3. August 2024
Biospring schließt Partnerschaft
Die beiden Biotech-Unternehmen aus Frankfurt und Berlin haben eine Kooperation vereinbart. Sie wollen gemeinsam Bauteile für Gen-Scheren entwickeln.
Das Frankfurter Biotech-Unternehmen Biospring hat mit der Pantherna GmbH aus Hennigsdorf bei Berlin eine Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung vereinbart. Der Fokus der Kooperation liege auf der Weiterentwicklung und Lizenzierung von Bauteilen für Genscheren, teilten die beiden Unternehmen am Donnerstag mit.
Die 2012 entdeckte Genschere CRISPR/Cas ermöglicht gezielte Eingriffe ins menschliche Erbgut: Sie kann DNA-Stränge durchtrennen, sodass defekte Gene ausgeschaltet oder neue Abschnitte eingefügt werden können. Biospring produziert heute schon Moleküle, die für die Identifikation der Schnittstelle zuständig sind. Es handelt sich um mRNA, Moleküle also, die in Zellen auch in natürlicher Form vorkommen – für die Genschere aber von Biospring künstlich hergestellt werden.
Große Chancen in der mRNA-Technologie
Pantherna wiederum ist laut der Pressemitteilung auf die Entwicklung von neuartigen Lipid-Nanopartikeln spezialisiert, mit denen mRNA-Moleküle für medizinische Anwendungen gezielt in bestimmte Zellen oder Organe eingeschleust werden können.
Lipide sind fettige Substanzen, die sich im Körper nur allmählich auflösen. Eine Schutzhülle aus Lipiden verhindert, dass ein fremdes mRNA-Molekül vom Körper abgebaut wird, noch ehe es seinen Zweck erfüllen kann. Auch die im Corona-Impfstoff von Biontech enthaltenen mRNA-Moleküle wurden in eine solche Schutzhülle verpackt, die Lipide dafür kamen unter anderem von Evonik in Hanau und vom Darmstädter Pharma-Konzern Merck.
Biospring und Pantherna sehen in der Genchirurgie besonders große Chancen für die mRNA-Technologie. 2023 wurde eine erste Therapie unter Einsatz der Genschere CRISPR/Cas zugelassen, für die Behandlung der Erbkrankheit Sichelzellanämie. Eines Tages könnten auch Krebs oder Bluthochdruck mit der Genschere bekämpft werden, heißt es in der Pressemitteilung. Über die finanziellen Folgen der Kooperation sei Stillschweigen vereinbart worden.
Quelle: FAZ