6-stellige Finanzierungsrunde für Tech-Startup phelas
27.08.2021
Deutschlands Strom kommt zunehmend aus Erneuerbaren Energien. Die Speicherung von Wind- und Sonnenenergie bleibt dabei eine der größten Herausforderungen. Mit ihrem neuartigen elektrischen Großspeichersystem „Aurora“ will das Startup phelas aus München genau dieses Problem lösen und der Energiewende zum Durchbruch verhelfen. Das sechsköpfige Gründerteam konnte sich dafür jetzt eine Pre-Seed-Finanzierung von 600.000 Euro sowie Fördergelder sichern. Zu den Investoren gehören erfahrene Business Angels aus dem BayStartUP Investorennetzwerk, die selbst als Gründer und Unternehmer erfolgreich sind. Auch über das Venture Forum Neckar kamen Kontakte zu Kapitalgebern zustande. Grundlage der Lösung ist eine eigens entwickelte Technologie zur Luftverflüssigung. Sie ermöglicht die künftige Nutzung von Solar- und Windstrom auch dann, wenn die Sonne nicht scheint, der Wind nicht weht und zudem keine Atom- oder fossilen Kraftwerke zur Verfügung stehen. BayStartUP gehört zu den wichtigsten Anlaufstellen für Startups aus Bayern auf Kapitalsuche und betreut eines der größten Investorennetzwerke Europas.
Damit Erneuerbare Energien einen hohen Anteil an der Stromversorgung erreichen, müssen wirtschaftliche Energiespeicher verfügbar sein. Das ist derzeit nicht in ausreichendem Maß der Fall: Allein 2019 wurden 6.482 Gigawattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt. Das heißt, die eigentlich zur Verfügung stehende Energie konnte aufgrund fehlender Speicher nicht genutzt werden. Dazu kamen Kosten für Entschädigungen der Netzbetreiber an die Betreiber Erneuerbarer Energien für entgangenen Einnahmen von zu 709 Mio. Euro sowie Kosten für fossile Kraftwerke, die auf Reserve gehalten werden (Quelle: Jahresbericht der Bundesnetzagentur 2019).
Justin Scholz, Co-Founder von phelas, sagt: „Die Energiewende ist in vollem Gang. Unser Ziel ist es, sie weltweit zum Selbstläufer zu machen. Das wird nur gelingen, wenn Erneuerbare Energien sowohl zur ökonomischsten als auch zur zuverlässigsten Versorgungsmöglichkeit werden. Dafür wird es immer wichtiger, große Mengen von Energie günstig und nachhaltig speichern zu können. Unsere Energiespeichertechnologie kann dafür einen wichtigen Beitrag leisten.“
Leon Haupt, Co-Founder von phelas, sagt: „Die Stromentstehungskosten von Erneuerbaren Energien fallen aktuell unter 1 EURct/kWh. Somit liegt in Zukunft die Herausforderung mehr in der kostengünstigen Bereitstellung von Energie als in deren effizienten Speicherung. Das Design unserer Lösung ermöglicht besonders kostengünstige Energiespeicherprojekte unter 200 EUR/kWh, bezogen auf die Gesamtprojektkosten inkl. Installation vor Ort mit einer Entladedauer von über 4h. Es ist damit bereits in der frühen Produktionsphase konkurrenzfähig mit den heute verfügbaren Technologien der Lithium-Ionen- und Vanadium Redox-Flow Batterien.“
Thomas Bodmer, Investor aus dem BayStartUP Investorennetzwerk, sagt: „Die internationalen Wachstumsaussichten für das Energiespeichersystem von phelas sind phänomenal. Bloomberg NEF prognostiziert im Zuge der Dekarbonisierung des Energiesektors einen 537-Milliarden-Euro-Markt für stationäre Energiespeicher bis 2040.“
Mit dem eingesammelten Kapital will das Gründerteam nun die Technologie weiterentwickeln, den Bau des Proof-of-Concept vorantreiben und erste Kunden als Partner gewinnen.
Quelle: https://www.chemie.de/news/1172440/energiewende-dank-fluessiger-luft.html?xing_share=news
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