Oncgnostics: Geld von der Crowd
02.09.2016
02.08.2016 - Die Oncgnostics GmbH in Jena startet eine Crowdinvesting-Kampagne, um die weitere Entwicklung des Krebstests Gyntect zu finanzieren.
Mindestens 100.000 Euro, im Idealfall bis zu 500.000 Euro sollen bei der Crowdinvesting-Kampagne von Oncgnostics zusammenkommen. Mit der bm|t Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH hat zudem einer der bisherigen institutionellen Investoren bereits angekündigt, die Mittel aus der Crowdinvesting-Kampagne im Verhältnis 1:1 aufzustocken. Insgesamt kann Oncgnostics also auf Einnahmen von bis zu 1 Mio. Euro hoffen.
Das frische Kapital soll in die Entwicklung, Internationalisierung und den Vertrieb des hauseigenen Gebärmutterhalskrebs-Screeningtests Gyntect fließen. Insbesondere soll eine bereits laufende, retrospektive Studie mit dem epigenetischen Test abgeschlossen werden, um die Ergebnisse anschließend potentiellen Kooperationspartnern oder Lizenznehmern zu präsentieren. Neben frischem Kapital hoffen die Verantwortlichen von Oncgnostics aber auch auf einen anderen Effekt: „Wir benötigen die Crowd nicht nur, um die weiteren Schritte für die Vermarktung von Gyntect zu finanzieren, sondern auch, um das Problem der unzureichenden Krebsvorsorge in diese Community zu tragen. Wir wollen mit unserer Kampagne Frauen in die Lage versetzen, das Thema mit ihrem Frauenarzt auf Augenhöhe zu besprechen und mit Gyntect eine neue Lösung ins Spiel zu bringen“, betont Oncgnostics auf seiner Kampagnenseite bei Seedmatch.
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen mit rund 530.000 neuen Fällen pro Jahr. Etwa 52% aller Erkrankungen verlaufen immer noch tödlich. Ausgelöst wird die Krankheit durch Hochrisiko-Typen des humanen Papillomvirus (HPV), die eine Gewebeveränderung am Gebärmutterhals verursachen können. Fast jede Frau durchläuft während ihres Lebens eine HPV-Infektion, da die Viren häufig durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Jedoch entwickelt sich aus einer solchen Infektion nur selten Gebärmutterhalskrebs; die meisten Infektionen gehen symptomlos vorüber, viele Gewebeveränderungen, vermeintliche Vorstufen, heilen von selbst. „Gerade bei solchen Vorstufen werden jedoch in Deutschland tausende operative Eingriffe vorsorglich durchgeführt, ein Test wie GynTect kann das vermeiden“, so Ingo Runnebaum, Klinikdirektor der Universitätsfrauenklinik in Jena, dem ersten in Deutschland zertifizierten Zentrum für Gebärmutterhalskrebsvorstufen und europäischen Zentrum für die Behandlung des Zervix-Karzinoms.
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