TolerogenixX: Seedinvestment und Abschluss der klinischen Phase-I
23.05.2017
Die TolerogenixX GmbH verfügt über eine patentierte und klinisch getestete Zelltherapietechnologie zur maßgeschneiderten Immunsuppression. Damit können unerwünschte Abwehrreaktionen des Immunsystems gezielt abgeschaltet werden. In einer klinischen Phase-I Studie konnte die Technologie erfolgreich im Rahmen von Nierentransplantationen eingesetzt werden: Transplantierte Patienten werden tolerant gegenüber dem fremden Spenderorgan. Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert als Seedinvestor diese Innovation und die Vorbereitung der im Frühjahr 2018 beginnenden klinischen Phase-II Studie. Weitere Anwendungen der Technologie liegen in Transplantationen anderer Organe und der ursächlichen Behandlung von Autoimmunerkrankungen.
Bei Transplantationen wie auch bei Autoimmunerkrankungen erkennt das Immunsystem im Körper befindliches Gewebe als fremd und reagiert dagegen. Bisher wird diese Reaktion im Patienten mit einer Kombination verschiedener Medikamente behandelt. Diese schwächen allerdings das allgemeine Abwehrsystem und bergen enorme Risiken, wie schwere Infektionen oder das erhöhte Risiko für Herzinfarkt und Krebserkrankungen.
Mit dem TolerogenixX-Verfahren kann zukünftig diesen Risiken entgegengewirkt werden. Gegenstand des TolerogenixX-Verfahrens ist die spezifische Unterdrückung der Abwehrreaktion im Sinne einer maßgeschneiderten Immunsuppression. Organspendern werden dafür eine Woche vor geplanter Organspende weiße Blutkörperchen entnommen. Diese werden mit dem von TolerogenixX entwickelten Therapiekit verändert und noch am gleichen Tag dem Organempfänger übertragen. Dadurch wird der Empfänger mit den Spendermerkmalen vertraut. Ein vom gleichen Spender eingebrachtes Organ wird im Empfänger nicht mehr als fremd erkannt, sondern toleriert. Diese Technologie bietet zudem enorme Chancen im Hinblick auf das Vorbeugen und die Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie z.B. Multiple Sklerose und Systemischer Lupus.
Kürzlich wurde erfolgreich die Phase-I Studie bei Nierentransplantation abgeschlossen. Diese zeigte nicht nur die exzellente Verträglichkeit, sondern stellte eindrucksvoll die Wirksamkeit des TolerogenixX-Verfahrens dar. In immunologischen Tests, ein Tag vor Transplantation, konnte überzeugendl die Toleranzentwicklung gegenüber den Spendermerkmalen beim Organempfänger aufgezeigt werden, zu diesem Zeitpunkt hatte der Empfänger keinerlei medikamentöse Immunsuppression.
„Die Ergebnisse der Phase-I Studie zeigen, dass durch Einsatz des TolerogenixX-Verfahren Abstoßungen nach Transplantation wirkungsvoll verhindert werden können“, dies berichtet Dr. Matthias Schaier, CEO von TolerogenixX. „Dies bedeutet einen Quantensprung in der Behandlung transplantierter Patienten. Die Einnahme einer Vielzahl an nebenwirkungsreichen Medikamenten entfällt in Zukunft“.
Dr. Philipp Rittershaus, Investment Manager des HTGF ist überzeugt: „Das TolerogenixX-Verfahren ist ein Meilenstein in der maßgeschneiderten Immunsuppression. Mit der Seedfinanzierung kann das Unternehmen nun die klinische Forschung fortsetzen und die multizentrische Phase-II Studie vorbereiten, die für das Frühjahr 2018 geplant ist.“
Über die TolerogenixX GmbH
TolerogenixX, ein Start-up des Universitätsklinikums Heidelberg, erzielt durch die patentierte Behandlung von weißen Blutkörperchen eine für den einzelnen Patienten maßgeschneiderte Immunabwehr. Die Pre-Seed-Finanzierung erfolgte durch das Exist-Forschungstransfer Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Der High-Tech Gründerfonds ist als Seedinvestor beteiligt.
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