BOEHRINGER INGELHEIM ERWEITERT IMMUNONKOLOGIE-PIPELINE DURCH KOOPERATION MIT VIRATHERAPEUTICS
28.09.2016
- Neue langfristige Kooperation zur Entwicklung einer onkolytischen Virus-Plattform der nächsten Generation und des Hauptproduktkandidaten VSV-GP
Innsbruck, Österreich, und Ingelheim, Deutschland, 28. September, 2016 - ViraTherapeutics und Boehringer Ingelheim kündigten heute eine langfristige Zusammenarbeit an, um gemeinsam eine onkolytische Virus-Therapie-Plattform der neuen Generation zu entwickeln. Der Fokus der Kollaboration liegt auf ViraTherapeutics Hauptproduktkandidat VSV-GP (Vesikuläres Stomatitis Virus (VSV) Glykoprotein (GP)), der allein und in Kombination mit anderen Therapien untersucht werden soll. ViraTherapeutics, ein biopharmazeutisches Unternehmen, das auf die Entwicklung von onkolytischen Virus-Therapien spezialisiert ist, hat seine neuartige Technologie mit gemeinsamer Unterstützung seiner Kerninvestoren EMBL Ventures und Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF) entwickelt und wird für die präklinische und klinische Entwicklung von VSV-GP bis zum Abschluss der Phase I-Studien verantwortlich sein. Im Rahmen der Zusammenarbeit erhält Boehringer Ingelheim das Recht, ViraTherapeutics nach Abschluss der Phase I der klinischen Entwicklung zu erwerben.
"Wir freuen uns sehr über diese neue Zusammenarbeit mit ViraTherapeutics - einem Unternehmen, bei dem der Boehringer Ingelheim Venture Fund als ein Kerninvestor engagiert ist", sagte Dr. Michel Pairet, Mitglied der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim und verantwortlich für den Unternehmensbereich Innovation. "Onkolytische Viren gehören zu den vielversprechendsten neuen Therapieansätzen in der Krebsforschung, und die von ViraTherapeutics entwickelte Technologie könnte deutliche Vorteile im Vergleich zu anderen derzeit in der Entwicklung befindlichen Technologien bieten. Diese neue Kooperation ist ein Beispiel für Boehringer Ingelheims zunehmenden Fokus auf Partnerschaften und ergänzt die wachsende Immunonkologie-Pipeline, die unter anderem einen therapeutischen Impfstoff gegen Krebs und Checkpoint-Inhibitoren der nächsten Generation umfasst."
Der therapeutische Ansatz mit onkolytischen Viren besteht darin, Viren einzusetzen, die Krebszellen infizieren und zerstören. Tumorantigene, die sich normalerweise vor dem Immunsystem in den Zellen verstecken, werden freigesetzt und lösen eine Immunantwort gegen den Tumor aus. VSV-GP hat eine kürzere Replikationszeit als andere derzeit in der Entwicklung befindliche onkolytische Virus-Plattformen. Dieses onkolytische Virus integriert nicht in die DNA und wurde gezielt modifiziert, um neuronale Entzündungen zu vermeiden, die mit Wildtyp-Viren assoziiert werden. Bei VSV-GP wurde das Glykoprotein des vesikulären Stomatitis-Virus durch das Glykoprotein des Lymphozytären Choriomeningitis-Virus (LCMV) ersetzt, um das Virus vor dem Immunsystem zu verbergen. In präklinischen Modellen wurden keine Virus-neutralisierenden Antikörper induziert, wodurch eine wiederholte Verabreichung möglich scheint.
"Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung von ViraTherapeutics. Das Team hat hart an der Entwicklung unserer Technologieplattform und unseres Hauptproduktkandidaten gearbeitet. Zusätzlich zu seiner onkolytischen Aktivität hat VSV-GP die Fähigkeit, eine Immunantwort gegen den Krebs auszulösen und zu verstärken ohne dabei eine Abwehrreaktion des Immunsystems gegen das Virus hervorzurufen. Diese Eigenschaften dieses neuartigen Behandlungsansatzes könnten bahnbrechende Anwendungen ermöglichen. Im Rahmen der Kollaboration mit Boehringer Ingelheim können wir nun die Plattform und das therapeutische Potenzial unseres onkolytischen Virus VSV-GP umfassend erforschen", kommentierte Prof. Dr. Dorothee von Laer, wissenschaftliche Gründerin und Geschäftsführerin von ViraTherapeutics. "Wir werden aber auch das Potenzial von VSV-GP-Varianten untersuchen, bei denen wir das Virus mit therapeutischen Genen oder Antigenen für die Nutzung als prophylaktischer oder therapeutischer Impfstoff-Vektor ausstatten."
Boehringer Ingelheim entwickelt hoch-innovative neue Forschungsansätze langfristig und schafft so eine stabile Umgebung für die Entwicklung der nächsten Generation medizinischer Durchbrüche. Dieses neue Projekt ist ein weiterer Schritt im langfristigen Bestreben das Leben von Patienten mit hohem, medizinischen Bedarf zu verbessern.
Über ViraTherapeutics
Die ViraTherapeutics GmbH (ViraT), mit Sitz in Österreich, ist ein privates biopharmazeutisches Unternehmen, das viel versprechende innovative Virus-basierte Immuntherapeutika zur Behandlung von Krebs entwickelt. ViraT wurde im Jahr 2013 als Spin-out der Medizinischen Universität Innsbruck von Prof. Dr. Dorothee von Laer, Direktorin der Sektion für Virologie an der Universität, gegründet. ViraT entwickelt onkolytische Krebs-Impfstoffe auf der Basis eines chimären, vom vesikulären Stomatitis Virus (VSV) abgeleiteten Virus, genannt VSV-GP. ViraT startete mit Pre-Seed-Finanzierungsmitteln von CAST (Center for Academic Spin-offs Tyrol), Tirol, und von Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws, Förderbank des österreichischen Bundes). Das Unternehmen wird von Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF), EMBL Ventures und der Empl-Privatstiftung sowie durch den aws und dessen Venture-Capital-Initiative und Seedfinancing-Programm und die FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) durch mehrere Programme finanziert.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit 14 Mitarbeiter. ViraT gewann den internationalen Life-Science-Businessplan-Wettbewerb Best of Biotech 2012 und wurde mit dem zweiten Preis beim Science4Life Venture Cup 2013 ausgezeichnet. ViraT hat eine Kollaboration mit der Medizinischen Universität Innsbruck, die ein Team von Wissenschaftlern aus dem Labor von Prof. von Laer umfasst.
Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte www.viratherapeutics.com.
Über Boehringer Ingelheim in der Onkologie
In der Krebsforschung hat Boehringer Ingelheim das Ziel, neue Therapien zu entwickeln, die das Leben der Patienten, die gegen den Krebs kämpfen, verbessern. In unserer eigenen wissenschaftlichen Forschung und in Partnerschaften mit akademischen Einrichtungen und Biotechunternehmen konzentrieren wir uns darauf, neue Krebsmedikamente zu entwickeln, die als beste ihrer Klasse einen echten Therapiedurchbruch darstellen und den Bedürfnissen von Patienten, deren Angehörigen und Ärzten entsprechen. Unsere klare Strategie ist es, führend in der Therapie des Lungenkrebses zu werden. Boehringer Ingelheim hat bereits erfolgreich zwei Produkte zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkrebses auf den Markt gebracht. Diese werden breit eingesetzt und haben sich als wertvolle Optionen in der klinischen Praxis etabliert. Ein wesentlicher Bestandteil von Innovation auch in der Zukunft ist für uns der ständige Erkenntnisgewinn aus Forschung und Entwicklung, um die Behandlung von Lungenkrebs und anderen Krebsarten voran zu bringen.
Boehringer Ingelheim ist weltweit eines der 20 führenden Pharmaunternehmen. Mit Hauptsitz in Ingelheim, Deutschland, betreibt das Unternehmen weltweit über 145 Tochtergesellschaften und beschäftigt insgesamt rund 47.500 Mitarbeiter. Der Fokus des Familienunternehmens, das im Jahr 1885 gegründet wurde, liegt auf der Erforschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung neuer Medikamente mit hohem therapeutischen Wert für die Human- und Veterinärmedizin.
Soziale Verantwortung ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur von Boehringer Ingelheim. Dazu gehören eine weltweite Beteiligung an sozialen Projekten, zum Beispiel an der Initiative "Making More Health", sowie Fürsorge gegenüber den Mitarbeitern. Respekt, Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bilden die Grundlage der gegenseitigen Zusammenarbeit. Das Unternehmen konzentriert sich bei all seinen Aktivitäten zudem auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.boehringer-ingelheim.com.
Über EMBL Ventures
EMBL Ventures ist ein unabhängiger Venture Capital-Investor und verwaltet gegenwärtig drei Fonds mit einem Gesamtvolumen von 120 Mio. Euro im Auftrag von großen europäischen institutionellen und privaten Investor/inne/n. Mit einem Portfolio von derzeit 15 Unternehmen fokussiert EMBL Ventures seine Investitionen auf die Life-Science-Industrie. Dies wird durch die enge Beziehung zum Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) und dessen Technologietransfer-Organisation EMBL Enterprise Management Technology Transfer GmbH unterstützt. Die Fachkräfte bei EMBL Ventures verfolgen für den Aufbau von Unternehmen und die Finanzierung von disruptiven Technologien in einer unternehmerischen Start-up-Umgebung einen Hands-on-Investmentansatz. Ziel ist es, Transaktionen mit Partner/inne/n durchzuführen, die den Erwerb externer Produktinnovationen anstreben.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.embl-ventures.com.
Über den Boehringer Ingelheim Venture Fund
Der Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF) ist ein strategischer Fonds. Seine Ziele sind die Erkundung neuer Therapieansätze, der Aufbau langfristiger Beziehungen mit herausragenden Innovatoren und die Schaffung von zukünftigen Kooperations- oder Investitionsmöglichkeiten für Boehringer Ingelheim. Er investiert in neuartige Ansätze und Technologien innerhalb und jenseits der Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte von Boehringer Ingelheim, die das Potenzial haben, bahnbrechende Fortschritte in Bereichen mit hohem medizinischen Bedarf zu ermöglichen. Beispiele für die Schwerpunkte des BIVF sind die Immunmodulation, regenerative Medizin oder neue therapeutische Modalitäten. Damit ermöglicht der BIVF Boehringer Ingelheim eine Erweiterung des therapeutischen Fokus und eine flexible Reaktion auf Zukunftstrends in den Biowissenschaften. Der BIVF verfügt über ein Fondsvolumen von 100 Mio. Euro und refinanziert sich als sogenannter Evergreen Fonds selbst. Seine Partner profitieren vom Management- und pharmazeutischem Know-how sowie durch den Zugriff auf Experten innerhalb der Boehringer Ingelheim Organisationen. Aktuell betreut der Fonds 17 aktive Unternehmen.
www.boehringer-ingelheim-venture.com
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