalysatoren: Die Gewinner des Science4Life Energy Cup Beim Science4Life Energy Cup gewinnt XemX aus Bochum. Das Team entwickelt maßgeschneiderte Katalysatoren für elektrochemische Prozesse wie der Wasserstofferzeugung. Mithilfe einer KI-datengetriebenen Hochdurchsatzforschung entdeckt xemX geeignete Kandidaten für Elektrokatalysatoren, die auf die individuellen Anforderungen der Kunden angepasst werden. Platz zwei geht an retoflow aus Kassel. Das Spin-Off des Fraunhofer IEE und der Universität entwickelt eine Softwareplattform zur digitalen Planung von Energienetzen. Mit retoflow können Netzbetreiber den Anschluss von neuen Anlagen ans Netz automatisiert überprüfen oder optimale Netzstrukturen für eine CO2-freie Energieversorgung planen. Im Vordergrund steht dabei die Digitalisierung von Planungsprozessen im Energiesystem. Den dritten Platz belegt Ökovision aus Kassel. Ihre KI-basierte Software erhöht die Energieeffizienz in Lebensmittelmärkten um bis zu 12 Prozent. Die Analyse basiert dabei auf hochaufgelösten Stromverbrauchsdaten, die es zudem ermöglichen, Gerätedefekte frühzeitig zu identifizieren. Start der neuen Wettbewerbsrunde: 1. September 2023  Du hast auch eine Geschäftsidee und möchtest dein eigenes Business im Bereich Life Science, Chemie und Energie starten? Dann sei in der 26. Wettbewerbsrunde von Science4Life dabei. Die neue Runde startet am 1. September 2023 mit der Ideenphase.

So rettet KI unsere Zukunft: 5 Anwendungsfelder

25.04.2023

Der Zugang zu Künstlicher Intelligenz ist in 2023 so stark demokratisiert wie nie zuvor – die Nutzungsmöglichkeiten scheinen schier unendlich. Gleichzeitig diskutiert die Politik über Verbote, Limitationen und Regularien für deren Nutzung. Richtig angewendet könnte KI die Zukunft der Medizin und der Energiewirtschaft stark positiv beeinflussen: Wir werfen einen Blick auf die vielversprechendsten Anwendungen und zeigen, wie eine ideale KI-Zukunft ohne Fachkräftemangel, fehlenden Zugang zu Spezialisten und komplexes Ressourcenmanagement aussehen könnte. Diagnosen ohne Wartezeit Auf Facharzt-Termine warten Patienten gut und gerne einige Monate, denn die Nachfrage nach Spezialisten ist deutlich höher als deren Anzahl. Durch die lange Wartezeit bis zur Diagnose verlieren Menschen so wertvolle Zeit, in der schon eine Behandlung stattfinden könnte. Genau hier schafft Künstliche Intelligenz enorme Erleichterung: KI- Instrumente ermöglichen es Allgemeinärzten oder Ärzten anderer Fachrichtungen, fachfremde Diagnosen zu stellen. Anstatt Patienten von einer Praxis zur anderen zu schicken, würde der Diagnoseprozess für eine größere Breite an medizinischen Fachpersonal ermöglicht werden. Geräte wie KI-gestützte Spaltlampen zum Befund von Augenerkrankungen oder Scanner, die Hauterkrankungen automatisiert erkennen, sind nicht mehr nur bloße Ideen, sondern teilweise schon Realität. Werden diese in Zukunft Standard in Praxen, könnte einer breiten Masse die Zugänglichkeit zu einer zeitnahen, präzisen Krankheitserkennung gewährleistet werden.  Präzise Früherkennung von Krankheiten Auch in der Fachdiagnostik wird KI bereits genutzt, um Krankheiten präziser zu diagnostizieren. Mit Machine-Learning-Modellen können große Datenmengen analysiert werden, um Krankheitsmuster zu identifizieren. Das hilft Ärzten dabei, schnellere und genauere Diagnosen zu stellen und eine bessere Behandlung zu empfehlen. Tumore, Hämatome oder andere lebensbedrohliche Anomalien können so viel früher erkannt werden. Eine Studie des National Institute for Research in Digital Science zeigte, dass Lungenkrebs mit der Unterstützung von KI bis zu einem Jahr früher identifiziert werden kann.* Darüber hinaus bieten die Systeme Hilfe bei der Diagnose von seltenen oder komplexen Erkrankungen, indem sie Ärzten Zugang zu relevanten Forschungsergebnissen und medizinischen Aufzeichnungen geben. Wearables als Datenlieferant Medizinische Wearables können bei der Prävention, Nachsorge und sogar der Therapie entscheidende Patientendaten liefern. KI unterstützt bei der Auswertung dieser Daten und hilft Ärzten dabei, Patienten besser zu betreuen. Gesundheitsdaten wie Puls, Blutdruck oder Schlafverhalten liefern wichtige Einblicke in den Gesundheitszustand der Patienten und ermöglichen es, frühzeitig auf gesundheitliche Probleme zu reagieren. Die Stärke von KI liegt in der effizienten Datenverarbeitung: Ohne die Hilfe von künstlicher Intelligenz würde die valide Auswertung von großen Datenmengen sehr viel Zeit kosten. Gerade Risikopatienten könnten so in Zukunft besser betreut werden, ohne dass zusätzliche Fachkräfte benötigt werden. Energiewende optimieren Vielversprechend gestaltet sich die KI-getriebene Zukunft auch mit Blick auf die Energiewende. Angefangen bei optimierten Stromnetzen: Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, die Energieerzeugung und den Verbrauch optimal aufeinander abzustimmen, um eine effiziente und umweltfreundliche Stromversorgung zu gewährleisten. Sie reagiert intelligent auf Abnehmer und steuert deren Verbrauch sowie die Speicherung überschüssiger Energie. Außerdem machen es KI-Systeme möglich, den Energiebedarf in einem bestimmten Gebiet vorhersagen, indem sie historische Daten und Wettervorhersagen verwenden. Diese Vorhersagen können anschließend genutzt werden, um die Energieerzeugung und -verteilung zu planen und zu optimieren. Doch auch schon während der Energiegewinnung bietet der Einsatz von KI-getriebenen Algorithmen Vorteile: Sie lassen sich  beispielsweise zur Maximierung der Leistung von Solaranlagen einsetzen oder um den optimalen Betriebspunkt von Windkraftanlagen zu finden. IT-Sicherheit 15 Millionen Cyberattacken verzeichnet Deutschland jährlich. Dabei ist das Gesundheitswesen mitunter am häufigsten betroffen und mit rund 12% die deutschen Stromnetze auch ein beliebtes Angriffsziel**. Die IT-Sicherheit in Deutschland ist zwar solide und im internationalen Vergleich weit vorne, jedoch bringt die steigende Anzahl von Attacken und das ständige Aufkommen neuer Schadprogramme diese oft an ihre Belastungsgrenzen. KI-basierte Systeme erkennen ungewöhnliche Aktivitäten in der Netzwerkumgebung und identifizieren Bedrohungen schneller als klassische Systeme. Darunter fällt auch die Überwachung medizinischer Geräte in Krankenhäusern. Sicherheitslücken und potenzielle Schwachstellen werden durch Scans erkannt und können so signifikant schneller geschlossen werden. Auch bei der Überwachung der Integrität von Stromzählern und anderen Geräten im Stromnetz unterstützt KI bereits und stellt sicher, dass diese nicht gehackt oder manipuliert werden. So kann künstliche Intelligenz die IT-Sicherheit zwar nicht ganzheitlich ersetzen, aber als ein Bauteil eines umfassenden Sicherheitsplans genutzt werden, um menschliche Prozesse zu ergänzen und der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe effektiv entgegenzuwirken.  Flächendeckende Facharztdiagnosen, eine optimierte Energiewende und mehr IT-Sicherheit in allen Bereichen. Richtig eingesetzt könnte Künstliche Intelligenz viele Probleme unserer aktuellen Gesellschaft Lösen oder zumindest verbessern. Auf dem Weg dahin müssen natürlich noch einige Fragestellungen geklärt werden, um Mehrwerte der Technologie unter sicheren Bedingungen nutzen zu können.   *https://healthcare-in-europe.com/de/news/ki-erkennt-lungenkrebs-bis-zu-einem-jahr-frueher.html#:~:text=Ein%20auf%20K%C3%BCnstlicher%20Intelligenz%20(KI,Universit%C3%A9%20C%C3%B4te%20d'Azur%20zeigt.  **dena-Analyse „Künstliche Intelligenz für die integrierte Energiewende“

Digitalisierung und Nachhaltigkeit – die Gewinner der Konzeptphase 2023

15.03.2023

Akribion Genomics, ArtifiCell, DeepEn, FLIPoQ, MAKROPHAGEN 2.0, Noxon, OSORA medical, PROXIMY, PHABIOC und SAFIA Technologies gewinnen in der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup. In der Konzeptphase des Science4Life Energy Cup setzten sich retoflow, Voltfang und xemX durch.  Die diesjährige Konzeptphase von Science4Life war ein voller Erfolg: Mit 90 Einreichungen aus Life Sciences, Chemie und Energie verzeichnet der Businessplan-Wettbewerb nicht nur besonders viele Einreichungen, sondern auch eine enorme Innovationskraft. Die zehn besten Geschäftskonzepte des Science4Life Venture Cup und die drei besten Geschäftskonzepte des Science4Life Energy Cup wurden auf der Konzeptprämierung in Berlin ausgezeichnet. Neben digitalen Lösungen, Medizintechnik und Digital Health waren in dieser Runde auch Energie Start-ups besonders stark vertreten.  Die Zukunft der Medizin: Innovationen aus Life Science und Chemie Im diesjährigen Science4Life Venture Cup überzeugten diese Start-ups: Akribion Genomics aus Zwingenberg entwickelt neue CRISPR-Technologien. Ziel ist es, mit der “DNA-Schere” weitreichende Behandlungsmöglichkeiten für verschiedene Krankheiten zu erschließen. Das Göttinger Gründerteam von ArtifiCell entwickelt ein System zur tierversuchsfreien Medikamentenforschung. Um präzise Wirkstofftests zu ermöglichen, züchten sie menschliches 3D-Herzgewebe in-vitro. Ebenfalls mit 3D-Druck beschäftigt sich FLIPoQ. Sie haben ein mehrachsiges 3D-Druckverfahren entwickelt, welches eine nachhaltigere und effizientere Fertigung von großvolumigen Bauteilen im Prototypen- und Kleinserien-Bereich ermöglicht. DeepEn aus Jena hat sich auf die Entwicklung und Vermarktung der dünnsten Endoskope der Welt spezialisiert. Mit ihnen soll eine minimalinvasive Bildgebung in empfindlichen Körperregionen ermöglicht werden. Das eröffnet Neurowissenschaftlern und Pharmakologen neue Potenziale in der Forschung und Diagnose. Das Dresdner Team rund um MAKROPHAGEN 2.0 will die Tumortherapie revolutionieren. Sie entwickeln patentgeschützte Makrophagen als Zelltherapie gegen solide Tumore. Diese befinden sich in einem stabilen Anti-Tumor-Zustand und töten die Tumorzellen. Die Noxon GmbH aus München entwickelt kostengünstige Biosensoren, welche die Muskelaktivität im Alltag erfassen können. Bisher war das nur im Labor möglich und mit hohem Kostenaufwand verbunden. Die Biosensoren machen es möglich, die Muskelaktivität durch das Tragen von Kleidung zu messen und bieten damit neue Möglichkeiten für den Healthcare-Bereich. Das Team der OSORA medical GmbH hat sich der Heilung von Knochenbrüchen verschrieben. Ihre Predictive-Analytics-Software ermöglicht Ärzten ein smartes Therapiemanagement und die Simulation des Heilungsverlaufs ihrer Patienten. So kann die Wirksamkeit von Therapien bereits im Vorfeld getestet werden. PROXIMY entwickelt ein klinisches Wearable-System zur kontinuierlichen Überwachung von Vitalparametern auf Normalbettstationen. Das System ermöglicht eine lückenlose und zeiteffiziente Erfassung der Vitalparameter und ist gleichzeitig benutzerfreundlich und nachhaltig. Für mehr Lebensmittelsicherheit will die SAFIA Technologies GmbH sorgen. Sie entwickelt ein System zur schnellen und kostengünstigen Identifizierung von hochtoxischen Schimmelpilzgiften. Da die bestehenden Methoden meist teuer und aufwendig sind, werden Lebensmittel oft unzureichend getestet. SAFIA bietet hier eine Lösung, um das Gesundheitsrisiko für Verbraucher zu senken. Das Team der PHABIOC GmbH entwickelt Multiwellplatten für die pharmazeutische und biotechnologische Forschung. Die “SpecPlate” ermöglicht eine verbesserte Konzentrationsbestimmung von Proben, beschleunigt Messprozesse und reduziert den Materialverbrauch. KI und Nachhaltigkeit im Fokus beim Science4Life Energy Cup Auch der Science4Life Energy Cup brachte innovative Geschäftskonzepte hervor. Im Fokus standen Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz. Die retoflow GmbH aus Kassel bietet eine Softwareplattform zur digitalen Planung von Energienetzen an. Sie ermöglicht es Netzbetreibern, optimale Netzstrukturen für eine CO2-freie Energieversorgung zu planen. Werden neue Anlagen ans Netz angeschlossen, können diese zudem automatisiert überprüft werden. Die  Voltfang GmbH aus Aachen baut nachhaltige Second-life Batteriespeicher. Damit können gebrauchte Autobatterien für eine zweite Lebensdauer als Energiespeicher genutzt werden. Das Konzept kombiniert die Vorteile der stationären Energiespeicherung mit der Nachhaltigkeit der Weiterverwendung von ausgedienten Autobatterien. Das Team von xemX entwickelt maßgeschneiderte Katalysatoren für elektrochemische Prozesse wie der Wasserstofferzeugung. Mithilfe einer künstlichen Intelligenz werden geeignete Kandidaten für Elektrokatalysatoren gefunden, welche individuell an die Anforderungen der Nutzer angepasst werden können. Jetzt für die Businessplanphase bewerben! Einsendeschluss: 21. April 2023 Ab sofort beginnt die letzte Phase von Science4Life: Die Businessplanphase. Hier erhalten die Teilnehmer professionelles Feedback von Branchenexperten, um ihren Businessplan investorenreif zu gestalten. Alle teilnehmenden Teams haben außerdem die Chance auf Zugang zu den Academy-Days der Businessplanphase und attraktive Preisgelder. Bewerben können sich alle Start-ups, auch ohne vorherige Teilnahme an den anderen Phasen, unter www.science4life.de. Einsendeschluss ist der 21. April 2023. 

Von Finanzierung bis Erfahrung: 7 vermeintliche Fakten zur weiblichen Gründerszene unter der Lupe

30.01.2023

Der Anteil an Gründerinnen in der deutschen Start-up Szene steigt; gerade in IT und Naturwissenschaft sind Frauen aber noch unterrepräsentiert. Außerdem denken männliche Teams wirtschaftlicher und kommen einfacher an Kapital – soweit die Vorurteile. Aber was ist dran an den vermeintlichen Fakten zur Gründerinnenszene? Wir werfen einen Blick auf sieben Behauptungen rund um Start-up Gründerinnen und verraten, welche Annahmen mittlerweile wirklich überholt sind. Der Anteil an Gründerinnen in der deutschen Start-up Szene steigt kontinuierlich Das ist beinahe korrekt. Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, ist der Anteil an Gründerinnen pro Jahr gestiegen. Lediglich 2014 gab es einen kleinen Einbruch auf 10,7 Prozent, der sich im folgenden Jahr jedoch wieder erholen konnte. Im Vergleichszeitraum von 2013 bis 2022 ist ein Anstieg von 12,8 auf 20,3 Prozent zu verzeichnen. Auch spannend: 2022 war in nur 37 Prozent aller Gründungsteams überhaupt mindestens eine Frau vertreten. Mit diesen Zahlen liegt Deutschland im internationalen Durchschnitt übrigens im direkten Mittelfeld.  Frauen haben weniger Gründungserfahrung Das stimmt – und ist zunächst auch nicht weiter verwunderlich, blickt man auf die Anzahl von Gründerinnen generell. In reinen Gründerinnenteams verfügen rund 26 Prozent bereits über Gründungserfahrung, bei Gründerteams sind es 46 Prozent und bei gemischten Teams sogar 47 Prozent.  Frauen gründen eher im sozialen Bereich und sind in Technik und Naturwissenschaft unterrepräsentiert Tatsächlich sind Gründerinnen vor allem im Bereich Konsumgüter und Food vertreten – weitaus stärker als ihre männlichen Kollegen. Aber auch im Bereich Medizin und Gesundheitswesen sowie Bildung dominieren Gründerinnenteams. Zu den weiteren Top-Branchen zählen die Textilbranche, Freizeit und Gaming sowie Human Ressources. Wahr ist auch, dass Männer-Teams vor allem in der ITK-Branche deutlich häufiger gründen.  Blickt man eher auf die Geschäftsmodelle als die Branchen an sich, fällt auf: Gründerinnenteams sind vor allem im E-Commerce und Online-Netzwerken sowie Plattformen aktiv, während Gründerteams stark im Bereich SaaS und Softwareentwicklung vertreten sind. Ausgeglichener sieht es bei der Zielgruppe aus: Beinahe 50 Prozent der Geschäftsmodelle von Gründerinnen stammen aus dem B2C Bereich, die anderen 50 Prozent sind B2B-Geschäftsmodelle. Männliche Gründer haben mit 77 Prozent den Fokus eindeutiger auf B2B.  Schuld daran ist das Studium Auch wenn nicht alle Gründerinnen und Gründer ein abgeschlossenes Studium haben, lohnt sich ein Blick auf die Verteilung, um die Zusammenhänge zu erkennen. Mehr Gründerinnen als Gründer haben einen (für das Gründen generell vorteilhaften) Studienabschluss in wirtschaftswissenschaftlichen Fächern. Auch im Bereich Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Naturwissenschaften liegen sie leicht vorne – also in genau den Branchen, in denen sie auch mit ihren Geschäftsmodellen stärker vertreten sind. Deutlich geringer sind entsprechend auch die Abschlüsse in Ingenieurwissenschaften oder technischen Fächern wie Information, Computer Science und Mathematik.  Männliche Teams denken wirtschaftlicher Das ist falsch. Die Profitabilität ihres Start-ups ist Männer und Frauen-Teams beinahe gleich wichtig. Gründerteams streben aber eher nach schnellem Wachstum, während Gründerinnenteams durchschnittlich mehr Wert auf den gesellschaftlichen und ökonomischen Impact legen.  Gründer bekommen einfacher und mehr Finanzierungsvolumen als Gründerinnen Hier wollen wir die Zahlen sprechen lassen: Zwar erhalten Gründerinnenteams annähernd gleich häufig eine externe Finanzierung wie Gründerteams – das Finanzierungsvolumen fällt jedoch deutlich geringer aus, denn Männer sammeln gut dreimal so viel Kapital ein. Dabei ist der Bedarf an externen Finanzierungen annähernd gleich. Zwar subjektiv, aber dennoch nennenswert ist auch die Einschätzung von 84 Prozent der Gründerinnen, bei Investmententscheidungen seitens der Kapitalgeber kritischer hinterfragt zu werden.  Das Ökosystem für Gründerinnen ist noch zu schwach Eine eindeutige Antwort ist hier schwierig, da die Bewertung des Ökosystems vor allem auch eine Frage der persönlichen Wahrnehmung ist. Spannend ist jedoch, dass immerhin 82 Prozent der Gründerinnenteams ihr Ökosystem positiv bewertet – das sind mehr als Gründerteams mit 70 Prozent. Geschlechterübergreifend fällt aber auf, dass Teams hier positiver bewerten als Solo-Gründerinnen und Solo-Gründer.    Quelle: Female Founders Monitor 2022, siehe: https://startupverband.de/fileadmin/startupverband/forschung/studien/ffm/Female_Founders_Monitor_2022.pdf 

Startup-Förderung bei der Viessmann Group – Interview mit Tim Oberlies

22.12.2022

Die Beiträge von Energie Start-ups im Bereich Sustainability und bei der Erreichung der Klimaziele sind essenziell. Damit diese Startups ihren Beitrag leisten können, benötigen sie jedoch die richtige Unterstützung. Zu diesen Unterstützern zählt auch die Viessmann Group. Wie die Förderung funktioniert und warum diese so wichtig ist, erzählt Tim Oberlies von der Viessmann Group im Interview. Hi Tim, stell dich gerne kurz vor! Mein Name ist Tim Oberlies und ich bin bei der Viessmann Group als Manager Sustainable Strategy tätig. In den drei Jahren davor habe ich gemeinsam mit einem Team einen Company Builder für Mobilitätsstartups aufgebaut. Neben meiner beruflichen Tätigkeit habe ich 2015 ein regionales Unternehmer- und Talentnetzwerk und einen regionalen Coworking-Space mitgegründet. Wie bist du im Startup-Ökosystem gelandet? Was begeistert dich an der Szene? Mit der Startup-Szene bin ich sehr früh in Kontakt gekommen, da mich das Unternehmertum schon immer interessiert hat. Verstärkt wurde dies durch mein Studium der Betriebswirtschaft, mit dem Fokus auf Innovations- und Technologiemanagement. Ich habe als Venture Architect unterschiedliche Startups begleitet und gemeinsam mit den Teams bestehende Ideen geschärft, Geschäftsmodelle aufgebaut und digitale Produkte entwickelt - zuletzt eine Plattform zur Analyse des CO2-Footprints von Leasingfahrzeugen und der optimalen Ausschreibung bzw. des optimalen Einkaufs anhand einer Fahrzeug-Policy, sowie eine Plattform für den Handel mit second-life Autobatterien. Wie wichtig ist die Startup-Förderung für Viessmann? Für Viessmann ist die Startup-Szene und deren Förderung enorm wichtig. Dies stellen wir durch zahlreiche Investments unter Beweis, aber auch durch die beiden Investmentvehikel Vito Ventures und VitoOne, die Teil unseres Innovationsökosystems VC/O sind. Wir sind in vielerlei Hinsicht daran interessiert, neue Unternehmer:innen zu unterstützen und Technologien und Geschäftsmodelle frühzeitig zu erkennen und in Pilotprojekten zu begleiten. Kannst du uns einen Einblick in die Programme geben, die ihr aktuell für Startups anbietet? Wir sind Teil des Science4Life Programms, des NorthHessenAccelerator und unterschiedlicher anderer Investmentmöglichkeiten. Wie bewertest du die Innovationen von deutschen Energie-Startups im internationalen Vergleich? Deutsche Startups sollten sich grundsätzlich weniger unter den “Scheffel” stellen. Wir haben im Energiesektor zahlreiche, hochqualifizierte und leistungsstarke Startups. Gerade im Energie-Markt ist es mehr denn je wichtig neue Lösungen zu entwickeln, die zu einer Reduzierung von Treibhausgasen führen und diese Welt und unsere Lebensräume für nachfolgende Generationen sichert. Wie sieht es mit Finanzierungen aus? Haben die VCs in Deutschland deiner Meinung nach genug Risikobereitschaft oder sollten Gründende ab Series-A in den USA nach Investoren suchen? Allgemein muss man natürlich sagen, dass bei einem VC grundsätzlich ein Maß an Risikobereitschaft vorliegt. Die Venture-Capital-Szene hat sich sicherlich in den letzten zwei Jahren, u.a. durch die globalen Entwicklungen, verändert. Was man sicher sagen kann, dass Deutschland oder Europa starke Funds aufzuweisen hat. 2021 wurden 4 Mrd. Euro in Deutschland investiert, was sicherlich eine sehr positive Entwicklung ist. Stichwort Klimaziele: Welche Rolle spielen Startups? Startups spielen auch im Bereich Sustainability und bei der Erreichung der Klimaziele eine wichtige Rolle. Wir erleben seit einigen Jahren ein enormes Aufkommen von Startups, die sich z. B. mit der Bilanzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen beschäftigen und mit der Entwicklung von Data Analytics, die dazu befähigen soll u.a. die Klimaziele zu erreichen. Auch im Kontext der VC-Welt erkennen wir durchaus hohe Dynamik - spezielle VCs entstehen, die sich ausschließlich eine Finanzierung von nachhaltigen Startups auf die Fahne geschrieben haben. Welche Entwicklungen im Energie-Bereich findest du aktuell besonders spannend? Allgemein gesprochen ist es für uns natürlich spannend, welche Digitallösungen oder auch technologischen Weiterentwicklungen auf dem Markt ihren Platz finden. Wir brauchen gerade diese neuen Lösungen, um die geforderten Klimaziele zu erreichen und unsere Erde für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Innovativ, professionell, mit klarer Vision: Das sind die Gewinner der Ideenphase

28.11.2022

Die Gewinner der Ideenphase der 25. Wettbewerbsrunde von Science4Life stehen fest. Die Teams überzeugten auf ganzer Linie – aber welche Ideen stecken hinter den Namen und warum war diese Ideenphase so spannend?  Am vergangenen Freitag war es so weit: Die 25. Runde des Science4Life Businessplan-Wettbewerbs erreichte ihren ersten Höhepunkt: Die besten Geschäftsideen aus den Branchen Life Sciences, Energie und Chemie wurden ausgezeichnet. Und was für Ideen das waren! Die Qualität der Einreichungen war in diesem Jahr wieder ausgesprochen hoch. Nicht nur qualitativ überzeugten die Teams, auch die Quantität kann sich sehen lassen: Mit 114 Geschäftsideen gab es in dieser Runde besonders viele Einreichungen.   Wirft man einen genauen Blick auf die thematische Ausrichtung der eingereichten Geschäftsideen, wird schnell deutlich, dass die Start-ups und angehenden Gründerteams genau wissen, welche Herausforderungen aktuell und künftig anzupacken sind. Auffällig ist vor allem die hohe Anzahl an Einreichungen aus der Energie-Branche: Ob Energienutzung, -umwandlung, -speicherung oder -transport –  neue, nachhaltige Lösungen sind gefragt und unsere Teams haben die Antwort! Insgesamt haben außerdem fast die Hälfte der Ideen einen Digitalisierungsaspekt.  Bereit für den Start – die Coachings des Academy-Day  Bevor die Gewinner am späten Nachmittag prämiert wurden, ging es für die besten Teams aus der Ideenphase zum Science4Life Academy Day. In den Twin-Coachings ging es ins intensive und individuelle Coaching mit unseren Experten. Auf dem Marktplatz der Informationen konnten die Teams alle Fragen zu den Themen Finanzierung, Recht und Patent und Marketing diskutieren sowie in den Dialog mit anderen Gründern gehen. Dann wurde es spannend: Moderator Holger Bengs führte durch die Prämierung der besten Ideen. Im Interview mit Dr. Jens Atzrodt und Dr. Rainer Waldschmidt wurde nochmals deutlich, was eine starke Gründerszene in Deutschland benötigt: Mutige Gründerteams mit einer klaren Vision und einem Plan, diese Vision umzusetzen – und das sind Gewinner der Ideenphase des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup definitiv!  Das sind Gewinner der Ideenphase des Science4Life Venture Cup In der Ideenphase des Science4Life Venture Cup gewinnen BioThrust, Cyclize, DeepEn, LigniLabs und RaidoGene. BioThrust entwickelt ein Membranmodul zur komplett blasenfreien Bioreaktorbegasung. Diese disruptive Technologie ermöglicht eine deutlich günstigere und effizientere Herstellung von Arzneimitteln, Impfstoffen oder innovativen Produkten für die Gen- und Zelltherapie in Bioreaktoren. Das Start-up Cyclize arbeitet an einem Erdgasersatz für die Chemieindustrie. Mit dem plasmabasierten Verfahren können fossile Energieträger wie Erdgas oder Erdöl durch Kunststoffabfälle und Abgas-CO2 ersetzt werden. DeepEn aus dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien in Jena entwickelt und vermarktet die dünnsten Endoskope der Welt. Durch minimalinvasive Bildgebung in empfindlichen Körperregionen eröffnet das Team neue Möglichkeiten für die Neurowissenschaften, medizinische Forschung und Pharmakologie. LigniLabs entwickelt und produziert mit ihrer neuartigen Plattformtechnologie der Lignin-Microcarrier neue biobasierte Lösungen im Bereich der biologischen Verkapselung von Wirkstoffen. Mit dem Initialprodukt ESCApe gegen die bislang als unheilbar geltende Weinrebenerkrankung ESCA ermöglicht LigniLabs den Weinproduzenten mit einem biobasierten Pflanzenschutzpräparat erstmals bereits mit ESCA infizierte Pflanzen zu heilen oder sie präventiv zu schützen. RaidoGene entwickelt eine neuartige, patentgeschützte Bildgebungstechnologie, welche mittels Positronen-Emissions-Tomographie nicht-invasive Therapiekontrolle von Zell- und Gen-Therapien ermöglicht. Dadurch wird es dem behandelnden Arzt zukünftig durch einen kurzen PET-Scan ermöglicht, zu sehen, wie sich diese „lebenden Arzneimittel“ im Patienten verhalten und wie die Therapie verläuft. Das sind Gewinner der Ideenphase des Science4Life Energy Cup In der Ideenphase des Science4Life Energy Cup gewinnen HOPES, PEROSOL und ViMi Labs. HOPES entwickelt ein innovatives, umweltfreundliches Energiespeichersytems für Windkraftanlagen. Der Speicher besteht aus einer Kombination eines Pump- und eines Osmosespeichers und soll dazu beitragen, einerseits die Auslastung und den Betrieb von Windkraftanlagen zu optimieren und andererseits das Speicherproblem im Rahmen der Energiewende zu lösen. Der Speicher ist flexibel und skalierbar und so in Leistung und Kapazität an unterschiedliche Anwendungsszenarien anpassbar. PEROSOL entwickelt Solarzellen mit einem umfangreichen Leistungsversprechen: Sie bieten eine hohe Effizienz, sind leistungsvoll unter niedrigen Lichtbedingungen und anwendbar bei künstlichem Licht. Die Zellen zeichnen sich durch leichtes Gewicht und Biegsamkeit aus; Formgebung, Farbauswahl, Design & Ästhetik sind kundenspezifisch. ViMi Labs ist eine Unternehmenssoftware, die die fortschrittlichsten KI-Algorithmen einsetzt, um Wissenschaftler im Bereich der Energiematerialien zu unterstützen und den Weg von der Materialentdeckung zu ihrer Geräteintegration zu beschleunigen. Start der Konzeptphase: Bewerbt Euch bis zum 13. Januar 2023! Das klingt alles spannend, aber dein Start-up hat die Ideenphase verpasst? Kein Problem, denn ab sofort beginnt die Konzeptphase des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup. Auch wer nicht an der Ideenphase teilgenommen hat, kann jetzt in den Wettbewerb einsteigen. Meldet euch einfach online unter www.science4life.de an und reicht euer Geschäftskonzept oder Read Deck bis zum 13. Januar 2023 ein. Neben Feedback von Experten und Zugang zum großen Science4Life-Netzwerk habt ihr auch die Chance auf Preisgeld und die Teilnahme an den zweitägigen Academy-Days der Konzeptphase. Wir freuen uns auf eure Konzepte!    

Herausforderungen von Apps im Gesundheitswesen: Interview mit Nia Health

12.10.2022

Apps auf Rezept sind in der Healthcare-Branche auf dem Vormarsch und viele Start-ups entwickeln neue Lösungen, die Patienten digital entlasten sollen. Um mit digitalen Gesundheitsanwendungen erfolgreich zu sein, muss allerdings eine Reihe an Herausforderungen gemeistert werden: Von gesetzlichen Regulatorien über eine Vielzahl an Stakeholdern bis zur Schaffung von Akzeptanz. Auch Nia Health hat das Ziel, mit der Neurodermitis App Nia, die erste dermatologische DiGA von BfArM listen zu lassen. CEO Tobias Seidl einen spannenden Einblick in seine Erfahrungen und hat wertvolle Tipps parat.  Wer seid Ihr und was macht Euer Start-up? Wir, Nia Health, nutzen Technologie als Bindeglied zwischen medizinischer Betreuung und Patienten von chronischen Hauterkrankungen. 2019 als Spin-off der Berliner Charité gegründet, haben wir unter anderem die preisgekrönte und in Europa meistgenutzte Neurodermitis-App Nia entwickelt. Nia ist die erste als Medizinprodukt zugelassene dermatologische App, die ortsunabhängige, digitale und klinisch validierte Unterstützung der Patienten erlaubt. Wir nutzen dabei innovative Technologien, wie zum Beispiel Machine Vision. Unser Ziel ist es, die Versorgungsqualität durch vollumfängliche und digitale Unterstützung von chronisch Erkrankten nachhaltig zu verbessern.  Zum Zeitpunkt, als Ihr Eure App entwickelt habt, bestand die Möglichkeit, Apps auf Rezept zu verschreiben, noch nicht. Inwiefern hat das Euer Geschäftsmodell beeinflusst? Habt Ihr bereits fest damit gerechnet, dass eine entsprechende Regelung bald folgt?  Wir haben von Anfang an viel Potenzial im Digital Health Bereich des deutschen Gesundheitswesens gesehen, vor allem in der Dermatologie. Das Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) schafft die Voraussetzung, um Digitalisierung auf offizieller und politischer Ebene zu etablieren. Wir haben damit gerechnet, dass so etwas wie das DiGA-Fast-Track-Programm kommt und arbeiten momentan auch an unserem Ziel, als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) gelistet zu werden. Unser Geschäftsmodell hat das allerdings wenig beeinflusst, da viele Krankenkassen ohnehin bereit sind, zu kooperieren und ihren Versicherten digitale Behandlungsergänzungen anbieten. Von Beginn an war es uns wichtig, mit allen Stakeholdern in dem deutschen Gesundheitsmarkt eng zusammenzuarbeiten – unabhängig von politischen Rahmenbedingungen, die dennoch richtungsweisend sind. Was waren die größten Herausforderungen bei der Gründung von Nia Health? Die Strukturen und Regulatorik des deutschen Gesundheitswesens sind sehr komplex. Dabei mussten wir die vielen Stakeholder berücksichtigen. Denn obwohl Patienten unsere Endnutzer sind, spielen alle Stakeholder eine enorm wichtige Rolle für den Erfolg des Unternehmens. Seien es Ärzte, Krankenkassen, Patienteninstitutionen, Kliniken oder Pharmaunternehmen. Gerade für jemanden wie mich, der aus dem E-Commerce Bereich kommt, war diese vielschichtige Branche zu Beginn besonders spannend. Hier haben sich aber auch wieder unsere komplementären Erfahrungen im Gründerteam ausgezahlt (mein Co-Gründer Oliver war zuvor jahrelang CTO bei Caresyntax), sodass wir von Anfang an gut in dem Gesundheitsmarkt manövrieren konnten.  Wie holt man Krankenkassen an Bord?  Das ist eine gute Frage! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Krankenkassen sehr interessiert an digitalen Lösungen und Behandlungsergänzungen sind. Sie sehen oft einen Mehrwert für Ihre Versicherten und sind gerne bereit, eine Zusammenarbeit einzugehen – vorausgesetzt, Zeitpunkt und Lösung sind sinnvoll und passend für ihre Versicherten. Krankenkassen müssen natürlich auch wirtschaftlich denken und setzen je nach Versichertenstruktur einen Fokus. Man muss den aktiven Austausch suchen, aber wenn sich erfolgreiche Kooperationen rumsprechen, kommen Krankenkassen auch auf einen zu – was uns immer sehr freut. Wir stehen ständig im Austausch mit (potenziellen) Kooperationspartnern. Eine langfristige und nachhaltige Partnerschaft, gerade im Umfeld der medizinischen App-Entwicklung, ist uns hierbei sehr wichtig. Ihr habt seit 2021 eine Kooperation mit Sanofi Genzyme. Wie habt ihr es geschafft, einen so großen Partner mit ins Boot zu holen? Sanofi Genzyme ist in der Tat ein wichtiger Partner für uns. Wir haben den Austausch mit Sanofi Genzyme damals gesucht, da wir davon überzeugt waren, dass eine Zusammenarbeit ein perfekter Fit ist. Sanofi ist sehr innovativ und agil aufgestellt, wenn es um neue Lösungsansätze zur Therapiebegleitung geht. Dabei haben sie früh den Mehrwert und das Potenzial unserer Plattform erkannt. Anfang 2022 haben wir unsere Kooperation verlängert, was für unsere Lösungen spricht und uns stolz macht. Es gibt sicherlich nicht DEN einen geheimen Tipp, um so einen großen Pharmakonzern als Partner zu gewinnen. Wenn die Technologie innovativ und Mehrwert stiftend ist und herausgearbeitet werden kann, wohin die gemeinsame Reise gehen soll, sind auch große Konzerne offen, mit jüngeren Unternehmen zusammenzuarbeiten. Durch so eine Zusammenarbeit profitieren dann häufig beide vom Know-how und der Arbeitsweise des anderen. Mit Sanofi hat das von Anfang an hervorragend geklappt. Die Teilnahme am Science4Life Venture Cup hat uns bei den Kooperationsgesprächen mit Sanofi Genzyme natürlich sehr geholfen. Wie ist die Akzeptanz der Ärzte? Gibt es dort besondere Hürden?  Diese Frage lässt sich tatsächlich nicht einfach mit gut oder schlecht beantworten. Ich kann natürlich nur aus unseren Erfahrungen sprechen. Wir haben uns bereits ein Dermatologen-Netzwerk mit niedergelassenen Ärzten aufgebaut, die von unserem Ansatz überzeugt sind und unsere medizinischen Apps ihren Patienten aktiv empfehlen. Da gibt es also unserer Erfahrung nach viel Offenheit und Interesse. Das bestätigt auch unser Auftreten auf dermatologischen Fachmessen, wie zum Beispiel der FOBI in München (Fortbildungswoche für praktische Dermatologie & Venerologie). Dort bekommen wir im direkten persönlichen Austausch nochmal sehr gute Rückmeldung zu Nia und merken, wie interessiert vor allem junge Ärzte an dem Einfluss der Digitalisierung in ihrem Berufsfeld sind. Ich denke aber auch, unser Advisory Board mit führenden Key Opinion Leader aus der Dermatologie spricht für sich. Führende Experten wie Prof. Dr. med. Margitta Worm, PD Dr. Alexander Zink oder PD Dr. med. Athanasios Tsianakas, um nur ein paar zu nennen, formen unseren wissenschaftlichen Beirat und unterstützen uns, unsere Unternehmung weiter voranzutreiben.  Hürden gibt es dennoch, die gerade durch Unwissenheit entstehen, wenn Ärzte nicht genügend über DiGAs aufgeklärt werden. Hier sehen wir die Entscheider auf politischer Ebene in der Pflicht, dies auszubauen. Man kann nicht erwarten, dass Ärzte etwas verschreiben, was sie noch nicht kennen. Deswegen sind Ärzte sehr froh, wenn wir in den Austausch treten und nicht nur über unsere Anwendung, sondern auch über die Regulatorik sachlich aufklären. Ihr habt im Oktober 2020 die Psoriasis App Sorea entwickelt – was habt Ihr diesmal anders gemacht und was für Learnings habt Ihr aus der Entwicklung von Nia mitgenommen? Bei Sorea gehen wir eine komplett andere Indikation an und haben entsprechend auch andere Erhebungsinstrumente implementiert. Von der engen Zusammenarbeit mit Ärzten, Kliniken und Patienten konnten wir allerdings viel Gelerntes bei Sorea umsetzen. Uns war von Anfang an bewusst, wie wichtig die Expertise von niedergelassenen Ärzten, als auch von Kliniken ist – genauso wie die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen. Bei Nia haben wir mit dem AGNES Verein zusammengearbeitet. Bei Sorea haben wir auch wieder mit einer Fachklinik ein bestehendes Curriculum digital weiterentwickelt. Das Wichtigste ist, wirklich von Anfang an alle mit ins Boot zu holen, nur so kann die App bei Patienten und Ärzten gut angenommen werden. Deshalb kooperieren wir auch mit dem deutschen Psoriasis-Bund, der größten deutschsprachigen Patientenvereinigung. Welche Tipps habt Ihr für Start-ups, die eine App auf Rezept entwickeln? Meine Top 3 Tipps wären: Beharrlichkeit, exzellente Expertise und Agilität. Beharrlichkeit, da das Gesundheitswesen ein herausforderndes Pflaster ist, vor allem bei der Digitalisierung. Da braucht es viel Durchhaltevermögen. Die richtigen Experten – Kliniker, niedergelassene Ärzte und Patienten – sind wichtig bei der Entwicklung einer qualitativ hochwertigen, patientenorientierten Lösung, die auch in der Praxis funktioniert und anwendbar ist. Agilität, um schnell und flexibel zu agieren, um den Anforderungen aller Stakeholder gerecht zu werden. Gerade in einem stark regulierten System wie dem Gesundheitswesen, das von Natur aus nicht besonders schnell Änderungen anstößt, ist Agilität wichtig. Aber auch der Austausch mit anderen DiGA Herstellern ist wichtig. Man kann immer voneinander lernen und sich unterstützen.  9. Wo seht Ihr die Digital Health Branche in 10 Jahren – welche Entwicklungen erwartet Ihr? Eine schwierige Frage. Für die Digital Health Szene sind 10 Jahre eine enorm lange Zeit. Vor allem, wenn man bedenkt, welche Fortschritte es allein seitens technologischer Entwicklung in den letzten Jahren gegeben hat – gerade in der Dermatologie! Es gibt unglaublich spannende Einsatzmöglichkeiten von Wearables. Aktuell befinden wir uns in einer entscheidenden Phase, wie es mit den DiGAs weitergeht. Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial beim DiGA-Prozess und dem niederschwelligen Zugang zu DiGAs. Das wird sicher auch einen entscheidenden Einfluss auf den Einsatz digitaler Tools im Praxis-Alltag nehmen. Die Digitalisierung wird eine individualisierte Medizin weiter vorantreiben und so eine immer wichtigere Rolle in der Versorgung spielen und auch die Qualität der Versorgung weiterhin erheblich aufwerten. Schon jetzt gibt es starke Lösungen auf Basis von KI, die das Fachpersonal unterstützen und entlasten können und einen Mehrwert für Patienten stiften. Wir hoffen, dass im Gesundheitswesen Schnittstellen übergreifend zusammengearbeitet werden kann, dass der clincial pathway eines jeden Patienten individualisiert und reibungslos über alle Stationen des Gesundheitswesens hinweg möglich ist.

Die Energiewende als Mission: Wie Start-ups Deutschlands Nachhaltigkeit fördern

13.09.2022

Im ersten Halbjahr 2022 wurde etwa 14 Prozent mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Damit stammt laut Statistischem Bundesamt knapp die Hälfte des genutzten Stroms hierzulande aus erneuerbaren Quellen. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass mehr als 50 Prozent weiterhin konventionell erzeugt werden. Start-ups bringen die notwendige Agilität und Innovationskraft auf, um den Weg für die Energie von morgen zu ebnen. Wir stellen die spannendsten Teams vor. Energy-Sharing statt Energy-Wasting Solaranlagen werden oftmals nicht optimal genutzt – das liegt auch daran, dass es regulatorisch technisch relativ kompliziert ist, privat erzeugten Strom zu teilen. Das Münchner Start-up Pionierkraft hat sich die Lösung dieser Problematik zur Aufgabe gemacht und will die Energienutzung im privaten Rahmen revolutionieren. Ihre Hardware ermöglicht es, selbst erzeugte Energie aus Solaranlagen mit Nachbarhaushalten zu teilen. Dabei steuert eine elektronische Box – das Pinonierkraftwerk – den Energiefluss, erkennt Überschüsse und beliefert Nachbarhaushalte so mit Strom. Solarstrom kann so sein volles Potenzial ausschöpfen und gleichzeitig wird mehr Menschen der Zugang zu sauberer und bezahlbarer Energie ermöglicht. Das erkennen auch Medien und Investoren: Co-Founder Andreas Eberhard zählte 2021 zu den „Forbes 30 under 30“ und sammelte Ende 2021 eine Millionen Late Seed Finanzierung für den Start in Deutschland ein. Biogas statt Erdgas Nicht nur Solar, Wind- und Wasserkraft spielen beim Thema nachhaltige Energiegewinnung eine Rolle. Das Start-up Reverion hat eine Technologie entwickelt, mit der Biogas in Zukunft optimal genutzt werden soll. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien ist Biogas eine regelbare Quelle an Energie. Jedoch ist es hierzulande nicht in ausreichenden Mengen verfügbar und wird gleichzeitig ineffizient genutzt. Klassischerweise werden momentan motorbasierte Blockheizkraftwerke genutzt, die die Energie nicht optimal nutzen. Das fünfköpfige Team um Reverion entwickelt ein neues System auf Basis von Festoxidbrennstoffzellen, das sich durch mehr Effizienz auszeichnet – bis zu 80 Prozent elektrischer Wirkungsgrad sind möglich. Würde diese Technologie in ganz Europa erfolgreich eingeführt, können alle europäischen Emissionen um 10 Prozent reduziert und die Stromproduktion aus Biogas verdoppelt werden. Das funktioniert so: Das Kraftwerk des Start-ups kann Strom aus Biogas sowie erneuerbare Gase aus Strom erzeugen. Darüber hinaus ist das System in der Lage, reines CO2 abzuscheiden und der Atmosphäre zu entziehen. Im Juni 2022 erhielt das Start-up eine Seed-Finanzierung in Höhe von gut 7 Millionen Euro. Luft als Energiespeicher Mit dem Thema Energie speichern setzte sich auch die Gründer von phelas auseinander. Das Team ermöglicht die künftige Nutzung von Solar- und Windstrom auch dann, wenn die Sonne nicht scheint, der Wind nicht weht und zudem keine Atom- oder fossilen Kraftwerke zur Verfügung stehen. Der Schlüssel: Umgebungsluft als Speichermedium. Diese wird verflüssigt und die Energie dabei gespeichert. Dazu verdichtet ein Kompressor im ersten Schritt die Luft. Dabei entsteht Wärme, die in einem speziellen Speicher für den Rückverstromungsprozess vorgehalten wird. Im flüssigen Zustand kann die Luft bis zu mehrere Wochen gespeichert werden. Wird der Strom dann gebraucht, wird die Luft erwärmt und verdampft. Hierfür wird ihr Wärme aus dem internen Wärmespeicher zugeführt. Bei der Verdampfung der Luft schließlich entsteht ein starker Druck, der eine Turbine zur Stromerzeugung antreibt. Die bei der Verdampfung entstehende Kälte wird zudem in einem eigenen Kältespeicher eingespeist und kann dann für den nächsten Einspeicherungszyklus zur Verflüssigung der Luft genutzt werden. Im August 2021 schloss phelas erfolgreich ihre Pre-Seed Finanzierung in Höhe von 600.000 Euro ab. Umfangreiche Aufklärung und effiziente Planung Aufklärung ist der erste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit – das gilt auch für Solaranlagen. Die Gründer von everyone energy erkannten hier eine Marktlücke. Wie der Name schon verrät, möchte das Start-up so vielen Menschen wie möglich den Zugang zu umweltfreundlichen Energien ermöglichen. Dies realisiert das Team durch eine digitale Energieberatung, die Endkunden und Lösungsanbieter gezielt zusammenbringt. Im Zuge der Beratung werden viele Faktoren – wie die Größe und Ausrichtung eines Daches bei Solarprojekten – vollautomatisch erfasst. So hilft das Berliner Jungunternehmen dabei, Tausende Energieprojekte zu realisieren. Wenn es anstelle von Privathaushalten um Unternehmen, Stromversorger oder sogar ganze Städte geht, hilft greenventory dabei, die beste Lösung zu finden. Das Team bietet Energieversorgern und Netzbetreibern eine datengetriebene Unterstützung zur Identifizierung, Planung und Umsetzung von Energieprojekten in Kommunen, Städten und Quartieren. Sie analysiert Daten aus Gebäuden, Netzen und sogar ganzen Regionen, um eine Basis für effiziente Energieprojekte zu schaffen. Den Stadtwerken Stuttgart, der Stadt Staufen und vielen anderen konnte greenventory bereits helfen, die Energiewende voranzutreiben. Diese Start-ups sind lediglich fünf unter unzähligen Green-Techs, die mit ihren innovativen Ideen die Energiewende vorantreiben. Laut Deutschem Start-up-Monitor geben 42,8 Prozent der Deutschen Start-ups an, dass ihre Produkte und Dienstleistungen sich der Green Economy zuordnen lassen – rund 860 der befragten Jungunternehmen. Jetzt gilt es, mit ausreichend politischer, finanzieller und strategischer Unterstützung diese Ideen weiter voranzutreiben, sodass die Wirtschaft in den kommenden Jahren nicht nur nachhaltiger, sondern im Idealfall klimaneutral agieren kann.

Status quo: Wie steht es um die Deutsche Gründerszene im Jahr 2022?

08.09.2022

Eine wachsende Zahl an Med-Techs, fehlender Gründernachwuchs und spannende Erkenntnisse zur Diversität: Die deutsche Start-up-Szene steht irgendwo zwischen post-pandemischen Chancen und fehlenden gesetzlichen Rahmenbedingungen. Wie wird sich das Ökosystem in Zukunft verändern und wo liegen Anknüpfungspunkte für Verbesserungen? Ein Blick auf den Status quo und die Zukunft der deutschen Gründerszene.  Die zwei Seiten der Pandemie Die Covid-19-Pandemie spaltete das Start-up-Ökosystem: Während die Krise einige Start-ups und Branchen wie den stationären Handel oder die Reisebranche schwer traf, profitierten andere stark oder entwickelten ihre Ideen zum erfolgreichen Business. Das wirkt sich auch auf den Status quo aus: Aktuell gibt es besonders viele Start-ups im Medizin- und Gesundheitswesen, Tendenz steigend. In 2021 waren es beispielsweise 1,4 Prozent mehr als noch im Vorjahr. (*1;2) Der Grund lag sicher nicht zuletzt in der gestiegenen Akzeptanz und Notwendigkeit für Innovationen im Med-Tech-Bereich. Davon zeichnete sich jedoch wenig im Investitionsvolumen ab: Kapitalgeber investierten deutlich mehr in IT-Unternehmen als in Start-ups aus dem Medizinbereich.(*1) Allerdings sollte bedacht werden, dass auch online Plattformen, Software und KI häufig medizinische Zwecke verfolgen. Ein Beispiel dafür ist auch der Science4Life-Alumni eye2you. Das Team entwickelt eine Lösung, die es Hausärzten mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ermöglicht, Routine-Check-Ups der Netzhaut zuverlässig durchzuführen.  Größter Verlierer war die krisengebeutelte Tourismus- und Reisebranche, die aktuell das Branchen-Schlusslicht unter den Start-up-Geschäftsmodellen bildet. Laut Deutschem Startup Monitor wurden 70 Prozent der Tourismus-Start-ups beeinträchtigt und lediglich rund 3 Prozent konnten positive Entwicklungen verzeichnen. (*1) Geschlecht und Diversität Die Start-up-Szene gilt als jung, innovativ und schlichtweg am Puls der Zeit gelegenes Ökosystem. In einem Punkt besteht jedoch noch immer Aufholbedarf: Der Anteil von Gründerinnen. Die Zahl weiblicher Gründerinnen steigt zwar Jahr für Jahr an, liegt mit aktuell 17,7 Prozent aber weit entfernt von einer ausgeglichenen Marke. (*1) Um genau diese zu erreichen, ist vor allem die allgemeine Förderung von Gleichberechtigung und Diversität in der Gesellschaft wichtig. Denn sind hier die Weichen gestellt, wird auch die Geschäftswelt davon profitieren. Eine 2020 durchgeführte Studie des Charta der Vielfalt e.V. belegt, in welchem Umfang Diversität in der Arbeitswelt an Relevanz gewinnt. So sehen beispielsweise zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland mit Diversity Management konkrete Vorteile für ihr Unternehmen verbunden. (*4)  Etwas anders sieht es beim Faktor Herkunft aus. Über ein Viertel der Start-up-Mitarbeiter kommt laut dem DSM aus dem Ausland. Zudem hat mehr als jeder fünfte Gründer einen Migrationshintergrund. (*1) Neben Geschlecht und Herkunft gilt es in den kommenden Jahren jedoch auch andere Diversitätsdimensionen zu etablieren. Denn diverse Teams sind nicht nur inklusiv, sie steigern auch die Innovationskraft innerhalb von Unternehmen. (*5;6) So können Start-ups auch von Faktoren wie Altersdiversität oder körperliche-/geistige Fähigkeiten profitieren. Der Anteil der arbeitslosen Fachkräfte ist laut dem Bundesministerium für Wirtschaft unter Menschen mit Handicap beispielsweise höher als bei Menschen ohne Handicap. (*7) Hier liegen immens viele ungenutzte Chancen für Unternehmen zur Mitarbeitergewinnung.   Gründernachwuchs Mit etwa 85 Prozent hat der mit Abstand größte Teil an Gründenden in Deutschland einen Hochschulabschluss. (*1) Das bedeutet jedoch nicht, dass viele Studierende nach ihrem Abschluss gründen. Der Branchenexperte und Dozent für Digital Entrepreneurship, Prof. Dr. Tobias Kollmann spricht im Science4Life Podcast beispielsweise von seiner eigenen Erfahrung. Er verrät, dass der Anteil an Jungunternehmern unter den Hochschulabgängern durchaus ausbaufähig ist.(*8) Der Großteil an Absolventen strebt nach dem Abschluss immer noch eher nach Sicherheit und einer Festanstellung. Gerade in Deutschland ist dieses Sicherheitsdenken stark ausgeprägt: Laut dem Analyse-Institut Hofstede Insights, liegen die Deutschen in puncto langfristigem Denken und sicheren Vorausplanen sehr weit vorne und deutlich über Ländern wie Frankreich, den USA oder Großbritannien. (*9) Der Fakt, dass mit über 80 Prozent ein Großteil der Start-ups scheitert, trägt dem leider nichts Positives entgegen. (*10;11) Um diese Denkweise zu ändern und die Zahl der Nachwuchsgründer zu steigern, sollte das Bildungssystem schon früh ansetzten und die Einstellung junger Menschen im Bezug aufs Gründen positiv prägen. So könnten Entrepreneure und CEOs als Redner und Gastdozenten an Hochschulen, Universitäten oder sogar schon in Schulen die Relevanz von Start-ups herausstellen und junge Menschen motivieren, selbst zu gründen. Neben Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung sollte auch Entrepreneurship in den Lehrplan der Mittel- und Oberstufen mit aufgenommen und unterrichtet werden.  Welche Technologien und Geschäftsmodelle sind relevant? Eine der relevantesten Zukunftstechnologien stellt nach wie vor Künstliche Intelligenz dar. Ob im Life Sciences-Sektor, beim Online-Handel oder der Mobilität von morgen: KI findet Anwendung in unzähligen Bereichen und soll uns das Leben erleichtern. So kann die Technologie eine tragende Rolle spielen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken oder die Straßen sicherer zu machen. Zwischen 2019 und 2020 stieg die Anzahl von Unternehmen, die KI nutzen von 6 auf 8 Prozent an.(*12;13) Das ist sehr wenig, vergleicht man diese Zahl mit denen der Start-up Szene. Hier geben über 84 Prozent an, dass KI einen Einfluss auf ihr Geschäftsmodell hat. (*1) Neben Technologien wie KI lohnt es sich, einen Blick ins Metaverse zu werfen. Das digitale “Parallel-Universum” ist seit geraumer Zeit in aller Munde und bietet scheinbar grenzenlose Geschäftsmöglichkeiten im Rahmen einer virtuellen Welt. Start-ups können hier praktisch mit allem Fuß fassen, das auch in der Realität existiert. Seien es Messen, Finanzen, Kunst, Handel oder andere Geschäftsbereiche: Das Metaverse nimmt immer weiter Form an und gewinnt auch für Gründer an Relevanz. Auch ein großer Teil der Ideen der Science4Life Businessplanphase 2022 basierte auf einem Grundgedanken: Nachhaltigkeit. Denn hierbei handelt es sich um viel mehr als um einen Trend: Um dem Klimawandel so effektiv wie möglich entgegenwirken zu können, gilt es für junge Unternehmen Innovationskraft zu zeigen. Für über 60 Prozent der Gründer spielt das Thema in ihrem Geschäftsmodell eine Rolle. Über 40 Prozent ordnen ihr Produkt oder ihre Dienstleistung der “Green Economy” zu. (*1) Dieses Business-Modell ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern macht auch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn, denn es gibt hier nach wie vor eine hohe Anzahl an Marktlücken. Viele Start-ups haben verstanden, dass beide Faktoren Hand in Hand gehen. Quellen *1 Deutscher Startup Monitor 2021 (2021). Bundesverband Deutsche Startups e. V. Abgerufen am 8. August 2022, von https://startupverband.de/fileadmin/startupverband/mediaarchiv/research/dsm/dsm_2021.pdf  *2 Deutscher Startup Monitor 2020 (2020). Bundesverband Deutsche Startups e. V. Abgerufen am 8. August 2022, von https://deutscherstartupmonitor.de/wp-content/uploads/2020/09/dsm_2020.pdf  *3 Capital. (2022, 24. Juni). German Start-up Awards 2022: Das sind die Gewinner. capital.de. Abgerufen am 8. August 2022, von https://www.capital.de/wirtschaft-politik/german-start-up-awards-2022--das-sind-die-gewinner-31982912.html  *4 Studie Diversity Trends. - Für Diversity in der Arbeitswelt. (2020). Charta der Vielfalt e.V. Abgerufen am 10. August 2022, von https://www.charta-der-vielfalt.de/aktivitaeten/studie-diversity-trends/  *5 Van Knippenberg, D., De Dreu, C. K. W., & Homan, A. C. (2004). Work group diversity and group performance: An integrative model and research agenda. Journal of Applied Psychology. Athens. *6 Parrotta, P., D. Pozzoli & M. Pytlikov (2012). Does Labour Diversity Affect firm productivity?. ssrn electronic journal. Rochester. *7 Fachkräfte finden – Rekrutieren von Menschen mit Behinderung (2012) Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Abgerufen am 10. August 2022, von https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Ausbildung-und-Beruf/fachkraefte-finden-rekrutierung-von-menschen-mit-behinderung.pdf?__blob=publicationFile&v=1  *8 Kollmann, T. (2022, 17. Juni). Wie entwickelt sich die Deutsche Start-up-Szene? [Audio-Podcast]. In: Science4Life Podcast. Science4Life. https://open.spotify.com/episode/66CV34jILqa3jlvHihrAC2  *9 Hofstede Insights. (2021, 21. Juni). Country Comparison. Abgerufen am 10. August 2022, von https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/france,germany,the-uk,the-usa/  *10 Gründerpilot. (2022, 17. März). Wie viele Startups scheitern. Gründerpilot. Abgerufen am 10. August 2022, von https://www.gruenderpilot.com/wie-viele-startups-scheitern/  *11 Embroker. (2022, August 3). 106 Must-Know Startup Statistics for 2022. Embroker. Abgerufen am 10. August 2022, von https://www.embroker.com/blog/startup-statistics/  *12 Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Deutschen Wirtschaft (2019) Bundesministerium für Wirtschaft und Energie https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/einsatz-von-ki-deutsche-wirtschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=8#:~:text=Im%20Jahr%202019%20haben%20rund,8%20%25%20aller%20Unternehmen%20im%20Berichtskreis.  *13 Bitkom e.V. (2021, 21. April). Künstliche Intelligenz kommt in Unternehmen allmählich voran. Abgerufen am 10. August 2022, von https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Kuenstliche-Intelligenz-kommt-in-Unternehmen-allmaehlich-voran