26.04.2022

Marketing für Tech-Start-ups: Das richtige Format für Deinen Erfolg

Eine Geschäftsidee kann noch so gut sein – wenn niemand von ihr erfährt, bleibt der Unternehmenserfolg aus. Daher ist Marketing für Start-ups ab einem bestimmten Punkt essenziell. Doch die Möglichkeiten sind vielseitig und das Budget ist begrenzt. Ob Social Media, PR oder SEO – wir zeigen, mit welchem Format Du Deine Ziele erreichst und wie Du auch mit wenig Aufwand einfach loslegst.

 

Social Media: Direkter Draht zu Deinen Kunden

Die wohl simpelste und kostengünstigste Art, mit Online-Marketing zu starten, ist über Social Media Kanäle. Über Facebook, LinkedIn, Instagram und Co. lassen sich ohne Umwege Inhalte verbreiten und eine Community aufbauen. Obwohl Budget, professionelle Tools und Fachwissen Deine Strategie hier deutlich verbessern, kannst Du dennoch ohne große Hürden schon selbst damit starten. Der ideale Einstieg in die Marketing-Welt.

Eine wichtige Entscheidung musst Du dabei schon ganz am Anfang treffen, denn es gibt unzählige Plattformen, die alle einzigartige Möglichkeiten für Unternehmen bieten. Trotzdem lässt sich sagen: Weniger ist mehr. Lieber sollte sich Dein Start-up auf nur 1-2 Kanäle konzentrieren, diese richtig pflegen und mit hochwertigen Inhalten bespielen.

Für Start-ups die im B2B-Bereich aktiv sind, bietet sich LinkedIn als Marketing-Kanal an. Hier sind Experten, Investoren, Fachleute und damit auch potenzielle Kunden sehr aktiv und auch thematisch befindest Du Dich direkt im passenden Umfeld. Neben den klassischen Bild- und Videoposts kannst Du aber auch ganz andere Formate kreativ nutzen. Erstelle doch mal ein LinkedIn-Event, gehe als Unternehmen live, befrage Deine Community im Rahmen einer Umfrage oder zeige Dein Pitch-Deck als Document Post. Für B2C Start-ups lohnen sich Instagram und Facebook. Diese Plattformen bieten einen direkten Draht zu Privatnutzern und viele Möglichkeiten verschiedene Inhalte zu verbreiten.

So vielseitig die Plattformen, so unterschiedlich auch die Ziele, die Dein Start-up mit einer Präsenz auf Social Media erreichen kann. Sicher ist: Egal was Du gerade erreichen möchtest – Social Media unterstützt Dich dabei. Dennoch gilt hier auch die gute alte Regel aus der Dating-Welt: Erst flirten, dann nach der Nummer fragen. Für Dein Business übersetzt heißt das, dass Du bei Deiner Zielgruppe zunächst Aufmerksamkeit für Deine Lösung schaffen musst. Im Marketing-Jargon nennt man das “Awareness schaffen”. Erst wenn das passiert ist, solltest Du im Normalfall darauf hoffen, Leads zu generieren oder erfolgreichen Sales zu betreiben.

Von rein organischem Content, also klassischen Beiträgen bis zu (bezahlten) Werbeanzeigen (“Ads”) ist hier alles möglich. Wer guten Content liefert und etwas Werbebudget dazu schießt, darf sich bald über die ersten Erfolge und eine wachsende Community freuen. Damit Dein Content bei der Zielgruppe ankommt, halte Dich an folgende Regeln:

  1. Liefere, was die Community hören will, nicht was Du kommunizieren willst
  2. Stelle sicher, dass jeder Beitrag einen Mehrwert bringt
  3. Nutze # und vertagge Personen mit @
  4. Halte Beiträge kurz, einfach und informativ
  5. Liefere nur eine Message pro Post
  6. Interagiere mit Deiner Community: Beantworte Fragen, like und kommentiere Reaktionen
 

Vertrauen aufbauen durch Öffentlichkeitsarbeit (PR)

Ein weiterer wichtiger Teil des Marketings ist die Öffentlichkeitsarbeit oder PR. Auch hier kannst Du bereits ohne Agentur oder großartiges Budget starten. Was Du benötigst sind vor allem Zeit, Geduld und ein gewisses Grundwissen dazu, wie die Presse funktioniert.

Im Gegensatz zum Online-Marketing spielen in der PR nämlich weitere Personen eine wichtige Rolle: Journalisten. Denn nur über sie gelangt Dein Start-up in die Medien. Das Positive: Diese Art Reichweite zu erzeugen, schafft nicht nur Aufmerksamkeit, sondern Vertrauen. Schließlich schreiben unabhängige Redakteure über Dein Start-up.

Auch in der PR solltest Du dir zunächst bewusst machen, welches Ziel du erreichen möchtest. Zum Start bieten sich beispielsweise die Steigerung Deiner Brand Awareness und die Positionierung als Thought Leader an. Das heißt: Deine Marke bekannt machen und Dich und Dein Team als Experten auf Eurem Gebiet positionieren.

PR ist zwar deutlich mehr als nur eine Pressemitteilung – und dennoch ist genau diese noch immer das verbreitetste PR-Werkzeug. Sie informiert – im besten Fall auf höchstens zwei Seiten – über aktuelle Geschehnisse oder Entwicklungen in Deinem Start-up. Passende Themen für eine Pressemitteilung könnten also zum Beispiel eine abgeschlossene Finanzierungsrunde, starkes Wachstum, eine spannende News oder die Weiterentwicklung eines Produkts sein.

Durch eine Pressemitteilung können mit relativ geringem Aufwand viele Medien in kurzer Zeit erreicht werden. Für den Inhalt dieser gilt generell: Wichtig ist nicht, was Dein Unternehmen für wichtig erachtet, sondern was für Journalisten und deren Publikum Relevanz hat. Bevor man also mit einem Thema an die Presse geht, sollte man sich als erstes fragen, ob dieses überhaupt für sie relevant ist und ob eine Pressemitteilung das richtige Instrument ist, um das Thema zu verbreiten.

Bei schreiben der Pressemitteilung ist zu beachten, die wichtigsten Informationen direkt am Anfang zu geben und alle W-Fragen zu beantworten. Eine Pressemitteilung muss immer von hinten kürzbar sein. Anschließend steht die Wahl der richtigen Medienvertreter auf der Agenda. Hierzu kann durchaus eine Recherche von Nöten sein, um zunächst diejenigen Medien zu identifizieren, für die das Thema relevant sein könnte. Da meist verschiedene Redakteure für verschiedene Ressorts zuständig sind, lohnt es sich, etwas mehr Zeit zu investieren und die passenden Ansprechpartner zu finden. E-Mail Adressen von Redakteuren können oft im Impressum oder den Kontakt-Reitern der Medien-Website gefunden werden.

In Anblick auf die Erwartungshaltung sollte man sich jedoch über zwei Dinge im Klaren sein: Journalisten sind frei und müssen nicht über dieses Thema berichten und sie bekommen meist täglich so viel E-Mails, dass eine Einzelne schnell untergehen kann. So kann es sein, dass am Ende die Pressemitteilung gar nicht veröffentlicht wird. Ist das der Fall, ist ein Anruf in der Redaktion (oder direkt beim Redakteur) die beste Möglichkeit, um die Neuigkeiten doch noch in einem Medium zu platzieren. Wer hierdurch gute Kontakte in die Medienwelt knüpft, kann auf diese bei weiteren Mitteilungen zurückgreifen und langfristige Kooperationen hegen.

Ein weiterer wichtiger Pfeiler der Pressearbeit liegt im individuellen und persönlichen Kontakt zum Journalisten. Vielleicht hast Du einen spannenden Beitrag gelesen und vertrittst als Experte eine andere Position oder Du möchtest gerne Dein Fachwissen zu einem sehr feingranularen, greifbaren Thema teilen? Dann macht es Sinn, in den direkten Kontakt mit den zuständigen Journalisten zu gehen und zum Telefon zu greifen. Die zuständigen Journalisten erkennst Du meist daran, dass sie bereits Beiträge zu sehr ähnlichen Themen veröffentlicht haben. Hier kannst Du gerne verschiedene Formate anbieten: Ein Interview, Hintergrundinformationen oder auch einen Gastbeitrag, bei dem Du der Autor bist.

 

Kunden gewinnen durch “SEO”

Gehört haben es die Meisten schon einmal, doch vorstellen können sich darunter die Wenigsten etwas: Search Engine Optimization (SEO), zu deutsch “Suchmaschinenoptimierung” verfolgt das Ziel, Dein Start-up respektive Deine Website im World Wide Web für Interessierte leicht auffindbar zu machen. Oder kurz gesagt: Wer würde nicht gerne bei Google als erstes Suchergebnis auftauchen?

SEO ist ein komplexes Feld. Selbst bei Experten besteht nach wie vor nicht völlige Klarheit über alle Faktoren, die Suchmaschinen-Algorithmen beeinflussen. Dennoch können auch Laien hier etwas bewegen. Ein Werkzeug für langfristigen Erfolg bildet z.B. ein Blog auf der Website. Dieser bietet die Möglichkeit, sich ausführlich mit Themen rund um das Produkt, die Branche oder ähnliche Dinge, die mit Deinem Start-up zusammenhängen, zu befassen. Sei Dir dabei aber vor allem einer Tatsache bewusst: SEO ist eine Angelegenheit, die viel Geduld erfordert. Bis Deine Website gut rankt, also bei der Google Suche auf den ersten Seiten erscheint, können durchaus Jahre ins Land ziehen und auch anschließend musst Du kontinuierlich weiter arbeiten, um Deine Position zu halten. Die Mühe zahlt sich allerdings auch aus, denn Du kannst Menschen ganz ohne Budget auf Deine Website holen.

Gerade bei SEO ist die richtige Strategie der Schlüssel zum Erfolg. Neben der Identifizierung Deiner Keywords, also den Suchbegriffen, für die Du gefunden werden möchtest, spielen auch Dein Content und verschiedene technische Eigenschaften Deiner Website eine große Rolle – denn die Kombination aus allen Faktoren bestimmt letztendlich, auf welcher Seite der Google-Suche Deine Beiträge landen.

 

Noch einfacher “gefunden” werden mit SEA

Wer in puncto Auffindbarkeit in Suchmaschinen etwas nachhelfen will, beschäftigt sich mit Search Engine Advertising (SEA). Diese Werbung innerhalb von Suchmaschinen sorgt für eine Platzierung Deiner Website weit oben im Ranking. Die “gesponserten” Links sind hierbei als Anzeige gekennzeichnet und finden sich noch vor den organischen Suchergebnissen. Auch hier geht es um die richtigen Keywords und darum, Deine Message prägnant zu vermitteln. Voraussetzungen für SEA sind neben Budget auch ein Konto bei Google Ads und die richtige Strategie.

 

Mit Influencer-Marketing genau die richtige Zielgruppe erreichen

Influencer-Marketing spielt sich zwischen Online Marketing und PR ab. Es handelt sich bei der Zusammenarbeit mit den “Creators” zwar um eine Marketing-Partnerschaft, dennoch dienen diese als Vermittler zwischen einem Unternehmen und der Zielgruppe – ähnlich wie Journalisten in der PR. Durch diese Mittlerrolle können Start-ups z.B. Vertrauen innerhalb der Influencer-Communities aufbauen. Der große Vorteil: Die Follower vertrauen den Influencern und wenn diese die Produkte eines Unternehmens bewerben, gewinnt auch die Marke an Vertrauen. Zudem produzieren sie ihren Content selbst und nehmen Deinem Start-up die Arbeit, die beim Erstellen eigener Inhalte anfällt, ab.

Auch wenn Influencer klassischerweise eher Lifestyle Produkten zugeordnet werden, gibt es durchaus auch einen Markt für Creators aus anderen Branchen. So bietet beispielsweise LinkedIn B2B und Tech- Influencern eine Plattform. Um letztlich einen passenden Kooperationspartner zu finden, solltest Du zunächst die für Dein Unternehmen relevanten Hashtags und Themenbereiche auf der jeweiligen Plattform durchsuchen. Hast Du einige potenziell spannende Personen gefunden, schau Dir ihre Kanäle genauer an. Passen die Themen des Influencers zu Deinem Start-up? Gefällt Dir der Kommunikationsstil? Sagt Dir ein Creator zu, trete mit ihm in Kontakt und besprecht eure Vorstellungen – im Idealfall steht einer Partnerschaft dann nichts mehr im Wege.

Die verschiedenen Bereiche des Marketing sind vielfältig und teilweise durchaus komplex. Wer umfangreiche Maßnahmen plant, sollte deshalb auf eine Zusammenarbeit mit Experten nicht verzichten. Steigt Dein Start-ups jedoch gerade erst ins Marketing ein, kannst Du auch durch Eigeninitiative einiges erreichen und die Bekanntheit Deines Start-ups erhöhen. Ob PR, Social Media, Blog oder Influencer-Marketing, für jede Aufgabe findet sich eine passende Lösung um Zielgruppen zu erreichen und am Ende Marketing-Erfolge zu feiern.

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Warum der Aufbau einer Unternehmenskultur für Start-ups essentiell ist

18.10.2024

Prototypen fertigstellen, Investoren finden, Sales-Funnels aufbauen – die Prioritäten bei der Gründung der meisten Start-ups sind ähnlich, und das aus gutem Grund. Doch sobald ein junges Unternehmen beginnt, seine ersten Mitarbeiter einzustellen, eröffnen sich neue Herausforderungen. Eine solche Herausforderung ist das Schaffen einer Unternehmenskultur. Eine gute Unternehmenskultur ist die Basis dafür, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, meint Kim Hampel – Operational Excellence Manager für die Biotest AG. Im Science4Life-Interview verrät er, wie Start-ups mit diesem Thema umgehen können und wo die Unterschiede zu etablierten Unternehmen liegen. Was bedeutet „Unternehmenskultur“? Was beinhaltet sie und wie wird sie definiert? Ich denke, es ist sinnvoll, sich zuerst mit dem Begriff „Kultur" vertraut zu machen, bevor man sich mit „Unternehmenskultur" auseinandersetzt. Der Begriff „Kultur" ist meines Erachtens nicht trivial und wird zudem unterschiedlich definiert. Die Definitionen zum Begriff haben jedoch gemeinsam, dass Meinungen, Ansichten oder Haltungen beschrieben werden, die zu einem Verhalten führen, das sich über längere Zeiträume bewährt hat. Ein Beispiel dafür ist der Respekt vor Hierarchien und älteren Personen in China, Indien oder Japan. In ähnlichen Regionen wird zudem zumeist nur indirekt kommuniziert, da nicht erwünscht ist, dass man seine Meinung direkt kundtut und widerspricht, während in z.B. Amerika direkte Kommunikation und die aktive Beteiligung an Diskussionen gewünscht ist. Kulturen entwickeln sich nicht ad hoc, sondern unterliegen Zyklen sowie politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Es wird auch beschrieben, dass Ansichten und Verhaltensweisen bei Generationsübergängen weitergegeben werden. Vielleicht erkennt der ein oder andere selbst, dass manche Haltungen und Verhaltensweisen zumeist angenommen und akzeptiert werden, da subjektiv gesehen initial ein „funktionierendes System" wahrgenommen wird. Ich möchte damit jedoch keinesfalls sagen, dass wir nicht in der Lage sind, Haltungen oder Verhaltensweisen zu hinterfragen. Allerdings dürfte es vielen bekannt vorkommen, dass in bestehenden Unternehmen gewisse Haltungen und Ansichten aufgrund etablierter Prozesse und Strukturen zumeist akzeptiert und übernommen werden. Um den Begriff "Kultur" noch etwas greifbarer und messbarer zu machen, wurden durch Hofstede unterschiedliche Kultureigenschaften geprägt. Bei den Kultureigenschaften handelt es sich um "Machtdistanz" [1.], die Ausprägung des "Individualismus" (Teamgedanke) [2.], ob der Umgang innerhalb des Kulturkreises "feminin" oder "maskulin" geprägt ist [3.], die Ausprägung der "Langfristorientierung" [4.], die "Unsicherheitsvermeidung" [5.] oder des "Genusses" bzw. "Verzichtes" [6.]. Die Kultureigenschaften sind durchaus auf die eigene Unternehmenskultur übertragbar und können dabei helfen, eigene Haltungen und Ansichten sowie die der Unternehmensorganisation zu reflektieren. Klassisches Unternehmen vs. Start-up: Welchen Stellenwert hat die Unternehmenskultur? Der Begriff Kultur hat für ein Unternehmen, sei es ein Start-up oder ein bestehendes Unternehmen, zunächst keinen wichtigen Stellenwert per se, vorausgesetzt die Prozesse und Strukturen im Unternehmen greifen reibungslos ineinander. Dies kann jedoch meiner Meinung nach nur für einen eingeschränkten Zeitraum zutreffen, in dem wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen, der Reifegrad des Kernprodukts und technologische Entwicklungen innerhalb des Wettbewerbs übereinstimmen. Eine solche „Symbiose" wird jedoch vermutlich in den wenigsten Fällen zutreffen. Politische Situationen verändern sich kontinuierlich und beeinflussen die Märkte. Es finden stets Veränderungen der Wettbewerbssituation aufgrund technologischer Entwicklungen statt. Aus diesem Grund ist es sowohl für bestehende Unternehmen als auch für Start-ups relevant, sich mit der Unternehmenskultur auseinanderzusetzen und zu reflektieren, welche Haltungen und Verhaltensweisen im Unternehmen gelebt werden sollen und welche der aktuellen Marktsituation angemessen sind, um die Wettbewerbsfähigkeit positiv zu beeinflussen. Gerade bei Neugründungen gibt es viele Herausforderungen: Finanzierungen, Entwicklung von Prototypen, erste Marktreife – wo bleibt da die Zeit für eine Unternehmenskultur? Wann ist der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken? Ich denke, die Unternehmenskultur wird bereits zum Zeitpunkt der Gründung durch die Rahmenbedingungen der Märkte beeinflusst. Es macht daher durchaus Sinn, sich mit der aktuellen Situation innerhalb und außerhalb des Unternehmens auseinanderzusetzen. Dabei sollte reflektiert werden, welche strategischen Ziele das Unternehmen verfolgt und welche Kultureigenschaften bei den Mitarbeitenden gewünscht sind, die dazu beitragen, die Unternehmensziele zu erreichen. An dieser Stelle gibt es kein „richtig oder falsch", denn jedes Unternehmen kann je nach Branche unterschiedlich strukturiert und aufgebaut sein. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass aufgrund des stetigen Wettbewerbs Agilität und kontinuierliche Prozessverbesserung für jedes Unternehmen, egal ob während oder nach der Gründung, eine elementare Rolle spielen. Diese Faktoren können durch die Unternehmenskultur maßgeblich beeinflusst werden. Es ist daher wichtig, die Rahmenbedingungen aktiv wahrzunehmen. Was ist für eine starke Unternehmenskultur nötig? Könntest du uns in ein paar konkreten Schritten erläutern, wie Gründer diese implementieren können? Zum Glück gibt es bei der Beurteilung von Kulturen kein „richtig" und kein „falsch". Es ist daher nur subjektiv zu beantworten, ob eine Unternehmenskultur stark ist. Relevant sind hierfür die Unternehmensziele und die notwendigen Kultureigenschaften. Diese sollten im Umkehrschluss mit den Verhaltensweisen und Haltungen der Mitarbeitenden übereinstimmen.  Die Frage, ob die gelebte Kultur für das Unternehmen eine „starke" Kultur darstellt, wird zudem selten gestellt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erkennen, ob und wie Differenzen ausgeprägt sind. Differenzen können sich beispielsweise beim Nichterreichen von spezifischen Zielen widerspiegeln, wobei dies in der Regel nicht allein auf die Kultur beschränkt ist. Differenzen zwischen der gewünschten und der tatsächlich gelebten Kultur können leichter erkannt werden, wenn der Soll-Zustand reflektiert wird: Wo möchte das Unternehmen in 2, 5 oder 10 Jahren stehen? Welches Verhalten und welche Haltungen der Mitarbeitenden werden hierfür benötigt? Die "Kulturdimensionen" nach Hofstede sind geeignete Ansatzpunkte, um eine erste Einschätzung durchzuführen. Dies kann bspw. im Rahmen einer Umfrage geschehen: Wie gehen wir im Unternehmen mit Hierarchien um? Duzen wir uns? Neigen wir dazu, Risiken einzugehen oder vermeiden wir diese? Eine Mitarbeiterbefragung kann helfen, den Ist-Zustand zu erfassen und die Angestellten gleichzeitig aktiv bei der Reflexion mit einzubinden. ​Hierdurch wird den Mitarbeitenden zudem das Gefühl vermittelt, dass ihre Meinung und ihr Verhalten für das Unternehmen wichtig und sie an der Ausrichtung der Unternehmenskultur beteiligt sind. Wurde der Ist-Zustand ermittelt und mit dem Soll-Zustand verglichen, müssen entsprechende Maßnahmen evaluiert werden, die dazu beitragen, die Unternehmenskultur positiv zu beeinflussen. Entscheidend sind hierbei die Geschäftsleitung und das obere Management, die ihre Haltungen und Verhaltensweisen über die Führungskräfte an die Mitarbeitenden weitertragen und beim Umsetzen der Maßnahmen eine Vorbildfunktion einnehmen. Eine moderne Unternehmenskultur ist ja oftmals eher mitarbeiterzentriert. Wie geht das mit einer produkt-/ideenorientierten Kultur in jungen Start-ups zusammen? Ich glaube, da gibt es keinen signifikanten Unterschied. In meinen Augen ist der Erfolg eines Start-ups oder eines bestehenden Unternehmens grundsätzlich von den Mitarbeitenden abhängig. Es besteht daher in beiden Fällen immer die Schwierigkeit, dass sich Arbeitsbedingungen, Priorisierungen, das Umfeld oder Ziele schnell verändern können. Problematisch ist in meinen Augen, dass wir Veränderungen nicht umgehend akzeptieren, da wir zumeist verstehen wollen, was zu einer Veränderung geführt hat und warum diese notwendig ist. Ein gutes Change-Management berücksichtigt daher bei der Kommunikation mit den Mitarbeitenden die Gründe und Auslöser von Veränderungen. Schließlich sollte sich das gesamte Unternehmen als Team wahrnehmen und die gleichen Ziele verfolgen. Jeder von uns ist Teil eines solchen Teams und möchte, dass das Erreichen von Zielen auch gefeiert und wertgeschätzt wird. Wie analysiert man als Gründer bestehende Prozesse in seinem Start-up richtig? Gerade hier kommen ja oftmals die Themen „Betriebsblindheit“ und ein starker Fokus auf die Entwicklung der Geschäftsidee dazu. Es ist generell wichtig, Prozessanforderungen zu formulieren und mit Hilfe von KPIs zu überwachen und zu steuern. An dieser Stelle ist entscheidend, dass die KPIs die „wahren Bedürfnisse" der Prozessanforderungen erfüllen. Da spielt es vermutlich keine Rolle, ob es sich um ein Start-up oder um ein bestehendes Unternehmen handelt. Sofern relevante Geschäftsprozesse jedoch aufgrund der Unternehmensentwicklung (noch) nicht durch KPIs gesteuert werden, unterliegen Prozessprobleme vermutlich zumeist Gefühlen wie Unzufriedenheit oder Demotivation. Das Ergebnis kann sein, dass die Routine ständig durch Priorisierungen und „Firefighting“ geprägt ist. Hierbei ist es wichtig, das Gefühl erst einmal bewusst wahrzunehmen und anhand von Daten messbar zu machen. Fragen wie „Welcher Prozess läuft schlecht?" und „Was sind meine Anforderungen an den Prozess, damit ich zufrieden bin?" werden z. B. im Rahmen von Lean Sigma strukturiert erörtert. Hierbei handelt es sich um anerkannte Managementpraktiken, um Ziele klar zu formulieren, Probleme messbar zu machen, datenbasiert zu analysieren, zu verbessern und relevante KPIs zu entwickeln. Eine Belegschaft sollte daher auch mit Begriffen des Lean Managements wie z.B. "TIMWOOD" vertraut sein und für Prozessverbesserung sensibilisiert werden. Wie bereits erwähnt, wird die Voraussetzung hierfür durch die Geschäftsleitung und das obere Management geschaffen. Die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist aus meiner Sicht auch eine sehr wertschätzende Maßnahme, um Verbesserungen im Unternehmen anzustoßen und zu fördern. Betriebsblindheit tritt meiner Einschätzung nach zumeist in Organisationen auf, in denen mangelhaft kommuniziert, keine kontinuierliche Verbesserung praktiziert und die Fehlerkultur negativ beeinflusst wird. Um Oakland und Tanner zu zitieren: „Most people start work for an organisation with positive attitudes and behaviours and it is frequently the systems and environment that cause problems and deterioration“ (Successful Change Management, 2007). Wir sollten daher niemals vergessen, dass wir alle Menschen sind und Träume und Ziele verfolgen. Dies treibt uns an! Es liegt daher in unserer Natur, dass wir uns in Gruppen organisieren, um mithilfe kontinuierlicher Verbesserung unsere Ziele zu erreichen. Schließlich können wir dann gemeinsam Erfolge feiern. 

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Die Ideenphase von Science4Life

02.09.2024

Science4Life richtet jährlich den bundesweit größten und wichtigsten Businessplan-Wettbewerb für die Branchen Life Sciences, Chemie und Energie aus. Die Gründerinitiative verfolgt dabei eine konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Gründungsinteressierten und Start-ups und berücksichtigt die spezifischen Herausforderungen in den verschiedenen Branchen. Der Science4Life Venture Cup richtet sich dabei an Gründende aus den Bereichen Life Sciences und Chemie, während der Science4Life Energy Cup ein maßgeschneidertes Programm für Energie-Teams bietet. Der Businessplan-Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Die neue Wettbewerbsrunde startet am 1. September 2024 und endet am 30. Juni 2025 mit der Prämierung der Gesamtsieger des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup. Der Einsendeschluss für Wettbewerbsbeiträge in der Ideenphase ist der 14. Oktober 2024. Heute erklären wir im Detail, wie die erste Phase des Wettbewerbs – die Ideenphase – abläuft. Der Grundstein: Die Ideenskizze Die Ideenphase ist die erste der drei Wettbewerbsphasen des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup. Ziel dieser ersten Phase ist es, die eigene Geschäftsidee auf ihre Umsetzbarkeit am Markt zu prüfen. Die Darstellung der Innovation sollte kurz und knapp auf maximal drei Seiten erfolgen. Zum Inhalt gehören Informationen über die Idee, den Innovationsgrad, die Entwicklungsschritte, das Team, das Netzwerk, den Markt, die Konkurrenz und den Schutz der Idee . Zur Orientierung kann die Mustervorlage für die Einreichung genutzt werden. Sie kann in englischer oder deutscher Sprache ausgefüllt werden. Um die fertige Ideenskizze einzureichen, müssen sich Gründerteams unter www.science4life.de registrieren. Eine frühzeitige Registrierung ist für alle Teilnehmer empfehlenswert, denn erst nach erfolgter Registrierung steht der Zugang zum Experten-Netzwerk und den vielfältigen Fortbildungs- und Informationsangeboten von Science4Life offen. Die fertige Ideenskizze muss im PDF-Format auf dem Science4Life Portal bis zum Einsendeschluss am 14. Oktober 2024 hochgeladen werden. Das Kernstück: Die Bewertung durch Experten Kern der Ideenphase ist die Bewertung der Ideenskizze durch ausgewiesene Branchenexperten. Die Bewertung und das dazugehörende Feedback der Experten ermöglicht es den Gründerteams, Marktchancen früh zu erkennen und das eigene Geschäftsmodell rechtzeitig anzupassen. Die Bewertung erfolgt ausschließlich durch Experten aus unserem weitverzweigten Netzwerk, das aus rund 200 Institutionen und Unternehmen besteht. Zu ihnen zählen Organisationen des öffentlichen Rechts, international agierende Konzerne, kleine und mittlere Unternehmen, Banken, Venture Capital Gesellschaften, Beratungs- und andere Dienstleistungsunternehmen, Anwälte, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sowie Universitäten, Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen. Die Bewertung der Ideenskizzen erfolgt nach einem standardisierten Verfahren durch ein Punktesystem. Alle Bewertungen enthalten ein individuelles Feedback, aus wissenschaftlicher und kaufmännischer Sicht, für die einzelnen Bestandteile der Skizze. Entsprechend der erreichten Punktzahl werden die Gewinner der Ideenphase ermittelt. Die zehn besten Teams des Venture Cup und die fünf besten Teams des Energy Cup gewinnen die Teilnahme am digitalen Science4Life-Academy Day der Ideenphase. Zusätzlich werden die fünf besten Teams des Science4Life Venture Cup und die besten drei Teams des Science4Life Energy Cup mit einem Preisgeld von jeweils 500 € ausgezeichnet. Der Mehrwert: Die Science4Life Academy und das riesige Experten-Netzwerk Die Teilnehmer der Ideenphase erhalten Zugang zu einem etablierten Netzwerk aus Rechtsanwälten, Marketing-Profis, Business-Angels, Experten und anderen Start-ups. Gerade am Anfang eines Gründungsvorhabens ist ein solches Netzwerk von großem Wert. Darüber hinaus steht allen registrierten Teilnehmern im Rahmen der Science4Life-Academy ein umfassendes Informations- und Weiterbildungsangebot offen. Auf die Teilnehmer am digitalen Science4Life-Academy Day warten Seminare, Coachings und offene Diskussionsmöglichkeiten mit verschiedenen Branchenexperten. Im Austausch und gemeinsamen Dialog mit den anwesenden Experten wird die Idee aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und offene Fragen geklärt. Die Teilnehmer: Ideenträger mit Mut zur Selbstständigkeit Am Science4Life Venture Cup können alle Personen teilnehmen, die ein Unternehmen in den Bereichen Life Sciences oder Chemie gründen wollen. Für Gründerteams aus dem Bereich Energie steht die Teilnahme am Science4Life Energy Cup offen. Egal ob Student, Doktorand, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Angestellter – alle mit einer guten Idee sind zur Teilnahme eingeladen. Auch wer sein Unternehmen innerhalb der letzten 24 Monate vor Start der Ideenphase gegründet hat, kann mitmachen. Dabei sind sowohl Teams als auch Einzelpersonen willkommen. Die Teilnahme am Wettbewerb und allen damit verbundenen Veranstaltungen ist kostenfrei. Gründerteams können sich ab 1. September 2024 für die Teilnahme an der Ideenphase registrieren und beim Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup einsteigen. Es ist aber auch möglich, erst in der darauffolgenden Konzept- oder Businessplanphase teilzunehmen, da die Bewertung in einer Phase unabhängig von den Einreichungen in den anderen Phasen erfolgt. Wir freuen uns auf den Start der neuen Wettbewerbsrunde und erwarten voller Spannung die Einsendung vieler innovativer Geschäftsideen. Weitere Informationen zum Wettbewerb, der Einreichung, Teilnahme und allen rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es hier.

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Wirtschaftsförderer des Landes Hessen

30.08.2024

Die LEA LandesEnergieAgentur Hessen übernimmt im Aufrag der Hessischen Landesregierung zentrale Aufgaben bei der Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes. Die Angebote richten sich an hessische Bürger, gesellschafliche Organisationen, Kommunen und Unternehmen. Die LEA Hessen bietet Informationen, Erstberatungen und begleitende Unterstützung bei der Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz, zur Energieeffizienz, zur Energieeinsparung oder zum Ausbau erneuerbarer Energien im eigenen Umfeld. Die LEA unterstützt Energie-Start-ups auf dem Weg zum Businessplan mit einem einzigartigen Netzwerk aus Expertinnen und Experten sowie einem individuellen Coachingprogramm für Gründerinnen und Gründer, die am Science4Life Energy Cup teilnehmen. lea-hessen.de  Die HA Hessen Agentur GmbH ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes. Sie setzt Projekte, Kampagnen und Förderaktivitäten um, vermarktet Hessen als Tourismus- und Kongressdestination und fördert auch die Kultur- und Kreativbranche. Zudem fungiert die HA als Beraterin und Think Tank und koordiniert Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekte. hessen-agentur.de Die HA Hessen Agentur GmbH ist Projekträgerin und Ansprechpartnerin für mehrere Förderprogramme des Landes. Ob Medizin, Biotech oder Energie, das Team der Innovationsförderung Hessen hat über 1.700 Vorhaben aus Wirtschaft und Wissenschaft betreut. Willkommen sind Unternehmen und Start-ups, Hochschulen und Kommunen von der ersten Projektidee bis zur erfolgreichen Umsetzung. innovationsfoerderung-hessen.de Als Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Landes Hessen sorgt die Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) dafür, dass das Land in den zukunfts- orientierten Wirtschafts- und Forschungsbereichen weltweit bestens positioniert und vernetzt ist. Das Technologieland Hessen unterstützt Unternehmen dabei, zukunfts- weisende Innovationen zu entwickeln. Umgesetzt wird das Technologieland Hessen von der HTAI im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums. htai.de technologieland-hessen.de Junge Start-ups brauchen meist nicht nur Kapital und Personal, sondern be- sonders zu Beginn auch Orientierung, Beratung und Zugang zu Förderungen. Der StartHub begleitet innovative und technologieorientierte Gründungen von der Entstehung bis zum Exit und vermittelt dabei in allen Bereichen Unter- stützung. Als erste Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer hilft der Start- Hub unter anderem bei der Vermittlung von Ansprechpartnern, führt eine Eingangsberatung durch und unterstützt die Bewerbung auf Förderprogramme. starthub-hessen.de [caption id="attachment_15718" align="alignright" width="250"] Laurent Guyard, Business-Coach für die LEA Hessen[/caption] „Jedes Jahr steigen die Anforderungen an hessische Energie-Start-ups. Daher freut mich, dass die LEA Hessen meine Expertise als Business-Coach zur Lösung dieser Herausforderungen unserer potenzialreichen Teams nutzt.“  Erfolgreiche Teams im Energy Cup Die LEA Hessen hat bereits einige erfolgreiche Gründerteams auf dem Weg zum Businessplan unterstützt mit einem individuellen Coaching-Programm, dem Hessen-Coaching, sowie einem hilfreichen Expertennetzwerk. Unter den Finalisten des Wettbewerbsjahres waren die beiden hessischen Start-ups ILLUTHERM und Hyposto Energy – Teilnehmende des Hessen-Coachings. Das Hessen-Coaching  Unsere Coaches helfen Gründerteams dabei, ihre Geschäftsidee zu formulieren, kalkulieren und letztendlich umzusetzen. In mehreren individuellen Terminen werden Fragen zu Marketing, Chancen-Risiken-Analysen, Patenten und Finanzierung besprochen. Das Hessen- Coaching baut auf dem Science4Life Energy Cup auf und gibt Hilfestellung bei der Entwicklung der einzureichenden Konzepte. Gecoacht wird in drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase, wobei der Einstieg in jeder Phase möglich ist. Teilnahmevoraussetzungen sind eine spannende Idee zur Energiewende, ein Geschäftssitz in Hessen sowie die Teilnahme am Science4Life Energy Cup. Kontakt Daniela Bickel Projektmanagerin Unternehmen & Start-ups LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH E-Mail: daniela.bickel@lea-hessen.de  

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