22.04.2020

Deutschland braucht mehr Chemie Start-ups – Die wichtigsten Tipps für Chemie-Gründer

Chemie Start-ups sind unerlässliche Inkubatoren für Innovation und Digitalisierung innerhalb der Branche. Ihre Produkte und Dienstleistungen ermöglichen unseren Alltag, denn 97 Prozent der Produkte, die wir täglich nutzen, enthalten mindestens einen chemischen Zwischenschritt.[1] Blickt man aber auf die Zahl der Neugründungen in der Chemiebranche, ergibt sich ein optimierungsbedürftiges Bild. Während in den 80er und 90er Jahren die Unternehmensgründungen stark anstiegen – vor allem im Bereich Genetic Engineering – ist die Zahl heute zurückgegangen.[2] 2019 gab es beispielsweise nur 11 Chemie-Neugründungen in Deutschland.[3] Grund könnten branchenspezifische Herausforderungen sein. Wie Chemie Start-ups diese Hürden überwinden können und wo sie Hilfe bekommen, erfahren Gründer aus der Branche in diesem Beitrag.

Chemie Start-ups und Großkonzerne – wie können beide Seiten voneinander profitieren
Im Gegensatz zu Start-ups aus anderen Fachbereichen brauchen Chemie Start-ups schon zu Beginn mehr als ein Notebook. Zugang zu Equipment und Laboren ist wichtig, damit Start-ups aus der Branche ihre Arbeit aufnehmen können. Hier kann vor allem eine Zusammenarbeit mit großen Unternehmen helfen. Diese stellen Infrastruktur bereit und können auch mit Fachwissen weiterhelfen. Darüber hinaus bietet eine solche Kooperation Start-ups die Chance, neue Kundengruppen zu erreichen. Die Zusammenarbeit ist dabei eine Win-Win-Situation, denn auch Konzerne profitieren davon: Gründerteams sind dynamisch, erkennen schnell Kundenprobleme und unterstützen mit innovativen Ansätzen bei deren Lösung. Leider funktioniert die Kooperation aber nicht immer so, wie es sich beide Parteien wünschen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum Beispiel kann die Zusammenarbeit bereits an ihrer Komplexität scheitern und zwar dann, wenn beispielsweise unterschiedlichste Kulturen, Prozesse oder Führungsstile aufeinandertreffen. Damit die Kooperation trotz allen Hindernissen funktioniert, ist strategisches Vorgehen bei der Auswahl des richtigen Partners wichtig: Eine Liste mit wichtigen Kriterien, die der Partner mitbringen sollte und eine Aufstellung der Punkte, die man selbst leisten kann, räumen falsche Erwartungen bereits von Vornherein aus. Eine klare Absprache ist gerade in der Chemie-Branche besonders wichtig, denn hier kommen deutlich höhere Eintrittsbarrieren auf Start-ups zu, als in weniger regulierten Branchen. Entsprechend werden auch ein hohes Maß an Finanzmitteln oder Ressourceneinsätzen nötig, um Meilensteine zu erreichen. Für Großunternehmen heißt das: Ein langer Atem ist wichtig, damit sich die Kooperation letztendlich auszahlt. Dennoch sind Kooperationen vor allem für innovationsorientierte Unternehmen wichtig, um global wettbewerbsfähig zu bleiben – genau hier liegt die Chance von Gründerteams. Damit potenzielle Kooperationspartner überhaupt auf Gründerteams aufmerksam werden, lohnt sich die Teilnahme an Messen, Pitch-Events, Accelerator-Programmen oder Businessplan-Wettbewerben wie dem Science4Life Venture Cup.
Patente: Das müssen Chemie Start-ups bei der Gründung wissen 
Gerade im komplizierten Bereich des Patentrechts stoßen Chemie-Start-ups oft an ihre Grenzen. Nur 25 Prozent der Chemie-Start-ups in Deutschland haben ein Patent angemeldet. Dabei sind Patente eines der wichtigsten Schutzschilder für die eigene Geschäftsidee. Deshalb sollten sich Gründerteams mit den Optionen und Regularien zum Schutz ihres geistigen Eigentums auseinandersetzen.  Dabei ist es sinnvoll, so früh wie möglich folgende Fragen für sich zu beantworten: Getreu dem Motto: Wer zuerst kommt, malt zuerst, empfiehlt Science4Life-Experte Patentanwalt Dr. Georg J. Hoppe, so früh wie möglich ein Patent anzumelden. Dazu muss die Idee so beschrieben sein, dass sie für einen Fachmann ausführbar ist. Der Schutzumfang muss außerdem durch mehrere praktische Beispiele für die Erfindung gerechtfertigt werden. Oft ist es aber auch sinnvoll, erst nach einer frühen ersten Anmeldung ein zweites Patent einzureichen, rät der Experte: „Wenn beispielsweise für einen in der ersten Patentanmeldung beschriebenen chemischen Stoff ein weiteres Syntheseverfahren gefunden wird, kann man dieses Syntheseverfahren in die zweite Patentanmeldung neu aufnehmen.“ Gründer sollten sich außerdem bewusst sein, dass alleine von der Anmeldung bis zur Erteilung des Patents mehrere Jahre vergehen können. In dieser Zeit besteht noch kein Anspruch auf Schadenersatz oder Unterlassung einer patentverletzenden Handlung – lediglich eine angemessene Entschädigung kann verlangt werden. Für Start-ups bedeutet das: Das Anmeldeverfahren sollte schnell vorangetrieben werden. Regelmäßige Patentrecherchen runden ein taktisch kluges Vorgehen ab: Sie informieren über Wettbewerber und relevante Märkte. Solche Recherchen können beispielsweise online über die Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamts durchgeführt werden.
So kommen Chemie Start-ups an Kapital für die Gründung
Auch die Finanzierung ist für Start-ups aus der Chemie-Branche ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Gerade bei der Ausstattung mit Wagniskapital ist bei deutschen Chemie Start-ups noch deutlich Luft nach oben: Nur 24 Prozent weisen Beteiligungen durch Wagnis-Kapitalgeber auf. Woran das liegen kann? Wagniskapitalgeber haben besonderes Interesse an Start-ups, die Patente angemeldet haben. Immerhin haben sich die Hälfte der unterstützen Start-ups ihre Idee schützen lassen. Abgesehen vom klassischen Investor gibt es noch weitere Möglichkeiten, um als Start-up an Kapital zu kommen. Vor allem in der frühen Phase beteiligen sich beispielsweise Business Angels mit Investments zwischen 25.000 und 250.000 Euro – im Gegenzug erhalten sie Anteile am Unternehmen. Gründer sollten sich vorab aber intensiv über den Business Angel informieren: Investiert er oder sie regelmäßig in Start-ups? Was berichten andere Gründerteams über die Zusammenarbeit und in welcher Branche ist der Business Angel gut vernetzt? Wer sich vorstellen kann, mit einem Unternehmen zu kooperieren, für den können Accelerator-Programme der richtige Weg zur Finanzierung sein. Hinter der Förderung steht nämlich in den meisten Fällen ein Unternehmen, das neben Kapital auch Office Spaces, Mentoring oder die Möglichkeit zu einem Pilotprojekt anbietet. Gerade hier ist es für Start-ups wichtig, sich im Vorfeld genau über die Bedingungen des Accelerators zu informieren und zu definieren, welche Rechte eventuell abgetreten werden müssen. Auch Crowdinvesting, Crowdfunding und (Micro-)Venture-Capital-Fonds können gute Möglichkeiten für die Kapitalbeschaffung sein. Was dabei zu beachten ist und wo Vor- und Nachteile liegen, ist in diesem Blog Beitrag zusammengefasst.
Science4Life unterstützt Chemie Start-ups bei der Gründung
In Anbetracht der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Relevanz von Chemie Start-ups, müssen Deutschlands rückläufige Gründungszahlen aktiv angegangen werden. Denn vor allem im Rahmen der Digitalisierung agieren Chemie Start-ups oft als Schnittstelle zwischen traditioneller Chemie und digitaler Anwendung. Auch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 34 Prozent der Chemie Start-ups sind im Bereich Forschung und Entwicklung, 13 Prozent in der IT tätig.[4] Außerdem zählen 4 von 5 Chemie Start-ups große Chemie-Unternehmen zu ihren wichtigsten Kunden.[5] Das Potenzial zu mehr Gründungen wäre in Deutschland jedenfalls gegeben. Pro Jahr studieren mehr als 10.000 junge Menschen Chemie. Für eine Unternehmensgründung bringen die Studierenden optimale Voraussetzungen mit: analytisches Denken, Teamfähigkeit, eigenständiges Experimentieren und eine hohe Frustrationstoleranz.[6] Mehr junge Chemiker und Chemikerinnen von einer Gründung zu überzeugen, ist auch das Ziel der Gründerinitiative Science4Life. Von der Idee bis zum fertigen Businessplan finden Gründungsinteressierte Unterstützung in Form von Online-Seminaren, Workshops, individuellem Coaching und Zugang zu einem Netzwerk aus mehr als 300 Experten, Branchenkennern und Investoren. Chemie-Gründer können noch bis zum 8. Mai 2020 bei der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup teilnehmen und auf Preisgelder in Höhe von insgesamt 67.500 Euro hoffen.

[1] Chemanager, https://www.chemanager-online.com/themen/strategie/deutschland-braucht-mehr-chemiestart-ups
[2] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, https://www.exist.de/DE/Campus/Gruendergeist/Im-Fokus/Branchen/Naturwissenschaft/inhalt.html
[3] Chemanager, https://www.chemanager-online.com/themen/strategie/deutschland-braucht-mehr-chemiestart-ups
[4] Forum Chemie, https://forum-startup-chemie.de/pp/_/ZEW-CWS-Innovationsindikatoren-Chemie-2019-Auszug-Chemie-Startups.pdf
[5] Chemanager, https://www.chemanager-online.com/themen/strategie/deutschland-braucht-mehr-chemiestart-ups
[6] Chemanager, https://www.chemanager-online.com/themen/strategie/deutschland-braucht-mehr-chemiestart-ups

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Rückenwind für den letzten Schritt in die Klinik: ForTra fördert GMP-konforme Herstellung neuer Arzneimittelkandidaten und regulatorische Beratung

09.09.2025

Vom Labor zur ersten Anwendung am Patienten: Dieser kritische Übergang erfordert nicht nur wissenschaftliche Exzellenz, sondern auch die Bewältigung komplexer regulatorischer, technischer und finanzieller Anforderungen. Die gemeinnützige ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (ForTra) fokussiert ihre Förderung gezielt auf diese translationale Endphase: Projekte, bei denen ein neuartiger Arzneimittelkandidat, eine innovative Therapieform oder ein medizintechnisches Produkt die Schwelle zur klinischen Prüfung erreichen. Das Ziel besteht darin, den Eintritt in frühe klinische Studien (First-in-Human) zu beschleunigen und somit den Transfer patientenrelevanter Innovationen in die medizinische Versorgung substanziell zu fördern. „Unser Ziel ist es, Projekte so weit zu entwickeln, dass sie Anschlussfinanzierungen durch öffentliche Mittel oder Investoren erhalten können“, betont Prof. Dr. Martin Zörnig, Geschäftsführer der ForTra. „So schaffen wir die Brücke, damit innovative Forschung schneller den Weg zu Patientinnen und Patienten findet – unabhängig vom Krankheitsbild oder der Marktgröße.“ Ein Beispiel für diese Brückenfunktion ist die aktuelle GMP-Ausschreibung der ForTra zur Förderung der Herstellung neuer Arzneimittelkandidaten unter Good-Manufacturing-Practice-Bedingungen. Von den 37 eingereichten Projektskizzen der Ausschreibungsrunde 2025 werden ab sofort sechs Projekte mit insgesamt 4,7 Millionen Euro gefördert. Eines dieser Projekte widmet sich einer drängenden Herausforderung in der Infektionsmedizin. Forschende des Universitätsklinikums Köln um Prof. Dr. Dr. Jan Rybniker und Dr. Alexander Simonis haben vielversprechende, vollständig humane Antikörper identifiziert. Diese neutralisieren gezielt einen zentralen Virulenzfaktor des multiresistenten Bakteriums Pseudomonas aeruginosa. Das Bakterium verursacht insbesondere bei immungeschwächten und beatmeten Patientinnen und Patienten schwere Infektionen. Die Antikörper richten sich gegen das Typ-III-Sekretionssystem des Erregers und zeigen in präklinischen Modellen eine deutlich höhere Wirksamkeit als bisher verfügbare antikörperbasierte Ansätze. Das Ziel des Projekts besteht darin, diese Antikörper zu einer neuartigen, zielgerichteten Therapie zur Behandlung und Prophylaxe antibiotikaresistenter Infektionen weiterzuentwickeln. Doch auch vor der ersten klinischen Studie gibt es eine entscheidende Hürde: die komplexen regulatorischen Anforderungen. Genau hier setzt eine neue Ausschreibung der ForTra an, die im Sommer 2025 erstmals veröffentlicht wurde. Sie finanziert Beratungsleistungen spezialisierter Consulting-Unternehmen zur Vorbereitung und Durchführung von Orientierungsgesprächen und „Scientific Advice Meetings“ mit den zuständigen regulatorischen Behörden. In diesen Gesprächen wird über die präklinischen Voraussetzungen für eine mögliche Genehmigung der geplanten klinischen Studie diskutiert und die weitere Projektentwicklung daran angepasst. Für jedes von einem unabhängigen Expertengremium ausgewählte Projekt stellt die ForTra bis zu 100.000 Euro bereit. Das Ziel besteht darin, Projektleiterinnen und Projektleiter optimal auf Gespräche mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) oder dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vorzubereiten – und sie bei diesen Terminen zu begleiten. Antragsberechtigt sind forschende Medizinerinnen, Mediziner sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler an gemeinnützigen Forschungseinrichtungen, deren Projekte bereits erste präklinische Daten aufweisen und den Start einer klinischen Studie zum Ziel haben. Die aktuelle Ausschreibung ist bis zum 1. Oktober geöffnet. Die Auswahl der zu fördernden Projekte soll voraussichtlich bis Ende des Jahres erfolgen. Damit setzt die ForTra ein klares Signal: Forschende, die kurz vor dem Sprung in die Klinik stehen, sollen nicht an regulatorischen Hürden scheitern. Kontakt: Prof. Dr. Martin Zörnig Geschäftsführer der ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung E-Mail: m.zoernig@fortra-forschungstransfer.de Telefon: +49 61728975-12

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Die Ideenphase von Science4Life

04.09.2025

Science4Life richtet jährlich den bundesweit größten und wichtigsten Startup-Wettbewerb für die Branchen Life Sciences, Chemie und Energie aus. Die Gründerinitiative verfolgt dabei eine konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Gründungsinteressierten und Start-ups und berücksichtigt die spezifischen Herausforderungen in den verschiedenen Branchen. Der Science4Life Venture Cup richtet sich dabei an Gründende aus den Bereichen Life Sciences und Chemie, während mit dem Science4Life Energy Award ein branchenspezifischer Preis für das beste Gründungsvorhaben aus dem Bereich Energie verliehen wird. Der Startup-Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Die neue Wettbewerbsrunde startet am 1. September 2025 und endet am 30. Juni 2026 mit der Prämierung der Gesamtsieger des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Award. Der Einsendeschluss für Wettbewerbsbeiträge in der Ideenphase ist der 6. Oktober 2025. Heute erklären wir im Detail, wie die erste Phase des Wettbewerbs – die Ideenphase – abläuft. Der Grundstein: Die Ideenskizze Die Ideenphase ist die erste der drei Wettbewerbsphasen des Science4Life Startup-Wettbewerbs . Ziel dieser ersten Phase ist es, die eigene Geschäftsidee auf ihre Umsetzbarkeit am Markt zu prüfen. Die Darstellung der Innovation sollte kurz und knapp, auf maximal drei Seiten, erfolgen. Zum Inhalt gehören Informationen über die Idee, den Innovationsgrad, die Entwicklungsschritte, das Team, das Netzwerk, den Markt, die Konkurrenz und den Schutz der Idee. Zur Orientierung kann die Mustervorlage für die Einreichung genutzt werden. Sie kann in englischer oder deutscher Sprache ausgefüllt werden. Um die fertige Ideenskizze einzureichen, müssen sich Gründerteams unter www.science4life.de registrieren. Eine frühzeitige Registrierung ist für alle Teilnehmer empfehlenswert, denn erst nach erfolgter Registrierung steht der Zugang zum Experten-Netzwerk und den vielfältigen Fortbildungs- und Informationsangeboten von Science4Life offen. Die fertige Ideenskizze muss im PDF-Format auf dem Science4Life Portal bis zum Einsendeschluss am 6. Oktober 2025 hochgeladen werden. Das Kernstück: Die Bewertung durch Experten Kern der Ideenphase ist die Bewertung der Ideenskizze durch ausgewiesene Branchenexperten. Die Bewertung und das dazugehörende Feedback der Experten ermöglicht es den Gründerteams, Marktchancen früh zu erkennen und das eigene Geschäftsmodell rechtzeitig anzupassen. Die Bewertung erfolgt ausschließlich durch Experten aus unserem weitverzweigten Netzwerk, das aus rund 200 Institutionen und Unternehmen besteht. Zu ihnen zählen Organisationen des öffentlichen Rechts, international agierende Konzerne, kleine und mittlere Unternehmen, Banken, Venture-Capital-Gesellschaften, Beratungs- und andere Dienstleistungsunternehmen, Anwälte, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sowie Universitäten, Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen. Die Bewertung der Ideenskizzen erfolgt nach einem standardisierten Verfahren durch ein Punktesystem. Alle Bewertungen enthalten ein individuelles Feedback, aus wissenschaftlicher und kaufmännischer Sicht, für die einzelnen Bestandteile der Skizze. Entsprechend der erreichten Punktzahl werden die Gewinner der Ideenphase ermittelt. Die zehn besten Ideen des Venture Cup werden zum digitalen Science4Life Academy-Day eingeladen. Anschließend werden die besten fünf Teams des Venture Cup mit jeweils 500 € bei der Science4Life Ideenprämierung ausgezeichnet. Die beste Idee aus dem Themenfeld Energie wird bei der Ideenprämierung mit dem Science4Life Energy Award prämiert. Zusätzlich zum Energy Award erhält das Gewinnerteam ein professionelles Business-Coaching. Der Mehrwert: Die Science4Life Academy und das riesige Experten-Netzwerk Die Teilnehmer der Ideenphase erhalten Zugang zu einem etablierten Netzwerk aus Rechtsanwälten, Marketing-Profis, Business-Angels, Experten und anderen Start-ups. Gerade am Anfang eines Gründungsvorhabens ist ein solches Netzwerk von großem Wert. Darüber hinaus steht allen registrierten Teilnehmern ein umfassendes Informations- und Weiterbildungsangebot offen. Auf die Teilnehmer am digitalen Science4Life Academy-Day warten Seminare, Coachings und offene Diskussionsmöglichkeiten mit verschiedenen Branchenexperten. Im Austausch und gemeinsamen Dialog mit den anwesenden Experten wird die Idee aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und offene Fragen geklärt. Die Teilnehmer: Ideenträger mit Mut zur Selbstständigkeit Am Science4Life Venture Cup können alle Personen teilnehmen, die ein Unternehmen in den Bereichen Life Sciences oder Chemie gründen wollen. Für Gründerteams aus dem Bereich Energie steht die Teilnahme am Science4Life Energy Award offen. Egal ob Student, Doktorand, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Angestellter – alle mit einer guten Idee sind zur Teilnahme eingeladen. Auch wer sein Unternehmen innerhalb der letzten 24 Monate vor Start der Ideenphase gegründet hat, kann mitmachen. Dabei sind sowohl Teams als auch Einzelpersonen willkommen. Die Teilnahme am Wettbewerb und allen damit verbundenen Veranstaltungen ist kostenfrei. Gründerteams können sich ab dem 1. September 2025 für die Teilnahme an der Ideenphase registrieren und beim Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Award einsteigen. Es ist aber auch möglich, erst in der darauffolgenden Konzept- oder Businessplanphase teilzunehmen, da die Bewertung in einer Phase unabhängig von den Einreichungen in den anderen Phasen erfolgt. Wir freuen uns auf den Start der neuen Wettbewerbsrunde und erwarten voller Spannung die Einsendung vieler innovativer Geschäftsideen. Weitere Informationen zum Wettbewerb, der Einreichung, Teilnahme und allen rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es hier.

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Das sind die Gewinner der Businessplanphase 2025

02.07.2025

In der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup gewinnen Blueprint Biomed, CiX, HeartGate, Plantman und X-ECD. Beim Science4Life Energy Cup gehen Radiant Solar, TwinWatt und WeldNova als Siegerteams hervor. Am 30. Juni 2025 trafen sich vielversprechende Gründerteams aus ganz Deutschland zur feierlichen Abschlussprämierung von Science4Life im Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden. In festlichem Rahmen präsentierten die Finalisten ihre Geschäftsideen vor Förderern, Branchenexperten und dem Science4Life-Netzwerk. HeartGate wurde für seine Innovation im Bereich der Herzimplantation mit dem ersten Platz des Science4Life Venture Cup und 25.000 Euro ausgezeichnet. WeldNova überzeugte die Jury im Science4Life Energy Cup und erhielt 10.000 Euro. Innovation trifft Erfahrung: Academy-Days bereiten Teams auf den Erfolg vor Bereits vor der Preisverleihung hatten die besten Teams die Gelegenheit, ihre Businesspläne im Rahmen der mehrtägigen Academy-Days intensiv weiterzuentwickeln. Im Austausch mit Experten aus Wissenschaft, Industrie, Recht und Finanzierung wurde an jeder Stellschraube gefeilt: von der Marktstrategie über regulatorische Fragen bis zum finalen Pitch vor der Jury. MedTech, Wasserreinigung und Pflanzen-Biotech überzeugen im Science4Life Venture Cup Herzchirurgie neu gedacht: HeartGate aus Freiburg i. Br. sichert sich den ersten Platz des Science4Life Venture Cup. HeartGate ist ein Implantationsset, das es ermöglicht, Herzunterstützungssysteme ohne Herz-Lungen-Maschine am schlagenden Herzen zu implantieren. Dank HeartGate wird die OP schneller und sicherer, wovon nicht nur die Betroffenen, Patienten mit schwerem Herzversagen, sondern Gesundheitsversorger und Kostenträger profitieren. Auf Platz 2 folgt CiX aus Erlangen. Die Gründer produzieren anschlussfertige Wasserreinigungsmodule zur Schadstoffentfernung. Die Idee kam dem Team parallel zur Promotionsarbeit an der Universität, als sie an der Optimierung von Diamantelektroden forschten. Das System kann mit Strom effektiv und bedarfsgerecht u. a. Medikamentenrückstände, Bakterien und das Umweltgift PFAS aus Wasser entfernen – vor Ort und ohne Chemikalienzugabe. Den dritten Platz belegt Blueprint Biomed aus Berlin. Das Team entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Der vierte Platz geht an X-ECD aus Hannover. Mit ihrem gleichnamigen Detektor bieten die Gründer einen nicht-radioaktiven Schadstoffdetektor, der den bisher etablierten radioaktiven Detektor (ECD) unmittelbar ersetzen kann. Er ermöglicht präzisere Schadstoffanalysen ohne Sicherheitsbedenken für Laborpersonal und ohne Umweltbelastung, eliminiert den bisherigen Dokumentationsaufwand und reduziert die Gesamtkosten. Platz 5 geht an Plantman aus Köln. Das Start-up entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Energieinnovationen für ein sauberes Morgen Den ersten Platz im Science4Life Energy Cup sichert sich WeldNova aus Berlin. Ihre elektromagnetische Badstütze ermöglicht erstmals den Einsatz des Laserstrahlschweißens beim Schweißen dicker Bleche. Damit kann die Produktivität des Schweißprozesses bei großen Stahlkonstruktionen um den Faktor 10 gesteigert und die Kosten um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Den zweiten Platz belegt Radiant Solar aus Konstanz. Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV)! TwinWatt aus Darmstadt belegt Platz drei. Das Team entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Start der neuen Wettbewerbsrunde: 1. September 2025 Du hast eine zukunftsweisende Idee im Bereich Life Sciences, Chemie oder Energie? Dann nutze deine Chance: Am 1. September 2025 startet die nächste Wettbewerbsrunde. Sei dabei und nutze das Know-How und Netzwerk von Science4Life für deinen Gründungserfolg!

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